Grünes Licht für Förderprogramme

Bundeshaushalt 2024 löst Förderstopp auf – Baubranche braucht Zeit und gegebenenfalls weitere Maßnahmen zur Regeneration

Nach dem Eklat zum Bundeshaushalt des laufenden Jahres ist dieser mit einer rund sechswöchigen Verspätung in Kraft getreten. Davon ausgehend konnten Ende Februar insbesondere die Förderprogramme Klimafreundlicher Neubau (KFN) und dies zusätzlich mit dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) wieder an den Start gehen. Für die Baubranche geht damit Hoffnung einher, dass sich in den nächsten Monaten die Auftragslage im Neubausektor wieder verbessern wird. Wie die aktuelle Situation der Bauwirtschaft ist, auch aus Sicht der TGA-Planung, hat die tab-Redaktion in einem Video-Interview mit der Bode Planungsgesellschaft in Münster erörtert. Das Unternehmen ist mit 100 Beschäftigten deutschlandweit an zwölf Standorten tätig. Unter der Überschrift „Ist der Klimafreundliche Neubau wieder im Aufwind?“ wurden u. a. folgende Fragen aufgegriffen: „Wie sehen die aktuellen Förderkriterien aus?“, „Wie lange werden die Fördertöpfe voraussichtlich reichen?“ und „Sind nun die Weichen von politischer Seite und damit in der Förderlandschaft ausreichend gestellt?“ Nähere Informationen und den Link zum Video erfahren Sie auf Seite 3.

Markus Münzfeld, Chefredakteur tab.

Markus Münzfeld, Chefredakteur tab.
Einen kompakten Überblick zu Förderungsmöglichkeiten und den dazu gehörenden Programmen hat jüngst auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz auf einer Internetseite für den Energiewechsel1) zusammengefasst und erläutert. Die Informationen dienen für alle Baubeteiligten, sowohl auf der Auftragnehmer- als auch Auftraggeberseite. Dazu wird jeweils aufgezeigt, „Wer“, „Wie“ und „Was“ gefördert wird. Zudem gibt es Antworten auf häufig gestellte Fragen (FAQs) und weiterführende Links. Einen Blick auf diesen Seiten zu werfen, kann sich somit lohnen.

Von der digitalen Welt zurück zur Physischen: Die Baubranche wird nun in den nächsten Monaten einiges auf die Beine stellen müssen, um dem Rückgang an Bautätigkeiten entgegenzuwirken. Dies hat unlängst auch eine Studie2) im Auftrag von PwC Deutschland unter 100 Bauunternehmen, Planern und Projektsteuernde ergeben, die dabei weitere Ursachen für die Marktsituation konkretisiert. Insbesondere die Volatilität der Preise macht den Unternehmen derzeit zu schaffen: 86 % der Befragten beklagen sich darüber. Aber auch der zunehmende Kostendruck belastet die Baufirmen (83 %). Darüber hinaus berichteten 77 % der Unternehmen, darunter zahlreiche Planer sowie Projektsteuerer, von einem Wegfall von Projekten in den vergangenen Monaten. Ein wichtiger Punkt, um auch in Krisenzeiten erfolgreich zu bleiben, könnte die Digitalisierung sein. Doch in diesem Bereich macht sich laut Befragung eine gewisse Ernüchterung breit. Die Unternehmen erkennen zwar das große Potenzial, das die Nutzung digitaler Lösungen bietet. Jedoch liegt die größte Hürde für dessen Einsatz im fehlenden fachlichen Know-how und dem Fachkräftemangel – so die Meinung von 85 % der Befragten.

Trotz aller Hindernisse bietet der effektive Einsatz digitaler Technologien eine große Chance für Unternehmen, zukunftsorientiert aufgestellt zu sein, um so auch im internationalen Vergleich den Anschluss nicht zu verlieren. Das Jahr 2024 bietet einige Messen, die u. a. auch diese Themen aufgreifen und dezidiert mit Lösungen darstellen. So finden vom 19. bis 22. März die Messe SHK+E in Essen und vom 23. bis 26. April die IFH/Intherm in Nürnberg statt.

Ihr tab-Chefredakteur

Markus Münzfeld

1) Infos unter: www.energiewechsel.de
2) Infos unter: www.t1p.de/tab-3-24-News
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