Ausstattung mit „gläsernem“ RLT-Gerät

Laborneubau an der Hochschule Esslingen

Seit 65 Jahren bildet die Hochschule Esslingen den Ingenieursnachwuchs an der Fakultät für Gebäude-, Energie- und Umwelttechnik aus. Am 21. September 2017 konnte das neue Laborgebäude eingeweiht werden, um Theorie und Praxis noch besser zu verbinden. Dort steht den Studenten dank Unterstützung aus der Industrie u.a. ein transparentes Lüftungs- und Klimagerät zur Verfügung.

Raumlufttechnische Geräte (RLT-Geräte) sorgen in vielen Bereichen für die optimale Temperatur, sie sind ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung der Ingenieure. Prof. Dipl.-Ing. Gerhard Fetzer, Dekan der Fakultät, bei der Einweihung: „Wir verfügen nun über ein Laborgebäude, in dem wir unseren Studierenden für den praktischen Teil des Studiums Rahmenbedingungen bieten können, in denen das Studium und die Laborarbeit richtig Spaß machen!“

RLT-Gerät mit Schaugläsern

Für das Labor wurde das Gehäuse des von AL-KO Therm und ebm-papst ausgestatteten RLT-Geräts mit extra Schaugläsern ausgestattet, um normalerweise „Unsichtbares“ sichtbar zu machen. Rotor, Filter, Erhitzer und Kühler lassen sich damit in ihrer Funktion genauso beobachten, wie die technischen Highlights des Gerätes, u.a. die Ventilatoren von ebm-papst. Durch dieses Lüftungs- und Klimagerät haben die Studenten in Esslingen die Möglichkeit, sich für ihre spätere Berufspraxis auf Grundlage der aktuellen Technologie fit zu machen. Die angehenden Versorgungsingenieure sind in der Heizungs-, Klima-, Sanitär- und Regelungstechnik sowie bei der Energie- und Wasserversorgung gefordert.

Effizienter Radialventilator neuester Generation

Im RLT-Gerät sorgen zwei ener­gieeffiziente „RadiPac“-Radialventilatoren für die Luftförderung, einer der beiden verbauten Ventilatoren ist mit Aluminium-Hohlprofil-Schaufeln ausgestattet. Die Position des Motors stellt einen guten Kompromiss zwischen Kompaktheit der kompletten Ventilatoreinheit und strömungstechnisch günstigster Platzierung des Motors im Laufrad dar. Bereits am Laufradaustritt wird die Luft in die Haupt­strömrichtung des Klimageräts gelenkt, was die druckverlustbehaftete Umlenkung deutlich verbessert.

Membranbefeuchter sorgt für punktgenaue Befeuchtung

Ebenso zukunftsweisend ist der eingebaute AL-KO-„Hygro OPT“-Membranbefeuchter. Er befeuchtet Räume ohne Tröpfchen, Nieder­schläge und Aerosole. Bei dem Membranbefeuchter befindet sich das vollentsalzte und demineralisierte Wasser in extrem belastbaren Membrantaschen, die zuverlässig Wasserfluss und Luftkanal trennen. Adiabatisch gelangt gasförmiges Wasser durch die Membran und sorgt für eine punktgenaue Befeuchtung. Eine Legionellenbildung im Luftkanal ist damit ausgeschlossen.

Info

Das Laborgebäude der Fakultät für
Gebäude-, Energie- und Umwelttechnik
an der Hochschule Esslingen

Drei großzügig dimensionierte Stockwerke mit einer Nutzfläche von insgesamt 1.400 m2 stehen zur Verfügung, um technische Einrichtungen wie einen Abwasserturm, Trinkwasser­erwärmungsanlagen, Versuchseinrichtungen zur Gastechnik, Heizungskessel, elektrische Wärmepumpen, Kältemaschinen, Lüftungsgeräte, einen strömungsakusti­schen Hallraum, Laboreinrichtungen der Regeltechnik und Gebäudeautomation sowie eine Vielzahl weiterer Versuchsstände bzw. Anschauungsstücke beherbergen zu können.

Auf einer zusätzlichen Freifläche auf dem Dach befinden sich Solarkollektoren, Photovoltaikmodule sowie ein Kühlturm. Das GU-Laborgebäude bietet auch gute Voraus­setzungen für Forschungsarbeiten gemeinsam mit der mittelständischen Industrie im Großraum Stuttgart. Hierfür werden in Kürze Einrichtungen verfügbar sein wie:

 ein strömungsakustischer Hallraum

 eine Klimakammer für Leistungstests an
Luft-/Wasser-Wärmepumpen

 ein Prüfstand für dezentrale Techniken der
Kraft-Wärme-Kopplung (VerbrennungsmotorBHKW, Brennstoffzellen-BHKW, Stirlingmotor-BHKW)

 ein Strömungslabor zur Raumströmungs­untersuchung

 ein Prüfraum für Heizflächen

 ein Prüfstand für Trinkwasserspeicher

 Einrichtungen zur Zertifizierung von Sanitär­einrichtungen, wie z.B. WCs

Das Gebäude hat einen Wärmespeicher mit 30 m³ Wasservolumen, der die Abwärme aus den Versuchen aufnimmt und damit nachts und am Wochenende das Gebäude beheizt.

Im Untergeschoss wird ein großer saisonaler Eisspeicher mit 40 m³ Volumen untergebracht. Das im Winter gewonnene Eis stellt im Sommer regeneratives Kaltwasser für die Laborversuche bereit.

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