Wirtschaftliches Bauen im Fokus

Welchen Beitrag BIM und TGA leisten können, die Bau- und Lebenszykluskosten zu senken

Maik Sommer, stellv. Chefredakteur tab.
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Ob Neubau oder Bestand, Bauen ist sehr teuer. Das Zins-auf und -ab bei Immobiliendarlehen sowie unzählige Vorschriften und Baunormen – die sich zudem fortlaufend ändern – führen nicht gerade zu mehr Bauaktivität. Hinzu kommen noch steigende Ansprüche an Komfort, Energieeffizienz und Sicherheit sowie der rasant voranschreitende technologische Wandel, sodass die Kosten schnell in die Höhe steigen. Nun hat die neue Bundesbauministerin Verena Hubertz vor kurzem das Ziel verkündet, durch zahlreiche Maßnahmen die Baukosten für den Bau neuer Wohngebäude zu halbieren. Tatsächlich herrscht hier dringender Handlungsbedarf. Denn die Zahl von rund 250.000 im vergangenen Jahr – statt der angepeilten 400.000 – fertiggestellten Wohnungen „sei eine Vollkatastrophe gewesen“, betonte die Ministerin wörtlich. Mit der zeitnahen Novellierung des Baugesetzbuches (BauGB), auch als „Bau-Turbo“ bezeichnet, sollen u. a. Planungs- und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. Gleichzeitig sind alle an der Bauwirtschaft Beteiligten aufgefordert, die Politik bei ihrem ambitionierten Ziel zu unterstützen, Bauen und Wohnen wieder bezahlbar zu machen.

Die TGA-Branche bietet hierfür viele Ansätze: Für alle Gebäudetypen und Baujahre gibt es Möglichkeiten, Häuser finanziell für die Gegenwart und Zukunft fit zu machen. Eine Möglichkeit zur Kostenreduktion bietet bspw. das Building Information Modeling (BIM) in Verbindung mit einer integralen Planung. Die verbesserte Qualität der Daten und deren ganzheitliche Verfügbarkeit sowie der kontinuierliche Informationsaustausch während der Erstellung sorgen dafür, dass Baufehler korrigiert, Bauzeiten eingehalten und so die Baukosten eines Gebäudes letztlich gesenkt werden können (siehe unsere 5-teilige Serie „BIM von A-Z etablieren, inklusive „Tuning“-Maßnahmen“ unter www.t1p.de/tab-7-25-BIM). Auch der Einsatz von digitalen Zwillingen im Lebenszyklus von Gebäuden eröffnet neue Potenziale: von der besseren Planung und Überwachung über effizienteres Facility Management bis hin zur langfristigen Betriebsoptimierung.

Denn ebenso wichtig ist es, die Betriebs- und Instandhaltungskosten eines Gebäudes während seiner Lebensdauer im Blick zu behalten. Nur mit moderner, zukunftsorientierter und energiesparender Anlagentechnik können steigende Energiekosten kompensiert und der nachhaltige und wirtschaftliche Betrieb eines Gebäudes gesichert werden. Hier hat die TGA-Branche ebenfalls Vieles zu bieten: von maßgeschneiderten Heizsystemen, über intelligente Lüftungskonzepte bis hin zu Wasser- und Sanitärlösungen, die ebenfalls die Kosteneffizienz und den Umweltschutz fördern.

Wenn Politik und Bauwirtschaft jetzt an einem Strang ziehen und das Ziel des wirtschaftlichen Bauens in den Fokus nehmen, dann klappt es auch wieder mit mehr Baugenehmigungen, meint

Maik Sommer
stellv. Chefredakteur tab

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