Brandmeldetechnik schützt Kraftwerk

Aufschaltung auf Leitstelle

Das Gas- und Dampfturbinen(GuD)-Kraftwerk „Fortuna" am Standort Lausward im Düsseldorfer Hafen ist am 22. Januar 2016 erfolgreich an den Kunden und Betreiber, die Stadtwerke Düsseldorf, übergeben worden. Fortuna gilt als das derzeit effizienteste und umweltfreundlichste Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk der Welt. Für einen sicheren und ausfallfreien Betrieb lieferte die Siemens-Division Building Technologies moderne Branderkennungs- und Löschtechnik. Zwei Wochen vor Inbetriebnahme erfolgte eine Aufschaltung der automatischen Brandmeldung zur Leitstelle der Berufsfeuerwehr Düsseldorf.

Auf dem 40.000 m² großen Kraftwerksgelände des Blocks „Fortuna“ hat Siemens insgesamt mehr als 200 Brandmelder verbaut. Je nach Gefahrenstufe und möglicher Brandlast kommen unterschiedliche Melderarten zum Einsatz. Im Maschinengebäude erzeugen die rund 440 t schwere Gasturbine und die 512 t schwere Dampfturbine gemeinsam 595 MW elektrische Energie. In diesem Bereich erkennen lineare und optische Brand- und Wärmemelder entstehende Brände. Den explosionsgefährdeten Bereich (Ex-Bereich) der Einhausung des Kompressors für Erdgas, der Druckschwankungen in der Versorgungsleitung ausgleicht, schützen spezielle Brandmelder aus dem Portfolio für explosionsgefährdete Bereiche. Sieben Brandmeldeunterzentralen auf dem Gelände leiten die Alarme der Melder über die Hauptbrandmeldezentrale an die Feuerwehr weiter. Kommt es trotz der Brandfrühsterkennung zu einem Schwel- oder thermischen Brand, löschen die von Siemens verbauten Gas- und Wasserlöschanlagen die Kraftwerkstechnik und die Gas- und Dampfturbine.

 

Aufschaltung auf die Feuerwehr-Leitstelle

Der Einbau und die Inbetriebnahme der Brandschutz- und Löschtechnik war in den vorangegangenen Monaten erfolgreich abgeschlossen und von Sachverständigen des TÜV Rheinland abgenommen worden. Anfang Januar 2016 wurde die komplette Brandmeldetechnik auf die Feuerwehrleitstelle in Düsseldorf aufgeschaltet. Detektiert ein Brandmelder einen entstehenden Brand, wird der Alarm über die Brandmeldezentrale direkt an die Feuerwehr übermittelt. Diese kann dann über sogenannte FIBS (Feuerwehrinformations- und Brandmeldesysteme), die sich an zentraler Stelle auf dem Kraftwerksgelände befinden, präzise Informationen bezüglich des Brandortes und bereits ausgelöster automatischer Löschanlagen abrufen. Von der Branddetektion bis zum Eintreffen der Feuerwehr vergehen dann in der Regel maximal zehn Minuten.

 

Aufschaltung verkürzt Reaktionszeit

„Schon vor der Aufschaltung auf die Feuerwehr war die Brandmeldetechnik bereits in Betrieb und Meldungen und Alarme sind lokal bei der Baustellenpforte eingegangen, die rund um die Uhr besetzt ist“, sagte Günter Trost, zertifizierter Projektmanager bei der Siemens-Division Building Technologies. „Die Aufschaltung der Technik auf die Leitstelle der Feuerwehr erhöht die Sicherheit und die Verfügbarkeit des Kraftwerks und verkürzt die Reaktionszeit im Brandfall. Die Aufschaltung war einer der wichtigsten Meilensteine bei der termingerechten Fertigstellung dieses Großprojekts“, sagte Günter Trost Anfang des Jahres.

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