Fast Autarkie: Wasser und Energie im Kreislauf

Sanierung eines denkmalgeschützten Fabrikgebäudes mit nachhaltiger Energieversorgung und Regenwassernutzung

Bild: König

Carderie in Wangen/Allgäu, ein Industriegebäude Baujahr 1913, nach Umbau und Erweiterung. Unter dem Pflasterbelag sitzt der Regenspeicher, bestehend aus fünf Behältern und einem Filterschacht, jeweils durch Abdeckungen der Klasse D 400 für LKW und Feuerwehr befahrbar.

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Bild: Carderie KG

Versetzen der Regenspeicher vom Kran des Lieferfahrzeugs in die vorbereitete Baugrube. Fünf Betonbehälter, die untereinander verbunden sind, bilden die so genannte Mehrbehälteranlage, der ein Filterschacht vorgeschaltet wurde. Dieser reinigt das vom Dach kommende Regenwasser.

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Versetzen der Regenspeicherbehälter unter dem Vorplatz der Carderie. Die im Herstellerwerk komplett vorgefertigten Betonbehälter werden lose auf eine Bettung aus Feinkies oder Splitt gesetzt. Links im Bild der kleinere Filterschacht. Abdeckungen der Belastungsklasse D 400 machen die Behälter LKW-befahrbar.

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Eine der 25 Erdwärmesonden, die mit einem horizontalen Abstand von ca. 8 m in 240 m Tiefe platziert wurden. Dort herrscht eine Quellentemperatur von 17 °C. Im Sommer wird die überschüssige Wärme aus dem Gebäude verwendet, um die Umgebung der Erdsonden in der Tiefe zu regenerieren bzw. zu erwärmen.

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Zentrale der Wasserverteilung im Untergeschoss der Carderie. Rechts die Regenzentrale, ein Schaltschrank mit Vorlagebehälter (blau), darunter zwei Kreiselpumpen. Zusätzlich integriert ist die DIN-gerechte Trinkwasser-Nachspeisung mit „freiem Auslauf“ in den Vorlagebehälter.

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Wärmepumpen-Anlage im Untergeschoss der Carderie. Hier wird die mit Geothermie gewonnene Wärme auf das erforderliche Temperaturniveau gebracht und auf die Fußbodenheizung übertragen. Bei Bedarf im Sommer wird die Anlage zum Kühlen des Gebäudes verwendet.

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PV auf dem Dach der Carderie. Der erzeugte Strom wird im Gebäude für die gesamte TGA genutzt.

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In Wangen im Allgäu wurde ein historisches Industriegebäude zu einem nahezu autarken Vorzeigeprojekt moderner Gebäudetechnik transformiert. Die „Carderie“ vereint Denkmalschutz, nachhaltige Energiegewinnung und effiziente Ressourcennutzung: Geothermie, Photovoltaik und Regenwassernutzung sichern Wärme, Kühlung und Toilettenspülung – weitgehend unabhängig von externen Energien und steigenden Preisen. So wird aus industriellem Erbe ein zukunftsweisendes Beispiel für ökologisches Bauen im Bestand.

„Die Energie ist da. Nutzen wir sie mit Respekt vor der Natur, zum Schutz des Erdklimas. Und Wasser liefert uns der Regen, z. B. für die Toilettenspülung. Dafür Trinkwasser zu nehmen, wäre ein Frevel.“ So lautet das Motto von Dr. Tobias Polifke. Er hat mit der „Carderie“ eines der Fabrikgebäude erworben, für die die Stadt Wangen im Allgäu Investoren gesucht hatte, um den denkmalgeschützten Industrie-Ruinen einer ehemaligen Baumwollspinnerei und -weberei neues Leben einzuhauchen. Heute sind Gewerbe, Wohnen und Kultur gleichermaßen präsent in einem neuen Stadtteil, durch Transformation der...