Statement zu Eckpunkten des Bundesbauministeriums

VDMA zum Gebäudetyp E: „Keine Abstriche bei Gesundheit, Sicherheit und Barrierefreiheit“

Es ist wichtig, Bauprozesse einfacher, schneller und kostengünstiger zu gestalten. Ein kürzlich von Bundesjustizministerium und Bundesbauministerium veröffentlichtes Eckpunktepapier zum Gebäudetyp E zeigt, wie Mindeststandards bei Schallschutz, Tragwerk, Energiestandard, Barrierefreiheit und TGA dies ermöglichen können. Die VDMA Fachverbände Allgemeine Lufttechnik sowie Aufzüge und Fahrtreppen fordern in diesem Zusammenhang jedoch, die Aspekte Sicherheit, Gesundheit und Barrierefreiheit stärker zu berücksichtigen.

Die VDMA Fachverbände Allgemeine Lufttechnik sowie Aufzüge und Fahrtreppen fordern beim Gebäudetyp E, nicht auf essenzielle Eckpfeiler zu verzichten.
Bild: Clipdealer

Die VDMA Fachverbände Allgemeine Lufttechnik sowie Aufzüge und Fahrtreppen fordern beim Gebäudetyp E, nicht auf essenzielle Eckpfeiler zu verzichten.
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Die Eckpunkte sehen vor, dass künftig einfache Lüftungslösungen wie natürliche Fenster- und Querlüftung genutzt werden können. Der VDMA betont, dass eine technische Mindestlösung notwendig ist, um Schimmel, Schadstoffkonzentrationen und Energieverluste zu vermeiden. „Gute Luft ist kein Komfort, sondern Gesundheitsschutz – und sie ist entscheidend für die langfristige Leistungsfähigkeit in Lern-, Arbeits- und Aufenthaltsräumen. Wer bei der Technik spart, riskiert Gesundheitsrisiken, Folgekosten und ein dauerhaft niedrigeres Leistungsniveau. Auch im Gebäudetyp E brauchen wir Lösungen, die dauerhaft und verlässlich funktionieren – einfach, robust und bezahlbar“, betont Udo Jung, Vorstandsmitglied des Fachverbands Allgemeine Lufttechnik.

Zudem ist es mit Blick auf die europäische Gebäuderichtlinie (EPBD) essenziell, Gebäude schon jetzt so zu gestalten, dass sie zukünftig Teil des Energiesystems sind und u. a. auf Signale aus dem Energienetz reagieren können. Dies erfordert eine technische Grundausstattung, die nachrüstbar bleibt. Derzeit verursachen Gebäude ca. 40 % des Energieverbrauchs in der EU.

Aufzüge wesentlicher Bestandteil der Barrierefreiheit

Die Aufzugstechnik ist der Grundpfeiler für die Barrierefreiheit und ermöglicht Mobilität für alle Menschen – nicht nur für solche mit Behinderungen. Erst kürzlich hat die tab einen Fachbeitrag von Otis Schlüsselposition von moderner Aufzugstechnik veröffentlicht. Die demografische Entwicklung mit zunehmender Alterung der Bevölkerung zeigt deutlich, dass eine barrierefreie Gestaltung von Wohn- und Lebensräumen unerlässlich ist. Zudem wünschen sich laut VDMA rund 90 % der über 60-Jährigen einen barrierefreien Zugang zu Wohnraum und öffentlichen Einrichtungen.

„Der Gebäudetyp E darf nicht zu Lasten von Barrierefreiheit und sozialer Teilhabe gehen. Barrierefreiheit ist kein Luxus, sondern die Voraussetzung für die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen. Deshalb muss sie von Anfang an mitgedacht und umgesetzt werden“, sagt Uwe Borkenhagen, Sprecher des VDMA Komitees Business Development. Der Fachverband fordert, dass als verbindlicher Mindeststandard in jedem Mehrfamilienhaus eine Vorrichtung für den nachträglichen Einbau eines Aufzugs bundesweit vorgesehen wird. Erfolgreiche internationale Beispiele – etwa aus Schweden – zeigen, dass dieser Ansatz praxistauglich und wirtschaftlich umsetzbar ist. „Barrierefreiheit braucht definierte Mindeststandards – und diese müssen den Aufzug einschließen. Nur so stellen wir sicher, dass sie auch langfristig gewährleistet werden kann“, so Borkenhagen.

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