Wärmerückgewinnung beim Duschen per integriertem Übertrag

Systeme zur Wärmerückgewinnung aus dem Abwasser von Duschen sind in vielen europäischen Ländern bereits seit einigen Jahren etabliert. In Deutschland sind sie aber kaum verbreitet, da die Trinkwasserzulassung bisher nicht vorlag. Nachdem diese jetzt aber erteilt wurde bzw. beantragt ist, steht der Etablierung und Verbreitung dieser sehr einfachen Energieeffizienz-Technologie nichts mehr im Weg.

Rückgewinnung über Duschrinnen

Es gibt grundsätzlich zwei verschiedene Verfahren zur Wärmerückgewinnung aus Duschabwasser. Bei beiden gleich ist das Prinzip, den der Mischbatterie zufließende Kaltwasseranteil des Duschwassers vorzuwärmen, so dass zum Duschen bei gleicher Temperatur deutlich weniger Heißwasser benötigt wird.

Duschrinnen mit integriertem Wärmeübertrager werden horizontal im Estrich eingebaut. Im Kreuzstromverfahren fließt das Duschabwasser über doppelwandige Kupferrohre und erwärmt das Kaltwasser. Das mit etwa 36 °C abfließende Abwasser wärmt das mit 10 °C zufließendes Kaltwasser auf bis zu 25 °C vor, indem die Volumenströme eng aneinander vorbeigeführt werden, so dass sich thermische Energie überträgt. Getrennt werden die Stoffströme meist über Kupferrohre, die eine sehr gute Wärmeleitfähigkeit haben und optimal für Sanitärinstallationen geeignet sind. Der Einbau im Rahmen eines Neubaus oder einer Sanierung ist sehr einfach und schnell machbar, die zertifizierte Energieeinsparung liegt je nach Anzahl der Wärmeübertrager-Rohre bei 31 bis 60 %.

Die Duschrinnen der Schweizer Firma Joulia SA sind sehr hochwertig und können in privaten Häusern und Wohnungen, Hotels oder Sportstätten eingesetzt werden. In Europa wurden die Joulia-Duschrinnen bereits über 10.000-mal installiert, unter anderem auch in Schweizer Luxushotels, die neben den wirtschaftlichen Vorteilen (Energieeinsparung, genügend Warmwasser in Spitzenzeiten) auch die Nachhaltigkeit der Bäder gegenüber ihren anspruchsvollen Gästen besonders hervorheben (Quelle: Best Times, Hauszeitung des 5 Sternehotel Schweizerhof in Luzern/CH).

Rückgewinnung über Duschrohre

Duschrohre mit Wärmeübertrager werden vertikal unter dem Punktablauf der Dusche installiert. Verwendet werden Rohre der niederländischen Firma Counter Flow. Durch die 1.700 bis 2.100 mm langen Rohre, die im Stockwerk unter der Dusche montiert werden, fließt das Grauwasser der Dusche ab und erwärmt im Gegenstromverfahren das in einem äußeren konzentrischen Rohr zufließende Kaltwasser vor. Das doppelwandige Duschrohr muss optisch revisionierbar sein, damit ist in einem Einfamilienhaus der offene Einbau im Technikraum oder in einer Rohrverkleidung mit Revisionsklappe möglich. Im Geschosswohnungsbau ist der Einsatz nur bei einem innenliegenden Badezimmer möglich, wenn sich die Revisionsklappe im Gemeinschaftseigentum (Treppenhaus) befindet. Wenn das aber möglich ist, dann sind die Duschrohre mit einer Energieeinsparung zwischen 53 und 69 % und einer daraus resultierenden Amortisationszeit von weniger als 2 Jahren eine ökonomisch wie ökologisch äußerst sinnvolle Investition.

Geprüfte Qualität

Die DIN 94678 gibt die Anforderungen an Geräte zur Wärmerückgewinnung aus Duschabwasser vor. Unter anderem ist hier beschrieben, dass aus Gründen der Sicherheit die Rohre doppelwandig ausgeführt sein müssen, eine Leckage der Abwasserseite optisch oder akustisch anzuzeigen und wie der Wirkungsgrad zu messen ist. Das Passivhaus Institut Darmstadt zertifiziert im Auftrag der Hersteller den Wirkungsgrad einzelner Produkte nach diesen Kriterien und veröffentlicht die Ergebnisse auf seiner Homepage. Weitere Infos sind auf www.unocconi.com zu finden.