Mobile Abscheider

Für wechselnde Einsatzorte oder temporären Bedarf

Es gibt diese Situationen, in denen es schnell und unkompliziert gehen muss. Und auch zuverlässig effizient. Ein temporärer Abscheidereinsatz im Handumdrehen ist nötig, wenn bei Sanierung oder Ersatz bestehender Anlagen die Systeme im Umfeld nicht stillstehen sollen. Essentiell sind mobil Abscheider bei Ölunfall und Havarie sowie bei Grundwassersanierung und Baustellenentwässerung mit Kohlenwasserstoff-Belastung.

Szenario 1: Ein neuer Abscheider ist nötig. Einbau bei weiterlaufendem Betrieb. Und dass die Einhaltung von Auflagen dabei lückenlos klappt, muss auch gewährleistet sein. So lässt sich auf den Punkt bringen, was dem Rewe-Markt Traeger in Fuldatal-Ihringshausen ins Haus stand. Dort war der vorhandene Fettabscheider dem Abwasseranfall aus der Fleischabteilung nicht mehr gewachsen. Der Ersatz durch eine leistungsfähigere Anlage war fällig, doch währenddessen sollte an der Fleischtheke regulär verkauft werden. Wie kann das gehen?

 Szenario 2: Ausbau des Dortmund-Ems-Kanals. In der Stadtstrecke Münster war es erforderlich, eine bestehende Regenwasserunterführung an die neuen Kanaldimensionen anzupassen. Im Zuge der Baumaßnahme musste Grundwasser abgepumpt werden. Dabei fiel kohlenwasserstoffhaltiges Abwasser mit zusätzlich hoher Sedimentkonzentration an. Bei laufendem Schiffsbetrieb und im engen Zeitfenster des Dükerbaus stand die Frage nach einer sachgerechten Entsorgungslösung im Raum. Wer hatte die Antwort?

 

Mit Kombinatorik clever und effizient

Szenario 3: „Ich würde das wieder so machen“, sagt Mirko Vetter. „Da hat alles gepasst.“ Als Fachkoordinator für Abscheideranlagen und Dichtheitsprüfungen bei der Thyssenkrupp Steel Europe AG in Duisburg holte er sich einen mobilen Leichtflüssigkeitsabscheider von Mall (www.mall.info) an die Seite. Wozu? „Wie kann ich eine bestehende Abscheideranlage komplett in ein paar Tagen sanieren und dabei die Abscheidefunktion aufrechterhalten?“, skizziert er die Herausforderung. „Und es musste ein möglicher Anfall an Leichtflüssigkeiten sowie eine Rückhaltung im Havariefall in der Größenordnung von etwa 100 m³ eingeplant werden.“

Die Lösung war Bastelarbeit. Von Mall mit Stammsitz in Donaueschingen kam der Miet-Abscheider "NeutraRent" – eine Klasse-I-Anlage, komplett auf einem Hänger montiert. Vor Ort wurde sie mit einem mobilen 70-m³-Tank kombiniert, den Thyssenkrupp-Techniker zu einem Klasse-II-Abscheider mit 40 m³ Rückhaltevolumen ausgebaut hatten. Unter zusätzlicher Einbindung eines Übergabebauwerks mit 60 m³, das Teil einer vorhandenen Pumpstation ist, war am Ende die erforderliche Anlagenkonfiguration zusammengefügt. Mit 100 m³ Rückhaltvolumen und 10 l/s Durchsatz entsprach sie in bemessungstechnischer Hinsicht den gegebenen Anforderungen. Abgesichert war das Gesamtsystem durch die Warnanlage von "NeutraRent". Sie konnte so vernetzt werden, dass ihr Alarm gleichzeitig die Pumpstation abschaltet und als Warnmeldung im Leitstand der Werksfeuerwehr aufläuft.

 Auch für das Düker-Projekt im Szenario 2 war ein mobiler Abscheider aus Donaueschingen die richtige Antwort. Und auch hier musste das gesamte Lösungspaket kombinatorisch geschnürt werden. Doch anders als bei Thyssenkrupp kamen alle Komponenten und Services aus einer Hand. In der von Mall konzipierten, gelieferten und aufgebauten Behandlungskaskade bewältigt der Lamellenklärer "ViaTub" zuerst die Sedimentfracht. Dann puffert ein Schwallwasserbehälter das stoßartig anfallende Abwasser, bevor im mobilen Abscheider NeutraRent die Abreinigung der Kohlenwasserstoff-Kontaminanten erfolgt. Im Paket enthalten waren außerdem die Einweisung des Betreiberpersonals, Echtzeitübertragung von Störmeldungen via GSM-Modem, 24-h-Notdienst sowie am Ende natürlich auch Abbau und Abtransport sämtlicher Komponenten.

 

Ohne Unterbrechung Fleisch und Wurst

Vergleichsweise überschaubar ließ sich der Lösungsweg im ersten Szenario gestalten. Der mobile Fettabscheider "NeutraRent F" kam vorgefahren. Er besteht aus einem vorgeschalteten Schlammfang, dem eigentlichen Fettabscheider, einer Probenahmeeinrichtung sowie einem verschließbaren Staufach, in dem erforderliches Zubehör wie beispielsweise Rohrmaterial für Zu- und Ablauf, eine Pumpe, ein Wartungsset und das Betriebstagebuch untergebracht sind. Die Anlage ist auf einer Palette montiert und kommt per PKW-Anhänger zum Einsatzort. Mit einem entsprechenden Hubgerät kann sie vom Hänger gehoben werden. So ließ sie sich im Fall des Rewe-Marktes bedarfsgerecht neben die Baugrube platzieren. Dort hatte sie die fetthaltigen Abwässer der Fleischabteilung vier Tage lang gereinigt und so für unterbrechungsfreien Verkauf gesorgt. Dann war der Einbau des neuen Abscheiders vom Typ "NeutraTip" abgeschlossen und das Serviceteam von Mall konnte die mobile Anlage wieder abholen.

Die mobilen Abscheider "NeutraRent F" für Fette und "NeutraRent" für Leichtflüssigkeiten (LF), beide mit allgemeiner bauaufsichtlicher Zulassung, entsprechen den Anforderungen des Regelwerks, wie sie auch für jede stationäre Anlage in den maßgeblichen Normen – EN 1825 mit DIN 4040-100 für Fettabscheider sowie EN 858 mit DIN 1999-100 für LF-Abscheider – festgelegt sind. Beide Anlagen können wahlweise von Mall geliefert oder vom Kunden abgeholt werden. Anschlussfertig montiert kommen sie auf einem Transporthänger zum Einsatzort und sind dort mit wenig Aufwand schnell funktionsbereit.

Anwender, die an wechselnden Orten immer wieder einen mobilen LF-Abscheider benötigen, können eine mobile Anlage auch kaufen. Hierfür hat Mall den Typ "NeutraFlex" konzipiert, der einschließlich Förderpumpe und Druckluftkompressor auf einer Platte montiert und in den Nenngrößen 3 bis 10 l/s lieferbar ist. Die Anlage besteht aus vorgeschaltetem Schlammfang, dem Klasse-I-Abscheider "NeutraSteel" mit Zulassung, Probenahmeeinrichtung, Warneinrichtung, Blinkleuchte mit Summer sowie dem GSM-Modem zur Weitermeldung von Alarmen und Störungen. NeutraFlex wird anschlussfertig geliefert und ist ebenfalls für den Transport per Anhänger konstruiert. Zusammen mit der einfachen Handhabung gewährleistet das die hohe Flexibilität der Anlage für temporären Bedarf an unterschiedlichen Einsatzstellen.

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