Sechs Leitmessen, eine Plattform

Hannover Messe 2019

Auf der Hannover Messe 2019 finden Messebesucher vom 1. bis 5. April 2019 an den Ständen von rund 6.500 Ausstellern einen breiten Querschnitt über technische Innovationen in der Industrie und darüber hinaus.

Sechs Leitmessen sind es 2019, die auf dem Messegeländer in Hannover gebündelt werden:

- Die Integrated Automation, Motion & Drives bildet das gesamte Spektrum der industriellen Automation, IT, Antriebs- und Fluidtechnik ab: vom Maschinenbau über Elektrotechnik und Robotik bis hin zur Prozessautomation. Hier entstehen Synergien zwischen den Branchen – und zwischen Produktion und Intralogistik.
- Die datenbasierte Integration sämtlicher Wertschöpfungsprozesse ist der entscheidende Faktor für die Wettbe­-
werbsfähigkeit der produzierenden Industrie. In der Digital Factory werden IT- und Softwarelösungen vorgestellt, die genau diese datentechnische Verbindung zwischen Entwicklung, Produktion und Lieferanten ermöglicht.
- In einem zunehmend dezentralen Energiemarkt braucht es innovative Technologien, die das Stromsystem flexi­bler machen, Sektoren smart koppeln und neue Marktteilnehmer einbinden. Auf der Integrated Energy treffen Akteure auf Lösungsanbieter und Entscheider aus Politik und Wirtschaft. Gemeinsam diskutieren sie, wie die Ener­gie­wende gelingen kann, wie sich die Ladeinfrastruktur von morgen jetzt entwickeln lässt und wie Industrieunternehmen mit effizienterer Energienutzung enorme Kos­ten sparen.
- Ob Werkstoffe, Verfahren oder Schwerpunktthemen wie der Leichtbau – auf der Industrial Supply zeigen internationale Zulieferunternehmen die ganze Vielfalt.
- Auf der Research & Technology zeigen Experten aus Wissenschaft und Wirtschaft, wie die Industrie der Zukunft aussehen könnte – und welche Lösungen schon bald zur Marktreife gelangen: vom kognitiven System für die Qualitätsprüfung bis hin zu neuen Fertigungsmethoden.
- Egal ob in der Automation, der Pneumatik oder bei umweltgerechten Systemen: Ohne eine ausgereifte Druckluft- und Vakuumtechnik würde die Smart Factory nur Zukunftsmusik bleiben.

Digitalisierung und TGA

Die enorme Bandbreite an Innovationen aus der Industrie wirkt sich auch mittelbar und direkt auf die Technische Gebäudeausrüstung (TGA) aus. Denn immer intensiver werden Produktion und Energieversorgung miteinander verzahnt. So haben Daten aus der Produktion eine eindeutige Rückwirkung auf die Notwendigkeit einer Hallenbeheizung, eine Reinraumproduktion benötigt exzellente Luftverhältnisse und die Abwärme aus Produktionsprozessen bietet sich vielfach zur Weiternutzung an, z.B. um Büroräume und auch andere Bereiche zu versorgen.

Diese Verzahnung trifft noch in viel stärkerem Maße auf die Digitalisierung zu. Dabei können Unternehmen internen und externen Hackern den Zugang zu Daten und die Manipulation dieser deutlich erschweren. „Industrial Security“ sollte daher in der „Industrie 4.0“ von Anfang an berücksichtigt werden: Der überlegte Umgang mit externen Schnittstellen an den Computern und der Einsatz von Verschlüsselung gehören ebenso dazu wie ein vernünftiges Zugriffsmanagement oder ein Logging und Monitoring der Zugriffe auf besonders sensitive Datenbestände.

Die Hannover Messe widmet sich diesem Thema mit einem eigenen Bereich in Halle 6, bei dem auch der Fachbegriff „Blockchain“ eine zunehmend wichtigere Rolle einnimmt.

Die positiven Aspekte der Digitalisierung sollten dabei keineswegs unter den Tisch fallen: Indem Maschinen, Produkte und Prozesse digital miteinander verknüpft werden, lassen sich Datenschätze heben  (Stichwort: Big Data) und neue digitale Geschäftsmodelle entwickeln.

Elektrische Infrastruktur

Eine noch stärkere Vernetzung benötigt auch die elektrische Infrastruktur im Land und das bis hinunter auf Quartiers- und Gebäudeebene, um die elektrische Mobilität auf den Weg zu bringen. Schließlich wird man mittelfristig sich nur dann für ein E-Mobil entscheiden, wenn man sich sicher ist, dass man immer die Möglichkeit hat, das Fahrzeug rechtzeitig und problemlos laden zu können.

Zudem bedarf es klarer, einheitlicher und fester Tarife sowie einer einfachen Möglichkeit der Bezahlung unter Berücksichtigung der Datenschutzvorgaben.

Für das Jahr 2020 hat die Nationale Plattform Elektromobilität (NPE) einen Bedarf von 70.000 öffentlichen Ladepunkten und 7.100 Schnellladesäulen in Deutschland ermittelt. Die Bundesregierung stellt bis 2020 300 Mio. € für den bedarfsgerechten Ausbau der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur zur Verfügung. Bleibt die noch offene Frage, wie das heutige Stromnetz die steigende Nachfrage bewältigt und wie sowohl in den Ballungsräumen als auch in der Fläche die notwendige Infrastruktur bereitgestellt werden kann.

Partnerland Schweden

Schweden, Partnerland der Hannover Messe 2019, greift als wichtiges Thema den Wandel in der Energiewirtschaft auf. Für die Schweden sind Flexibilisierung und Digitalisierung die Schlüssel zur Umstellung des Energiesystems auf 100 % erneuerbare Energien. Man darf also gespannt sein, was die Hannover Messe 2019 an neuen Informationen und Erkenntnissen bringt.

Zitat

„Betrachtet man den Bereich Übertragung, so sind intelligente Netze unverzichtbar für die Energieversorgung der Zukunft. Auch zur Steigerung der Energieeffizienz muss das Potential digitaler Lösungen sowohl in der Industrie als auch im Gebäude­bereich voll ausgeschöpft werden. Dies gilt nicht weniger für den Transportsektor und das Thema Speicherung – im Gegenteil, eine zunehmende Elektrifizierung der Gesellschaft wird ohne digitale Lösungen ausgebremst“, meint Dr. Verena Adamheit, die in der Deutsch-Schwedischen Handelskammer als Projektleiterin für die Präsenz der Schweden auf der Hannover Messe zuständig ist.

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