Viessmann lud zu parlamentarischem Abend

Informationsaustausch zu energiepolitischen Themen

Die entscheidenden Potenziale für das Gelingen der Energiewende liegen im Wärmemarkt, genauer gesagt im Gebäudebestand. Das war die wesentliche Aussage des parlamentarischen Abends, zu dem Viessmann in die Hessische Landesvertretung in Berlin eingeladen hatte. Mehr als 70 Bundestagsabgeordnete, Vertreter der zuständigen Ministerien sowie der Branchenverbände nutzten die Gelegenheit zum Informationsaustausch über aktuelle energiepolitische Themen.

Die Hessische Umweltministerin und Hausherrin, Lucia Puttrich, unterstrich in ihrer Begrüßung die Notwendigkeit zum Abbau des Modernisierungsstaus im Gebäudebestand. Dies gelte auch für ihr eigenes Bundesland, in dem die Sanierungsquote mit 0,9 % weiter unter dem erforderlichen Niveau liege.

 

Nationaler Aktionsplan Energieeffizienz

Thorsten Herdan, Abteilungsleiter Energiepolitik – Wärme und Effizienz im Bundeswirtschaftsministerium, informierte im Anschluss über den Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz. Im Rahmen eines Dialogprozesses mit Wirtschafts-, Branchen- und Umweltverbänden sowie Nicht-Regierungsorganisationen wurden aus mehreren hundert Vorschlägen vier zentrale Maßnahmen abgeleitet, die Anfang Dezember vom Bundeskabinett verabschiedet werden sollen. Diese umfassen:

– Aufstockung des CO2-Gebäudesanierungsprogramms um 200 Mio. €,

– Energieberatungsangebote für Kommunen,

– Weiterentwicklung des Energieeinsparrechts,

– Einführung eines Bestandslabels für Heizungsanlagen.

Ziel dieses Labels sei es, Immobilienbesitzer über vorhandene Effizienzpotentiale zu informieren und so die Bereitschaft zur Modernisierung veralteter Heizungsanlagen zu erhöhen.

Verlässliche Rahmenbedingungen und verzahnte politische Instrumente

Zustimmung für den Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz gab es auch von den energiepolitischen Sprechern der Bundestagsfraktionen. Damit das im Gebäudebestand vorhandene Potential gehoben werden kann, seien Rahmenbedingungen mit miteinander verzahnten Instrumenten und Maßnahmen erforderlich, so der SPD-Abgeordnete Dirk Becker (SPD).

Um Investitionen in Effizienztechnologien auszulösen, müsse die individuelle Lebenssituation der Hausbesitzer stärker als bisher berücksichtigt werden, unterstrich Dr. Herlind Gundland (CDU/CSU). Vor allem aber müssten einmal beschlossene Maßnahmen verlässlich sein und länger als eine Legislaturperiode Bestand haben, sagte Dr. Julia Verlinden (Bündnis 90/Die Grünen).

Einigkeit bestand darüber hinaus, dass die nicht im Koalitionsvertrag enthaltene steuerliche Förderung von Sanierungsmaßnahmen das wirksamste Instrument zum Abbau des Modernisierungsstaus gewesen wäre. Auf diese Weise hätte die Sanierungsquote von 0,8 auf 2,0 % erhöht werden können. Staatsministerin Lucia Puttrich kündigte eine neue Initiative des Landes Hessen an, diese wichtige Fördermaßnahme auf den Weg zu bringen.

 

Kosten für Energieimporte erheblich reduzieren

Die Steigerung der Energieeffizienz im Wärmemarkt ist auch von volkswirtschaftlicher Bedeutung. In einer Videobotschaft machte der für Energie zuständige EU-Kommissar Günther Öttinger deutlich, dass damit die Kosten für Energieimporte erheblich reduziert werden könnten – nicht nur in Deutschland, sondern in der gesamten Europäischen Union. Im Ergebnis leiste der Abbau des Modernisierungsstaus im Gebäudebestand einen wichtigen Beitrag zum Aufbau einer nachhaltigen Energieversorgung.

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