Das 13. Viessmann Energieforum

Erfahrungsaustausch im Vorfeld einer Welt-Klimakonferenz

Im Vorfeld der Welt-Klimakonferenz der Vereinten Nationen in Doha (Katar) fand das 13. Viessmann Energieforum (www.viessmann.de ) am 13. und 14. November 2012 in der Viessmann Akademie in Allendorf (Eder) statt. Renommierte Experten informierten die rund 200 eingeladenen Viessmann-Marktpartner über den aktuellen Stand der Diskussion um die Energiewende sowie über die Konsequenzen und praxisbezogene Lösungsansätze für den Wärmemarkt.

In seiner Eröffnungsrede wies Dr. Martin Viessmann darauf hin, dass die Einsparung von Energie nicht nur ein politisches Ziel ist, sondern auch im Interesse aller Energieverbraucher liegt, die durch den Einsatz moderner effizienter Anlagentechnik ihre Kosten dauerhaft im Griff behalten können. Doch obgleich die Energiepreise weiterhin steigen, komme gerade im Wärmemarkt, der die größten Effizienzpotentiale birgt, die Energiewende bisher kaum voran, so Dr. Viessmann weiter.

 

Steuerliche Abschreibung als Instrument

 

Als wichtiges Instrument zur dringend notwendigen Auflösung des Modernisierungsstaus bezeichnete der Unternehmenschef die steuerliche Abschreibung der Kosten des Heizungsaustauschs. Im Juni 2011 hatte die Bundesregierung beschlossen, die energetische Sanierung von selbstgenutztem Wohneigentum steuerlich zu fördern, um privates Kapital zugunsten der Energiewende zu mobilisieren. Bis heute konnte sie sich allerdings nicht mit den Bundesländern einigen, ein entsprechendes Gesetz zu verabschieden. Zwar sind alle Beteiligten für diese Maßnahme, sie streiten aber über die Kostenverteilung. Es geht um 1,5 Mrd. €, auf die das Bundesfinanzministerium das Volumen der Steuermindereinnahmen geschätzt hat. In Dr. Viessmanns Augen ein Streit eher akademischer Natur: „Die zu erwartenden Mehreinnahmen aus der Mehrwertsteuer würden die Verminderung des Einkommensteueraufkommens deutlich überkompensieren. Außerdem wäre die steuerliche Abschreibung ein wirksamer Beitrag im Kampf gegen die Schwarzarbeit.“

Auswirkungen des Klimawandels

Im Anschluss an die Begrüßungsrede zeigte der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber, die möglichen Auswirkungen einer unkontrollierten Klimaerwärmung auf. Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Energie-Agentur (dena), stellte die politischen Perspektiven für die Energiewende im Gebäudebereich vor, während Franzjosef Schafhausen, Ministerialdirigent im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, in seinem Vortrag „Die Energiewende ist mehr als Strom“ deutlich machte, dass dem Wärmemarkt beim Erreichen der energie- und klimapolitischen Ziele eine Schlüsselrolle zukommt.

Zum Auftakt des zweiten Tages ging der Geschäftsführer der Viessmann Deutschland GmbH, Dr. Frank Vossloh, in seinem Vortrag „Vom Klimaschutz zum Markterfolg“ auf die Chancen und Perspektiven der Heizungsbranche vor dem Hintergrund der Energiewende ein. Prof. Manfred Hegger, Leiter des Fachgebiets „Entwerfen und Energieeffizientes Bauen“ an der Technischen Universität Darmstadt, stellte im Anschluss den Beitrag vor, den der Neubau, z.B. durch die weitere Verbreitung von Passiv- und Aktivhäusern, zur Energiewende leisten kann. Einen interessanten Einblick in die Tätigkeit von Energieberatern vermittelte Carsten Herbert von „Energie & Haus“ in Darmstadt. Dabei wurde deutlich, welch großes Effizienzsteigerungspotential der Gebäudebestand bietet.

Das Projekts „Effizienz Plus“

 

Das ganzheitliche Projekt für Klimaschutz, Ressourceneffizienz und Standortsicherung „Effizienz Plus“ präsentierte Manfred Greis, Generalbevollmächtigter der Viessmann Werke. Mit „Effizienz Plus“ tritt das Unternehmen den Beweis an, dass die energie- und klimapolitischen Ziele der Bundesregierung für 2050 kurzfristig mit marktverfügbarer Technik erreichbar sind.



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