Lichtlösung für eine Tiefgarage

Ein Gewinn für Geldbeutel und Umwelt

Hellere Ausleuchtung, eine optimale Rendite und ein drastisch reduzierter Energieverbrauch. Mit dem Austausch der Altbeleuchtung gegen eine smarte Lichtlösung reduzieren sich die Gesamtbetriebskosten einer Kölner Parkgarage um mehr als 94 %. Durch die hohe Ersparnis rentiert sich die Investition bereits nach weniger als zwei Jahren. Gleichzeitig werden 15,9 t CO2 sowie 31.840 kWh Energie pro Jahr eingespart.

Offensichtliche Energieverschwendung

Veraltete Lichtsysteme und Licht, das rund um die Uhr eingeschaltet ist – so gestaltete sich die Ausgangslage in der Tiefgarage einer Kölner Wohnanlage. 1982 gebaut, bietet die Tiefgarage Platz für insgesamt 139 PKW. Die vier Parkbereiche wurden vor der Renovierung von insgesamt 75 LF-Leuchten mit jeweils 60 W beleuchtet. Ohne den Einsatz einer Steuerung blieb das Licht Tag und Nacht dauerhaft eingeschaltet.

 

Faktenbasierte Planung

Dass der Energieverschwendung ein Ende gesetzt werden muss, war für alle Beteiligten deutlich erkennbar. Um sich bei der Planung der neuen Beleuchtungsanlage jedoch nicht nur auf das Bauchgefühl zu verlassen, entschied man sich im Vorfeld für eine Messung der Licht- und Nutzungsverhältnisse mit dem Steinel-Messgerät „Prolog“. Hiermit werden konkrete Einsparpotentiale bei Energie-, Leuchtmittel- und Servicekosten sowie CO2-Emissionen präzise ermittelt.

Für die Messung wurden in jedem Parkbereich jeweils zwei Messgeräte unter der Tiefgaragendecke installiert. Jedes Gerät hat dabei eine Reichweite von bis zu 20 m rundum.

Über knapp 28 Tage hinweg protokollierten die Messgeräte von hier aus Daten zum Nutzerverhalten und der tatsächlichen Raumhelligkeit. Dabei wurde als benötigter Helligkeitswert 75 Lux festgelegt und eine Nachlaufzeit von 3 min angenommen. Auf eine Grundhelligkeit wurde verzichtet. In der Potentialanalyse wurde anstelle der Wattage von 60 W der Altleuchten nur 30 W für die neuen Leuchten angesetzt.

Am Ende der Messperiode liefert „Prolog“ einen 20-stelligen Nutzungscode, der in verschlüsselter Form alle relevanten Informationen enthält. Mit Hilfe der TÜV-zertifizierten, webbasierten „Prolog“-Software wird dieser Code ausgewertet.

 

Das Messergebnis

Das Messgerät „Prolog“ liefert Fakten für die Beantwortung der Frage, wie eine optimale Beleuchtungssteuerung aussehen kann und ob sich eine derartige Investition rechnet. Im Beispielfall zeigt die Auswertung der gesammelten Daten deutlich, wie groß die Energieverschwendung durch die dauerhafte Beleuchtung der Tiefgarage ist. Dafür wird die tatsächlich verbrauchte Energie der erforderlichen Energie bei Installation einer sensorgesteuerten Lichtlösung gegenübergestellt. So zeigt sich im konkreten Fall, dass mit der dauerhaft eingeschalteten Altbeleuchtung 33.636,74 kWh pro Jahr verbraucht werden. Dieser Verbrauch wird mit einem Preis von 0,20 €/kWh bewertet. Anhand der protokollierten Nutzungsdaten und Lichtverhältnisse vor Ort verdeutlicht die Analyse, dass jedoch nur ein Energieverbrauch von 1.796,7 kWh notwendig gewesen wäre. Mit dieser Energiemenge könnte immer dann Licht zur Verfügung gestellt werden, wenn die Bewohner die Tiefgarage benutzen und Licht auch tatsächlich benötigt wird. Bei der Berechnung wird auch der Sensor-Eigenverbrauch berücksichtigt. Daraus ergibt sich eine Ersparnis von 31.840 kWh und 15,9 t CO2. Bezogen auf die Gesamtkosten können jährlich 10.466,72 € eingespart werden. Mit einer „Intelligent Lighting“-Lösung von Steinel lassen sich somit in der Tiefgarage 94,4% der Gesamtbetriebskosten einsparen.

 

Sensor-Intelligenz schlägt Dauerbeleuchtung

Um dieses Einsparpotential zu realisieren, entschieden sich die Gebäudebetreiber für die Installation der LED-Sensor-Wannenleuchte „RS PRO Connect 5100“-LED von Steinel. Die Leuchte verfügt über ein langlebiges 30-W-LED-Lichtsystem. Der in die Leuchte integrierte Hochfrequenz-Sensor erfasst mit einem 360 °-Rundumblick jede Bewegung auf einer Fläche von bis zu 79 m2. Smart bedient und eingestellt, können installierte Leuchten einfach via Steinel-„Connect“-App per Bluetooth miteinander vernetzt und zu Lichtgruppen zusammengefasst werden.Gerade bei einer Renovierung ist dies vorteilhaft, da ein zeitaufwendiges und kostspieliges Verlegen von Kabeln für die Vernetzung entfällt. Praktisch sind auch die flexiblen Halterungen auf der Rückseite der Leuchten. Sie ermöglichen es, dass bereits vorhandene Bohrlöcher für die Montage wiederverwendet werden können.

Die Lichtschaltung der „RS PRO Connect 5100“-LED wird auf die Gegebenheiten vor Ort abgestimmt. Die Steuerung sorgt dafür, dass Licht immer genau dort eingeschaltet wird, wo sich Nutzer aufhalten und Licht gebraucht wird. Einstellbare Zeitintervalle sorgen dafür, dass das Licht auf einen gedimmten Lichtlevel runterfährt, wenn keine Nutzung mehr detektiert wird. Hält sich längere Zeit niemand mehr in dem entsprechenden Bereich auf, kann das Licht komplett ausgeschaltet werden.

Das Licht läuft mit

Dank der Nachbarfunktion können auch Lichtsysteme in benachbarten Bereichen aktiviert werden. Hierdurch ist das Licht immer dort eingeschaltet, wo es benötigt wird. Das Licht begleitet den Nutzer praktisch auf dem Weg durch die Parkfläche bis zu seinem Ziel. Dank der Vernetzbarkeit per Bluetooth kann so auch die Beleuchtung in angrenzenden Raumbereichen, wie z.B. im Treppenhaus, in die Lichtsteuerung einbezogen werden.

„Neben der einfachen Montage haben uns die herausragenden technischen Möglichkeiten zur Einstellung und Anpassung der, RS PRO Connect 5100‘-LED absolut überzeugt“, berichtet Carsten Busche vom beauftragten Installationspartner Busche Elektroanlagen eK aus Köln begeistert. „Hiermit können wir die Lichtsteuerung optimal auf die jeweilige Situation vor Ort anpassen und das Energieersparnispotential bestmöglich ausschöpfen.“

 

Smarte Lichtlösung mit Rendite

Die Installation einer „Intelligent Lighting“-Lösung bietet für die Gebäudebetreiber echte Renditechancen. Im Beispielfall amortisieren sich die Investitionskosten für die Umrüstung aufgrund der Kostenersparnis bereits nach weniger als zwei Jahren. Gleichzeitig verbessert sich der Wert der Immobilie durch die Einhaltung von Effizienzvorgaben. Auch die Tiefgaragennutzer profitieren mit einer verbesserten Aufenthaltsqualität. Im Vergleich zur Altbeleuchtung konnte eine um 30 % hellere Ausleuchtung aller Bereiche erzielt werden.

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