Trinkwasserhygiene sicher planen

Ermittlung des Betriebsrisikos für eine Trinkwasserinstallation auf Grundlage einer Rohrnetzberechnung

Zur Einschätzung und Bewertung des Betriebsrisikos und zur Aufdeckung von hygienerelevanten Schwachstellen bzw. Fehlern, sollte bei Trinkwasserinstallationen für Gebäude mit besonderer Nutzung (Krankenhäuser, Seniorenwohnheime, Kindergärten, Schulen und Gebäuden mit gewerblicher Nutzung usw.) bereits im Verlauf des Planungsprozesses eine regelbasierte Überprüfung und Bewertung hygiene- und betriebstechnisch relevanter Rohrnetzparameter erfolgen. Die Überprüfung sollte mindestens unter Berücksichtigung der Faktoren Nährstoffeintrag, Wasseraustausch/Stagnation, Temperaturhaltung und Qualität der Durchströmung erfolgen. Betriebliche Belange aus dem Raumbuch [1] sollten ebenfalls in die Bewertung einfließen. Im Folgenden werden auf der Grundlage solcher Überprüfungen beispielhaft die Ergebnisse für den „Wasseraustausch“ in horizontal orientierten Leitungskonzepten für Zweckgebäude vorgestellt und miteinander verglichen.

Anforderungen an die Technik

Fakultative, opportunistische Krankheitserreger, wie Legionellen, atypische Mykobakterien, Pseudomonas aeruginosa und eine wachsende Zahl weiterer Bakterien finden speziell in Trinkwasserinstallationen von Gebäuden optimale Lebens- und Vermehrungsbedingungen, sowohl im Warm- als auch im Kaltwasser [2]. Bei Personen mit prädisponierenden Faktoren, wie hohes Alter, Immunschwäche, Immunsuppression oder chronischen Grunderkrankungen können diese Erreger sehr schwere Erkrankungen auslösen. Dies macht deutlich, dass gezielte und wirksame Präventivstrategien...

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Literaturverzeichnis zum Artikel „Trinkwasserhygiene sicher planen“

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