TGA integral und effizient vernetzen
Was für die Auswahl und den Einsatz eines Energiemanagementsystems zu beachten istEnergieeffizienz ist längst keine Zusatzoption mehr, sondern ein zentraler Faktor für nachhaltige Gebäudetechnik. Moderne Energiemanagementsysteme unterstützen Fachplaner und Betreiber während des gesamten Lebenszyklus – von der Auslegung über die Inbetriebnahme bis hin zur Optimierung im Betrieb. Wer frühzeitig auf integrierte Lösungen setzt, schafft Transparenz, senkt Kosten und erfüllt zugleich die Anforderungen der Energiewende.
Das Leistungsspektrum von ABB bietet ein flexibles Energiemanagement für Wohn-, Gewerbe- und Industriegebäude – anpassbar an individuelle Anforderungen.
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Die Energiewende, steigende Anforderungen an Klimaschutz und Energieeffizienz sowie die wachsende Komplexität gebäudetechnischer Anlagen führen zu tiefgreifenden Veränderungen in der TGA. Insbesondere im Wohn- und Gewerbebau sind Fachplaner gefordert, Systeme so auszulegen, dass ein nachhaltiger und zugleich wirtschaftlicher Betrieb möglich ist. Dabei kommt den Elektroinstallationen und der Integration von Energiemanagementlösungen eine Schlüsselrolle zu. Nachfolgend dazu ein Blick auf einen Teil der Lösungsansätze des Unternehmens ABB.
Mit der Initiative „be efficient – Energie smarter denken“ verfolgt ABB das Ziel, bestehende Energiesysteme effizienter zu gestalten und zugleich innovative Ansätze für eine nachhaltige Zukunft voranzutreiben. Die Integration von Energiemanagementsystemen, die Nutzung von Datenanalysen und die Implementierung von Lastmanagementlösungen sind entscheidende Schritte, um den Energieverbrauch zu minimieren und gleichzeitig die Betriebskosten zu senken.
Neue Anforderungen an die Planung
Die klassische Gebäudeplanung – mit klar getrennten Gewerken – stößt zunehmend an ihre Grenzen. TGA-Systeme und -Anlagen, wie z. B. Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen, Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge und Batteriespeicher, müssen intelligent aufeinander abgestimmt werden. Hinzu kommen steigende Lastdichten, regulatorische Vorgaben wie das Energieeffizienzgesetz und die Anforderungen an Transparenz im Energieverbrauch. Für Planer bedeutet dies: Energiemanagement ist keine optionale Zusatzfunktion mehr, sondern eine integrale Planungsaufgabe.
Neben der Dimensionierung der Energieversorgung rücken Fragen zur Lastspitzenkappung, Eigenverbrauchsoptimierung und standortübergreifenden Transparenz in den Fokus. Digitale Plattformen und modulare Systemarchitekturen können dabei helfen, Anlagen übergreifend zu steuern und Daten für die Betriebsoptimierung nutzbar zu machen.
ABB bietet die drei aufeinander aufbauenden Lösungsebenen Energiemonitoring, Lastmanagement und Gebäudeleittechnik für Wohn-, Gewerbe- und Industriegebäude, die maximale Einsparungen ermöglichen.
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Intelligente Lösungen für effiziente Gebäudetechnik
Ein zentrales Instrument dafür ist ein gestuftes Energiemanagement. Mit drei aufeinander aufbauenden Lösungsebenen – Energiemonitoring, Energie- und Lastmanagement sowie Gebäudeleittechnik – lassen sich Verbrauch und Erzeugung transparent erfassen, steuern und optimieren. So bildet z. B. das System „InSite 2.0“ von ABB den Einstieg in ein vernetztes Energiemonitoring. Die zentrale Steuereinheit erfasst und visualisiert wichtige Messwerte wie Energieverbrauch, Ströme, Spannung und Temperatur und unterstützt so fundierte Analysen. Durch die nahtlose Verbindung verschiedener Anwendungen – etwa die Kopplung von Solaranlagen mit der Ladeinfrastruktur – werden Energieverbrauch und -erzeugung transparent dargestellt. Die Daten liegen direkt auf dem Webserver, so dass das System flexibel an unterschiedliche Anforderungen angepasst werden kann. Auf dieser Grundlage lassen sich bereits in der Planungsphase wichtige Entscheidungen über Messstellen und Datenpunkte treffen, die später für Analysen, Nachweise und Optimierungen benötigt werden. Und eine Win-win-Situation für den Gebäudebetrieb: Durch den Einsatz von „InSite 2.0“ lassen sich durchschnittlich Einsparung von bis zu 20 % bei den Energiekosten erzielen.
Mit „Site 2.0“ bietet sich der Einstieg in das vernetzte Energiemonitoring. So lassen sich z. B. bei Bestandsgebäuden durchschnittlich Einsparung von bis zu 20 % bei den Energiekosten erzielen.
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Aufbauend auf diesem Monitoring gewinnt das Energie- und Lastmanagement zunehmend an Bedeutung. Softwaresysteme, beispielsweise das System „ASKI“, das bereits in zahlreichen Projekten eingesetzt wird, sorgen für eine präzise Steuerung des Energieverbrauchs und helfen dabei, Lastspitzen gezielt zu vermeiden oder zu verschieben. Dadurch haben Planer die Möglichkeit, Netzanschlusskapazitäten effizienter auszunutzen und somit die Betriebskosten zu senken. Gleichzeitig lässt sich der Eigenverbrauch regenerativer Energieanlagen, insbesondere von Photovoltaiksystemen, durch eine dynamische Steuerung deutlich erhöhen. Auch das „ABB Smart EMS“ ist eine praxisnahe Lösung, um den Energieeinsatz flexibel zu steuern und auf unterschiedliche Gebäudetypen – vom Einfamilienhaus bis zum Mehrparteiengebäude – anzuwenden. Durch das Vor-Ort-Gateway ist es cloudbasiert und kann eine Vielzahl von Anwendungsfällen unterstützen.
Geht es über das Energiemanagement hinaus, rückt die Gebäudeleittechnik in den Vordergrund. Hier werden weitere Gewerke wie Brandschutz, Sicherheitstechnik oder Beleuchtung integriert. Eine leistungsfähige Visualisierungs- und Steuerungssoftware „EisBär SCADA“ von ABB in Zusammenarbeit mit EisBär bindet diese Produkte in einem zentralen System ein und vernetzt als Multiprotokoll-Gateway alle Gebäudefunktionen. Für die Planung bedeutet dies, dass eine durchgängige Systemarchitektur frühzeitig geschaffen werden muss, um Schnittstellen zu reduzieren, Betriebsabläufe zu vereinfachen und Transparenz über den gesamten Lebenszyklus zu gewährleisten.
Relevanz für Fachplaner
Mit der Software „ASKI“ ist eine Erweiterung zum intelligenten Energie- und Lastmanagement möglich.
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Die Praxis zeigt, dass gerade für Fachplaner drei Aspekte von besonderer Bedeutung sind. Einerseits stellt sich die Frage nach der Skalierbarkeit von Lösungen, da sowohl kleinere Wohngebäude als auch komplexe Gewerbe- und Industrieprojekte „smarter“ werden müssen. Andererseits ist die Standardisierung von Daten und Schnittstellen entscheidend, um eine Interoperabilität mit gängigen Kommunikationsprotokollen wie Modbus oder BACnet sicherzustellen. Und auch regulatorische Anforderungen spielen eine wachsende Rolle. Energiemanagementsysteme leisten hier wertvolle Unterstützung, indem sie Verbrauchsdaten automatisch erfassen und Nachweise über Effizienz oder Einsparungen bereitstellen. Das ist nicht nur für Betreiber von Vorteil, sondern auch für eine belastbare Planungs- und Projektdokumentation.
Für die Gebäudeleittechnik bietet ABB in Zusammenarbeit mit EisBär die Visualisierungs- und Steuerungssoftware „EisBär SCADA“ an. Diese bindet Produkte in einem zentralen System ein und vernetzt als Multiprotokoll-Gateway alle Gebäudefunktionen.
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Darüber hinaus rückt zunehmend die Lebenszyklusperspektive in den Fokus. Energiemanagementsysteme liefern nicht nur in der Planungs- und Bauphase wertvolle Daten, sondern begleiten den Betrieb über Jahre hinweg. Durch kontinuierliche Auswertungen lassen sich Optimierungspotenziale frühzeitig erkennen und Investitionen zielgerichtet steuern. So wird Energiemanagement zu einem integralen Bestandteil von Nachhaltigkeitsstrategien und unterstützt Betreiber wie Planer gleichermaßen bei der Erreichung langfristiger Ziele.
Mit der fortschreitenden Elektrifizierung von Gebäuden und Quartieren steigt die Bedeutung von Energiemanagementsystemen in der TGA-Planung kontinuierlich. Lösungen, die Transparenz, Steuerung und Automatisierung verbinden, zeigen, wie sich die komplexen Anforderungen der Energiewende in die Praxis umsetzen lassen. Fachplaner, die diese Aspekte frühzeitig in ihre Konzepte integrieren, schaffen damit nicht nur die Grundlage für einen wirtschaftlichen Betrieb, sondern auch für eine zukunftssichere Gebäudetechnik, die den ökologischen und ökonomischen Anforderungen gleichermaßen gerecht wird.
Planungsunterstützung und weiterführende Infos
Weitere Informationen zum Thema und Planungsunterstützung, einschl. Tools, Dokumente und Broschüren, sowie die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme gibt es unter dem Kurz-Link: www.t1p.de/tab-10-25-ABB.