Passivhaus-Zertifikat für Mitarbeiterhäuser eines Hotels

Die Mitarbeiter des Hotel Sonnenalp wohnen nicht in irgendwelchen Häusern. Nach Ansicht und Kontrolle aller Unterlagen und Baudetails durch das renommierte Passivhaus-Institut in Darmstadt konnte Michael Fäßler, Chef des 5-Sterne-Wellnessresorts in Ofterschwang im Allgäu, die Passivhaus-Zertifikate entgegennehmen. Damit wird von unabhängiger Seite bestätigt, dass die beiden neuen Gebäude mit insgesamt 60 Wohneinheiten die hohen Anforderungen an den Passivhausbau erfüllen.

Überbringer der frohen Botschaft war Dieter Herz, der mit seinem Team vom Planungsbüro Herz & Lang für die Bauphysik und das Qualitätsmanagement verantwortlich war. Der Passivhaus-Pionier aus Weitnau lobte die Weitsicht der Sonnenalp-Führung. Dass die beiden neuen Mitarbeiterhäuser als Ersatz für die in den 60er Jahren entstandene Unterkunft einen hohen Energiestandard erfüllen sollten, war laut Michael Fäßler von Anfang an klar gewesen. „Wenn man etwas neu baut, dann doch in die Zukunft gerichtet“, betont der erfolgreiche Hotelier. „Schon allein wegen der Energiepreise, die stetig steigen werden, aber auch weil wir eine hohe Verantwortung für die Umwelt tragen.“ Das Projekt hat in der Branche, in der die Energieausgaben ein wichtiger Kostenfaktor sind, auch noch aus einem anderen Grund für reichlich Wirbel gesorgt.Es gebe Hotellerie-Kollegen, so Michael Fäßler, die sich darüber wunderten, dass die Sonnenalp-Mitarbeiter vom Raumklima her in hochwertigeren Zimmern als die Gäste in ihren eigenen Hotels untergebracht seien. Der Sonnenalp-Chef kann darüber nur schmunzeln und verweist darauf, wie wichtig es ist, dass sich die Hotelangestellten wohl fühlen und topmotiviert an die tägliche Arbeit gehen. Tatsächlich seien die Mitarbeiter mit ihren neuen Wohnungen im Passivhaus-Standard rundum zufrieden, hat der Geschäftsführer des 444-Betten-Hotels festgestellt.

5 Mio. € investierte das Familien­unternehmen in die beiden neuen Passivhäuser, die unter der Regie des Architekturbüros Un­zeitig (Sonthofen) entstanden sind. Hätte man sich für den her­kömmlichen Energiestandard entschieden, wären die Ausgaben um 10 bis 15 % niedriger gewesen, erklärt Michael Fäßler. „Aber wenn sich die Preise für Heizöl und Gas weiter so entwickeln wie in der Vergangenheit, haben sich die Mehrkosten wegen der Energieeinsparung bereits in zwölf Jahren amortisiert.“ Für den Sonnenalp-Geschäftsführer ist die von unabhängiger Seite ausgestellte Urkunde ein wichtiges Dokument. „Es zeigt, dass exakt geplant und dann auch auf dem Bau exakt gearbeitet wurde.“ Michael Fäßler hob im Bereich Qualitätssicherung die Rolle des Planungsbüros Herz & Lang hervor, das über langjährige Erfahrung im Bereich energieeffizientes Bauen verfüge. „Know-how und Erfahrung sind beim Passivhausbau einfach unerlässlich.“

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