Wärmeenergiewende

Instandhaltungsmaßnahmen sparen Energie

Erdöl ist der Schmierstoff einer modernen Volkswirtschaft. Ohne diese energetische Ressource ist unser heutiger Lebensstandard nicht möglich. Der Preis wird von den erdölexportierenden Staaten bestimmt und ist im Februar 2015 gegenüber dem Januar 2014 um über 50 % eingebrochen, weil derzeit ein Überangebot an Erdöl auf dem Weltmarkt besteht. Das wird sich in den nächsten Jahren wieder ändern.

Trotz des derzeitigen Erdölpreises darf die Instandhaltung von wärmetechnischen Systemen in allen Bereichen der Volkswirt­schaft nicht vernachlässigt werden. Das betrifft sowohl die gebäudetechnische als auch die technologische Wärmeversorgung.

Regelmäßig durchgeführte Instandhaltungen verhindern Energieeffizienz­verluste. Dadurch werden energetische und stoffliche Ressourcen einge­spart. Die Praxis zeigt, dass in allen Volkswirtschaften ein großes energietechnisches Einsparpotential besteht, weil oftmals instandhaltungstechnische Maßnahmen nicht oder nur unzureichend durchgeführt werden. Die Folge ist, dass Ersatzinvestitionen getätigt werden müssen, die einen höheren energetischen und stofflichen Ressourcenverbrauch verursachen als eine regelmäßig durchgeführte Instandhaltung.Um das vorhandene Einspar­potential an Wärmeenergie nut­zen zu können, bedarf es nor­mativer Regelungen, in denen instandhaltungstechnische Maß­nahmen auf der Grundlage des Energie­erhaltungsgesetzes, des Gesetzes zur Erhaltung einer Masse und des Entropiegesetzes verbindlich festgeschrieben sein müssen. Hierzu gehört auch die Kontrolle der durchgeführten Instandhaltungen durch unabhängige Fachkräfte. Die vorhandenen normativen Regelungen reichen dafür nicht aus.

Eine Nutzung der vorhande­nen wärmetechnischen Potentiale ist nur möglich, wenn genügend ausgebildete Fachkräfte zur Durchführung be­reitstehen. Dieses ist heutzutage nicht der Fall. Die Einsicht zur Durchführung von notwendigen instandhaltungstechnischen Maßnahmen wird dann kommen, wenn die Kosten für die fossilen energetischen Ressourcen weltweit explodieren. Dann kann es spät sein, vielleicht sogar zu spät.

Ein Kommentar von Heinrich Timm, Planung und Überwachung von HLS-Anlagen und Energieberatung, 19273 Tripkau

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