Hocheffiziente Temperierung für das „50Hertz“

Bauteilaktivierung mit Deckensegeln und Heiz-/Kühldecken

Die neue Berliner Unternehmenszentrale des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz, ein 13-geschossiges Hochhaus, erhielt für seine nachhaltige Bauweise und spektakuläre Architektur von der DGNB die Auszeichnungen in Diamant und Gold.

Hierzu trug Zent-Frenger Energy Solutions mit einer komplett aus einer Hand realisierten Gesamtlösung bei, welche die thermische Bauteilaktivierung „Batiso“ mit „Varicool Spectra“-Deckensegeln und „Varicool Uni“-Heiz-/Kühldecken kombiniert. Eine optimale Wärme- und Kälteversorgung stellen dabei 240 Industrieverteiler sicher, an die die Flächentemperiersysteme mithilfe von insgesamt 9.000 m des „MLCP“-Mehrschichtverbundrohrs von Uponor hydraulisch angebunden wurden.

Die in der Europacity im Herzen Berlins für bis zu 720 Mitarbeiter errichtete Unternehmenszentrale wurde mit dem neuen Diamant-Label der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) ausgezeichnet. Dieses würdigt die herausragende gestalterische und baukulturelle Qualität des Objekts. Gleichzeitig erfüllt der 75 Mio. € teure Neubau auch die Anforderungen für das DGNB-Nachhaltigkeitszertifikat in Gold. Folglich spielte die Vereinbarkeit von hochwertiger Architektur und nachhaltiger Bauweise eine wichtige Rolle. So liegt der Primärenergiebedarf des Gebäudes u.a. durch die Nutzung erneuerbarer Energien 49 % unter den Anforderungen der EnEV. Gleichzeitig wurde aber auch bei der Gebäudetechnik darauf geachtet, eine hohe Energieeffizienz zu erreichen, ohne dabei Kompromisse bei den gestalterischen Ansprüchen machen zu müssen.

Bauteilaktivierung im Kern – Deckensegel in den Außenzonen
Dementsprechend erfolgt die hocheffiziente Temperierung des L-förmigen Gebäudes mit einer Bruttogeschossfläche von ca. 24.000 m² über eine genau aufeinander abgestimmte Kombination von Bauteilaktivierung sowie Heiz- und Kühldecken. Die Grundlast deckt dabei ganzjährig die in den Kernbereichen des Objekts auf einer Fläche von 3.600 m² installierte „Batiso“-Bauteilaktivierung ab. Das System wurde dafür direkt in die massiven Betondecken eingegossen und nutzt so die thermische Speicherfähigkeit des Gebäudes. In den Außenzonen der Bürobereiche heizen oder kühlen dann zusätzlich 3.500 m² freihängende „Varicool Spectra“-Metalldeckensegel individuell und genau nach Bedarf. Für eine ansprechende Deckenoptik wurden dabei die Heiz- und Kühlregister mittels Magnettechnik befestigt. Durch deren hohe Stabilität konnten auch sehr große Elemente mit absolut planen Flächen realisiert werden. Gleichzeitig wirken die Deckensegel in hohem Maße schallabsorbierend und reduzieren so die Nachhallzeiten gerade in den Großraumbüros deutlich.

Gestaltungsfreiheit mit Heiz-/Kühldecken aus Gipskarton
Im Empfangsbereich und in den Konferenzräumen im Erdgeschoss setzten die Architekten hingegen auf einer Fläche von 1.000 m² „Varicool Uni“-Heiz- und -Kühldecken ein. Hier sollten nicht nur komplexere Raumgeometrien realisiert, sondern die Decken zusätzlich auch noch mit vertikalen Lamellen versehen werden. Für diese hohen gestalterischen Anforderungen boten die Heiz- und Kühldecken aus Gipskarton optimale Voraussetzungen. So ließen sich die Verkleidungsplatten ohne Einschränkungen sehr flexibel verarbeiten, während die Lamellen durch die geschützte Rohrführung in den Wärmeleitprofilen gefahrlos nachträglich befestigt werden konnten. Die vollflächige Aktivierung der gesamten Decke sorgt gleichzeitig für eine sehr gute Wärmeübertragung bei hohen Leistungen. Im firmeneigenen Mitarbeiterrestaurant wurde ergänzend noch eine 280 m² große „Varicool“-Streckmetalldecke installiert, die neben der optimalen Temperierung maßgeblich zum offenem und modernen Charakter des Bereichs beiträgt.
 
Einen Blick in das Gebäude aus sanitärtechnischer Sicht bekommen Sie in der tab 6/2017 auf Seite 20 oder hier.

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