Zur Zukunft der Brennstoffzellenheizung

Entwicklungen und Trends im Wärmemarkt

Brennstoffzellen-Heizgeräte könnten und können eine Lösung für den Wärmemarkt der Zukunft werden (siehe Beitrag „Brennstoffzellen-Heizgeräte“, tab 1/2019, Seite 27 bis 29). Entwicklungen und Trends zeigen, dass die Brennstoffzellen-Heizgeräte durchaus Potential haben. Im Vorfeld der Fachmesse ISH 2019 in Frankfurt am Main gibt es dazu bereits entsprechende Ankündigungen.


Statement zur Brennstoffzellenheizung 

Für uns stehen Methoden und Technologien im Vordergrund, die für hohen Wohnkomfort sorgen und zugleich einen essentiellen Beitrag zur Ressourcenschonung sowie zum Klimaschutz leisten. Das hocheffiziente Brennstoffzellen-Heizgerät „Vitovalor“ ist eine solche Technologie.

Es erzeugt Strom und Wärme dort, wo sie gebraucht werden, direkt im Gebäude. Das entlastet die Stromnetze und macht die stromerzeugende Heizung zu einem

wichtigen Teil der Energiewende. Dabei halbiert es die CO2-Emissionen im Vergleich zu einer üblichen Lösung mit Strombezug

aus dem Netz und einem konventionellen Heizkessel. Außerdem verringert es die Energiekosten um bis zu 40 %. Nicht zuletzt macht die Brennstoffzelle den Betreiber unabhängiger vom Strombezug und damit auch von steigenden Strompreisen. Vorteile, die entscheidend dazu beigetragen haben, dass sich „Vitovalor“ im Markt etablieren konnte.

Geholfen hat dabei das Technologie-Einführungsprogramm der Bundesregierung, das mit einer Förderung von 9.300 € die Anschaffung unterstützt. Lässt sich der Betreiber zusätzlich den Strom nach dem Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetz pauschal mit 1.800 € vergüten, erhält er insgesamt 11.100 € – damit kostet ihn die Brennstoffzellenheizung etwa so viel wie eine Wärmepumpenanlage.

Mittlerweile ist die Nachfrage nach unserem Brennstoffzellen­system richtig angesprungen. Nachdem wir 2017 rund 1.000 Geräte installieren konnten, hat sich diese Zahl nun mehr als verdoppelt. Viessmann hat eine neue Fertigungslinie eingerichtet und die dritte Gerätegeneration der PEM-Brennstoffzelle eingeführt. Wegen des großen Zukunftspotentials werden wir diese Technologie weiter vorantreiben. So wird ab April 2019 eine Beistelllösung für Anlagen mit bereits vorhandenem Gas-Heizkessel verfügbar sein.



Ankündigung eines Brennstoffzellenmoduls

Das Unternehmen Remeha wird ab Sommer 2019 eine Brennstoffzelle in den deutschen Markt einführen. Das gab der Hersteller auf der GET Nord 2018 in Hamburg bekannt. Das System besteht neben dem Brennstoffzellenmodul aus einem 300-l-Pufferspeicher, einer Hydraulikeinheit (im Puffervorbau integriert) und einem Gas-Brennwertgerät als Spitzenlastkessel. Dieser hat eine Leistung von 4,8 bis 20 kW und ist ebenfalls im Puffervorbau integriert.

Die Warmwasserbereitung erfolgt über ein Frischwassermodul direkt aus dem Pufferspeicher. Das Brennstoffzellenmodul selbst ist aus einer PEMFC (Polymerelektrolytmembran) gefertigt. Damit ist es möglich eine Ausgangsleistung von 750 Wel und 1.100 Wth zu erreichen. Der elektrische Wirkungsgrad liegt bei über 35 %.

Neben der innovativen Hardware punktet das Produkt von Remeha durch eine neue Touchscreen-Bedieneinheit mit eigenem Energierechner. Bei mehreren Heizkreisen kann somit immer die optimale Kombination im System gesteuert werden.

Effizienz und Bedienfreundlichkeit stehen nicht alleine im Focus der Anlage. Sie ist zudem förderfähig: „Mit den Fördermaßnahmen kommt dieses moderne Mikro-BHKW auf eine Preisgestaltung wie eine Wärmepumpe“, erklärt Alexander Schuh, Geschäftsführer der Remeha GmbH. Um eine einwandfreie Inbetriebnahme und Wartung des Systems zu garantieren, erfolgen die Lieferung und der Anschluss ausschließlich durch zertifizierte Systempartner.

x

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 10/2016

Die Brennstoffzelle in der TGA

Ein Energiewandler mit Zukunftspotential

Immer wieder gab es in den letzten Jahren vollmundige Ankündigungen, dass die Brennstoffzelle zur Nutzung in Gebäuden in Kürze marktreif sei. Genauso oft wurde von verschiedenen Seiten vertröstet,...

mehr
Ausgabe 02/2017

Wie marktreif ist die Brennstoffzelle?

Blick in den Heizungskeller der Zukunft

Aktuell kann sich die Brennstoffzelle für den Heizungskeller politischer Unterstützung erfreuen. Im aktuellen und gerade verabschiedetenZehn-Jahres-Regierungsprogramm für Wasserstoff- und...

mehr
Ausgabe 11/2016

Heizung, Elektro und Sanitär

Smarte Techniken für Heizung, Elektro und Sanitär

Die GET Nord (www.get-nord.de), die vom 17. bis 19. November 2016 in Hamburg stattfindet, beendet den Reigen der drei regionalen Fachmessen in diesem Jahr, bevor sich die Branche wieder auf die...

mehr
Ausgabe 04/2022 Energieeffiziente Heizsysteme im Fokus

Brennstoffzelle optimiert

Gleich mehrere Produktneuheiten will Remeha den Messebesuchern vorstellen: Mit der „Tensio C“ führt der Hersteller eine Luft-Wasser-Wärmepumpe (4-16 kW) für Ein- und Zweifamilienhäuser in den...

mehr
Ausgabe 04/2017 Für Eigenheime

Heizung mit Brennstoffzelle

Solvis und Elcore bieten gemeinsam eine stromerzeugende und kompakte Heizung an. Diese besteht aus dem Brennstoffzellen-BHKW „Elcore 2400“ und dem Energiemanager „SolvisMax“, der in einem Gerät...

mehr