Individuelle Heizkreisregelung
Sanierung einer Sporthalle mit FlächenheizungssystemWirtschaftlichkeit stand bei der vollständigen Sanierung einer Sporthalle in Ennepetal im Fokus der Planer. Aus diesem Grund erhielt das Gebäude neben einer Wärmepumpe, kombiniert mit einem Gas-Brennwertgerät, eine Flächenheizung. Den individuellen Anforderungen entsprechend, kamen zwei verschieden Systeme zum Einsatz.
Die Katholische Grundschule Ennepetal schaut auf eine über 100-jährige Geschichte zurück. Nach einem Umzug an den heutigen Standort wurde im Jahr 1970 neben dem bereits bestehenden Schulgebäude eine Sporthalle errichtet. Die Einfachhalle ist eine Stahlkonstruktion mit Flachdach und kombinierter Ziegel- Glasfassade. Sie ist an zwei Seiten von einem niedrigeren Anbau umgeben, in dem sich die Umkleidekabinen, die Wasch- und Geräteräume sowie der Heizungsraum befinden. Die gesamte Halle, inklusive der Nebenräume, verfügt über rund 530 m² Fläche. Im vergangenen Jahr wurde die Halle grundlegend saniert. Dabei lag der Fokus auf nachhaltige und zukunftssichere Lösungen. Neben der kompletten Sanierung der Gebäudehülle, einschließlich dem Dach und der Fenster, blieb auch im Innenbereich kein Gewerk unberührt.
Sanierung der Heiztechnik
Valdrin Ferataj, B.A. Architekt und Projektleiter der Hochbauabteilung des städtischen Fachbereichs „Planen, Bauen & Umwelt“ der Stadt Ennepetal, legte bei der Planung großen Wert auf eine zukunftssichere Heizungstechnik, die zudem den Anforderungen an eine Sporthalle gerecht werden sollte. Als Wärmeerzeuger kommt jetzt eine Wärmepumpe kombiniert mit einem Gas-Brennwertgerät zum Einsatz. Dabei fiel die Wahl auf ein Hybridsystem von Buderus. Durch die Einbindung der Flächenheizungsspezialisten von Empur kam der Vorschlag, das Konzept der Flächenheizung in der gesamten Sporthalle mittels des „Geniax“-Wärmeverteilsystems einzusetzen.
Projektumsetzung
Mit der Ausführung wurde der Sanitär- und Heizungsbetrieb Karl Vorderwülbecke aus Ennepetal beauftragt. Der Handwerksbetrieb realisierte in Abstimmung mit Jörg Kühnhenrich, Empur Fachberater, die Installation. Er war auch die Schnittstelle zum TGA-Planungsbüro EM-plan, von dem die Planung der Anlage durchgeführt wurde. Als drittes Unternehmen der EM-Gruppe, war die EM-solution an der Erstellung beteiligt. Darauf spezialisiert, das SHK-Fachhandwerk bei der Verlegung und Inbetriebnahme von Flächenheizungssystemen zu unterstützen, führten die Mitarbeiter nach der Installation die Feineinstellung des „Geniax“-Systems durch.
In den Sanitär- und Nebenräumen ist das „PUR-Therm Tackersystem“ von Empur im Einsatz. Es besteht aus den Komponenten „PUR-Therm Verbundplatten“, „Klimapex Kunststoffheizrohren“ und „PUR-Therm Tackernadeln“. Auf den 33 mm starken „PUR-Verbundplatten“ sind mit Tackernadeln die Heizungsrohre „Klimapex PE-RT 15 x 1,8 mm“ befestigt. Der 45mm dicke Heizestrich sorgt für eine gleichmäßige Wärmeverteilung und eine hohe Wärmeleitfähigkeit.
Unter dem Sportboden in der Einfachhalle liegt das Empur „Optimal II Flächenheizsystem“. Es ist in der Lage, Bewegungen des Sportbodens aufzunehmen und mitzufedern. Mit einer Druckfestigkeit von 150 kPa kann es zudem den Belastungen, die durch die sportliche Nutzung über ihm auftreten, widerstehen. Das System besteht aus Hartschaumplatten mit eingeprägten Nuten und Rohrumlenkungen sowie dazu passenden Wärmeleitblechen aus Aluminium. Die Hartschaumplatten sind so konstruiert, dass zwei Verlegeabstände (125 oder 250 mm) mit der gleichen Platte realisiert werden können. Ein Metallverbundrohr „PE-RT 16 x 2,0 mm“ transportiert die Wärme und sorgt für ein schnelles Ansprechverhalten der Flächenheizung.
Wärmeverteilung
Alle Heizkreise im Gebäude werden über das „Geniax“-Wärmeverteilsystem versorgt. Dies ist ein Flächenheiz- und Regelungssystem, das eine zeitgenaue oder auf Nutzungsprofilen basierende, individuelle Wärmeversorgung einzelner Räume ermöglicht. Es besteht aus drei Komponenten: Pumpen, Managementsystem und Bedieneinheit. Jeder Heizkreis besitzt eine eigene Pumpe, die jeweils über das Managementsystem angesteuert werden. Das System wiederum erhält seine Informationen über Bediengeräte mit integrierten Fühlern, die in den einzelnen Räumen angebracht und über ein BUS-System untereinander vernetzt sind. So können die für eine Sporthalle vorgegebenen Temperaturen und Nutzungszeiten exakt eingehalten werden.
Valdrin Ferataj hebt abschließend hervor: „Bei der Sanierung der Sporthalle haben wir großen Wert auf eine wirtschaftliche und zukunftssichere Beheizung gelegt. Eine Flächenheizung unter dem Sportboden in Kombination mit der ‚Geniax‘-Steuerung erfüllt diese Vorgaben für uns optimal.“