Elektronische Zutrittslösungen für Werksviertel-Mitte in München
Elf Gebäude mit über 100 Zutrittspunkten und mehr als 5.500 NutzernDas Werksviertel-Mitte ist ein Stadtquartier in München, auf dem in den letzten Jahren zahlreiche der ehemaligen Werksgebäude kernsaniert und neuen Nutzungen zugeführt wurden. Im Viertel gibt es heute Büros, Gastronomien, Theater- und Konzerthallen, Clubs und Ateliers und in Zukunft auch Wohnungen. Entsprechend flexibel muss die vor Ort eingesetzte Zutrittskontrolle sein, die eine effiziente Verwaltung für die diversen Anwendungsfälle ermöglichen soll.
Seit 2016 hat sich das ehemalige Gelände der Pfanni-Werke im Münchner Osten in ein modernes, lebenswertes Stadtquartier verwandelt. Bei der Planung und Gestaltung spielte das Thema Nachhaltigkeit eine tragende Rolle, erklärt André Köthe, geschäftsführender Gesellschafter der Firma ECKware GmbH, die sich im Werksviertel-Mitte um IT- und Zutrittstechnik kümmert: „Viele der alten Werksgebäude wurden aus Gründen der Nachhaltigkeit nicht etwa abgerissen, sondern saniert.“ Aus einem alten Kartoffellager wurde ein Theater, während die ehemaligen Produktionsstraßen in großzügige Loft-Büros, Clubs, Restaurants oder Flagshipstores umgewandelt wurden. Die weitreichende Umnutzung und Sanierung im Werksviertel-Mitte gingen zugleich mit großen technischen Herausforderungen und Infrastrukturmaßnahmen einher. So auch im Bereich der Zutrittslösungen.
Elektronische Zutrittslösung bietet Vorteile
„Eine rein mechanische Schließtechnik spielte in unseren Überlegungen für dieses umfangreiche Transformationsprojekt von Anfang an keine Rolle. Die Vorteile der Elektronik lagen für uns schon immer auf der Hand. Sie sorgt für mehr Effizienz, Übersicht und Transparenz, was bei einem so großen Gelände wichtig ist. Deshalb haben wir uns entschieden, auf elektronische Zutrittslösungen zu setzen“, sagt Köthe. Das erste gemeinsame Projekt in dem Münchner Stadtquartier begann mit der Planung des WERK3 2014. Der Baubeginn erfolgte 2016. Mit den Zutrittslösungen im WERK3 wurde der Grundstein eines seitdem wachsenden Systems gelegt, das seither Schritt für Schritt erweitert und zugleich erneuert wird.
„Von Anfang an setzen wir bei diesem Projekt auf elektronische Zutrittslösungen des Herstellers Salto Systems. Ursprünglich noch mit dem iButton-System“, sagt Gerhard Simmeth, Geschäftsführer der Daimer GmbH, welche als Salto Premium Plus Partner die Zusammenarbeit zwischen Salto und dem Werksviertel-Mitte seit den Anfängen begleitet und die praktische Ausgestaltung mitprägt. Insgesamt umfasst die Zutrittslösung elf Gebäude im Werksviertel-Mitte und einige externe Standorte, wie zum Beispiel einen Garagenpark in Radersdorf, wo über 100 Zutrittspunkte elektronisch ausgestattet und in das Zutrittsmanagement eingebunden wurden. Zum Einsatz kommen bis dato ca. 400 Salto „XS4 Original“-Beschläge, 800 „XS4 One“- Beschläge, 200 Komplementärbeschläge, 150 Salto „Neo Zylinder“, ca. 120 Türsteuerungen, dazu Relaisboards, Wandleser, Gateways und diverse andere Produkte.
Vielfältige Anwendungsszenarien mit Plattform-Lösungen
Als Plattform-Lösungen stehen sowohl Salto „KS“ (im neuen Gründerzentrum im Werk 1.4) als auch Salto „Space“ als überwiegender Standard zur Verfügung. Zentrale Teile der Anlagen werden dabei funkvernetzt – und zwar immer dort, wo kurzfristige Buchungen und eine Echtzeitvergabe von Berechtigungen notwendig sind. An den Treppenhäusern sind ebenfalls funkvernetzte Türkomponenten angebracht, die eine Aktualisierung der Nutzungsrechte in Echtzeit über SVN-Flex realisieren. Die konkrete Ausgestaltung der Zutrittskontrolle unterscheidet sich von Gebäude zu Gebäude und von Anwendungsfall zu Anwendungsfall.
Das Gemeinsame ist, dass alle Außentüren ebenso wie sämtliche Zugänge zu den einzelnen Mieteinheiten mit elektronischen Schließkomponenten ausgestattet sind. Teilweise sind aus organisatorischen Gründen außerdem Bürotüren in die Zutrittslösung eingebunden. Darüber hinaus können die Aufzüge mit Salto Lesern angesteuert werden. An der Zufahrt zu einem der Parkplatzsysteme im Quartier kommt ein Weitbereichsleser zum Einsatz, mit dem sich die Schranke öffnen lässt. Fluchtwege und Brandschutztüren sind im Werksviertel-Mitte ebenso abgesichert wie auch sehr spezielle Zugänge, etwa jener zur Hochalm auf dem Gebäudedach des WERK3, wo sich nebst einer Almhütte auch ein Schafgehege befindet.
Intuitive Bedienung
Für Nutzer des Zutrittssystems erfolgt die Bedienung über ein Kundenmedium, die sogenannte Siedlerkarte, die als Multi-Applikationslösung seit 2018 für unterschiedlichste Zwecke verwendet wird. Basis der Kartentechnologie ist das Sicherheitsverfahren MIFARE DESFire EV3. Die Karten dienen nicht nur der Zutrittskontrolle, sondern parallel für die Zeiterfassung, das Fuhrparkmanagement, das Payment in der Kantine sowie für diverse weitere Anwendungen. Darüber hinaus wird auch die „JustIN Mobile“-App im Werksviertel-Mitte eingesetzt. „Mobile Access ist mittlerweile sehr beliebt, vor allem bei den jüngeren Nutzern in den Start-ups. Wir verzeichnen einen starken Wandel hin zur mobilen Anwendung, denn das Smartphone hat man immer dabei und es bringt eine deutliche Vereinfachung in der Handhabung“, erklärt Köthe.
Die Verwaltung der Zutrittskontrolle in der Software „ProAccess Space“ soll auch für neue Anwender intuitiv zu verstehen sein. Die Administrationssoftware ermöglicht die zentrale Berechtigungsverwaltung für die mittlerweile mehr als 5.500 Nutzer. Die finale Freigabe der Berechtigungen erfolgt dabei durch die Hausverwaltung. Externe Dienstleister erhalten in der Regel temporäre Zutrittskarten und werden genauso im System erfasst wie alle anderen Nutzer. Die Software soll eine lückenlose Dokumentation und Nachvollziehbarkeit sowie eine Reaktionsmöglichkeit selbst an entlegenen Standorten bieten.
Da die Technik im Werksviertel-Mitte möglichst lange genutzt werden soll, müssen auch die Zutrittsprodukte eine hohe Zuverlässigkeit und Langlebigkeit aufweisen. Dabei wird das Gesamtsystem stetig weiterentwickelt. Neue Anforderung an die Funktionalität und die Ausgestaltung der einzelnen Türen spricht das Team von ECKware mit den Projektverantwortlichen bei Daimer ab. „Wir entscheiden gemeinsam mit den verschiedenen Architekturbüros, welche Produkte für welche Einsatzszenarien geeignet sind, und passen dann die Lösungen an das jeweils zur Verfügung stehende Budget an“, sagt Köthe.