Neue Fertigung im Saarland geplant

Viega übernimmt ehemaligen Michelin Standort

Die Viega Group investiert rund 150 Mio. € in den Aufbau eines neuen Produktionsstandorts in der saarländischen Gemeinde Kirkel bei Homburg. Das international tätige Familienunternehmen mit Hauptsitz in Attendorn, Nordrhein-Westfalen, hat dazu die ehemaligen Logistikhallen der Michelin Reifenwerke AG & Co. KGaA inklusive Grundstück übernommen. Der Kaufvertrag wurde am 10. Mai 2025 unterzeichnet. In der ersten Ausbaustufe sollen am neuen Standort rund 150 neue Arbeitsplätze entstehen. Bereits Ende 2025 ist die Inbetriebnahme der Fertigung von Rohrverbindern für den internationalen Markt geplant.

Freuen sich über die Vertragsunterzeichnung (v.l.): Ludger Mester (Manager Properties, Viega), Eva-Maria Kowollik (Syndikusrechtsanwältin Michelin Europa Nord), Andreas Brockow (Chief Manufacturing Officer, Viega), Markus Winnes (Direktor Michelin Werk Homburg), Kay Günther-Schmidt (Leiter Einkauf Michelin Europa Nord).
Bild: Marco Kalwa und Christian Schmid / Michelin

Freuen sich über die Vertragsunterzeichnung (v.l.): Ludger Mester (Manager Properties, Viega), Eva-Maria Kowollik (Syndikusrechtsanwältin Michelin Europa Nord), Andreas Brockow (Chief Manufacturing Officer, Viega), Markus Winnes (Direktor Michelin Werk Homburg), Kay Günther-Schmidt (Leiter Einkauf Michelin Europa Nord).
Bild: Marco Kalwa und Christian Schmid / Michelin
„Um unser Wachstum fortzusetzen, benötigen wir zusätzliche Produktionskapazitäten“, sagt Markus Brettschneider, CEO der Viega Group. Besonders bei den metallenen Pressverbindern für Sanitär und Heizung, dem Kerngeschäft des Unternehmens, sei die Nachfrage trotz konjunktureller Herausforderungen in vielen Märkten ungebrochen hoch. „Deutschland war für uns die bevorzugte Wahl für den Aufbau einer weiteren Fertigung – nicht zuletzt, weil wir hier den Technologietransfer zwischen unseren Werken besonders schnell und effektiv gestalten können.“

Know-how und Infrastruktur

Statt auf einen Neubau auf der grünen Wiese zu setzen, suchte Viega gezielt nach bereits bestehenden Industrieflächen, die kurzfristig nutzbar sind. „An unseren Viega Standorten in Südwestfalen und Thüringen stoßen wir trotz laufender Erweiterungsmaßnahmen nicht nur an unsere Kapazitätsgrenzen, sondern sehen uns auch mit einem zunehmenden Fachkräftemangel konfrontiert“, sagt Andreas Brockow, Chief Manufacturing Officer der Viega Group. Deshalb habe man eine Region mit einem großen Potenzial an qualifizierten Arbeitskräften gesucht.

Rund 150 Arbeitsplätze will Viega am ehemaligen Michelin Standort in Kirkel bei Homburg in der ersten Ausbaustufe schaffen.
Bild: Marco Kalwa und Christian Schmid / Michelin

Rund 150 Arbeitsplätze will Viega am ehemaligen Michelin Standort in Kirkel bei Homburg in der ersten Ausbaustufe schaffen.
Bild: Marco Kalwa und Christian Schmid / Michelin
Ein deutschlandweites Standortscreening führte schließlich ins Saarland. „Ein hoher Anteil der erwerbsfähigen Bevölkerung in der Region ist in der metallverarbeitenden Industrie tätig. Dieses Know-how in dieser Dichte ist in Deutschland nur selten zu finden“, erklärt Brockow. Auch die verkehrsgünstige Lage habe überzeugt: Die direkte Autobahnanbindung biete beste Voraussetzungen für eine reibungslose Logistik. „Die rund 18.000 m² großen Hallen und das 70.000 m² große Grundstück bieten ideale Rahmenbedingungen und langfristige Perspektiven für den Ausbau des Standorts“, zeigt sich Brockow überzeugt. In einem zweiten Schritt plant das Unternehmen weitere, dem Grundstück anliegende Flächen zu erwerben. Dieses Grundstück befindet sich aktuell noch im Besitz der Gesellschaft für Wirtschaftsförderung Saar. Die Unterzeichnung eines Kaufvertrages ist für Ende Mai in der Unternehmenszentrale in Attendorn geplant.

Vor dem Verkauf an Viega wurde das Michelin Lager in Kirkel für den Logistikbedarf der Neureifenfertigung genutzt. Am Standort Homburg wird sich Michelin weiterhin auf die Runderneuerung von Lkw-Reifen und die Verarbeitung von RFID-Chips fokussieren.

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