Rückgang bei Genehmigungen, höhere Baukosten, neue Baustofftrends

Update des dena-Gebäudereports: Wachsende Nachfrage nach Wärmepumpen, Sanierungsmarkt mit Potenzial

Das zweite Update des dena-Gebäudereports 2025 zeigt, dass die Bauwirtschaft weiterhin in einer schwierigen Lage steckt.
Bild: dena

Das zweite Update des dena-Gebäudereports 2025 zeigt, dass die Bauwirtschaft weiterhin in einer schwierigen Lage steckt.
Bild: dena
Die Bauwirtschaft steckt weiter in einer schwierigen Lage – weniger Baugenehmigungen von Wohngebäuden, sinkende Fertigstellungen, rückläufiger Absatz bei Fenstern und Dämmmaterialien sowie steigende Kosten. Dies zeigt das zweite Update des dena-Gebäudereports 2025, das aktuelle Daten zum Gebäudebestand, Wärmeerzeugern, Baustoffen und Baukosten enthält. Bei den Wärmeerzeugern ist die Wärmepumpe mittlerweile klar Nummer 1 im Neubau: Bereits 81 % der neu genehmigten Wohngebäude werden mit ihr ausgestattet. Im Bestand stagnierten die Zahlen jedoch 2024.

Corinna Enders, Vorsitzende der dena-Geschäftsführung: „Angesichts sinkender Neubauzahlen gewinnt die klimafreundliche Sanierung des großen Gebäudebestands noch mehr an Bedeutung. Sie kann der Bauwirtschaft neuen Schub geben und regionale Wertschöpfung stärken. Nur eine verlässliche Förderkulisse für Sanierungen kann die Transformation zu Klimaneutralität im Gebäudesektor vorantreiben und Beschäftigung sowie Investitionen sichern.”

Wärmeerzeuger: Gas rückläufig, Wärmepumpe bestimmend im Neubau

In Folge der Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz, allgemeiner Verunsicherung und abwartender Haltung bei Wohnungs- und Hausbesitzenden brach der Heizungsmarkt 2024 stark ein. Der Absatz von Gasheizungen ging um 41 % zurück. Auch bei Wärmepumpen gab es einen Rückgang: Während die Verkäufe im Bestand um 53 % einbrachen, sank der Absatz im Neubau nur leicht um 14 %.

Trotz insgesamt sinkender Verkaufszahlen wächst der Wärmepumpen-Anteil im Neubau deutlich: 60 % bei allen Wohngebäude-Neubauten, 69 % bei den 2024 fertiggestellten Wohnungen. Bei genehmigten Bauprojekten für die kommenden Jahre sind es bereits 81 %. Gasheizungen verlieren dagegen im Neubau rapide an Bedeutung: Bei genehmigten Projekten liegt ihr Anteil bei nur noch 4 %. Im Gebäudebestand stagniert der Wärmepumpen-Anteil und ging um 2,4 % zurück. Im zahlenmäßig weit größeren Gebäudebestand werden insgesamt am meisten Wärmepumpen verbaut – 2024 entfielen 71 % der eingebauten Geräte auf diesen Bereich.

Gebäudebestand und Baustoffe

2024 ist die Zahl der Baugenehmigungen für Wohngebäude im dritten Jahr in Folge gesunken: von rund 129.000 im Jahr 2021 auf nur noch 55.000 im vergangenen Jahr – ein erneuter Rückgang um 19 % gegenüber 2023. Besonders betroffen sind Bauvorhaben mit traditionellen Materialien wie Ziegel, Kalksandstein und Beton. Gleichzeitig gewinnt Holz als nachhaltiger Baustoff an Bedeutung und erreicht inzwischen einen Anteil von 24 %.

Auch bei der energetischen Sanierung setzte sich der Abwärtstrend fort: Der Absatz von Wärmedämmverbundsystemen sinkt seit 2022, der Fenstermarkt schrumpfte von 4,2 Mio. Einheiten im Jahr 2021 auf 2,4 Mio. im Jahr 2024. Parallel stiegen als Teil von inflationsgetriebener allgemeiner Preissteigerung die veranschlagten Baukosten bei Neubauten pro m² Wohnfläche weiter, um 6 % bei Genehmigungen und 5 % bei Fertigstellungen.

Das Update zum Gebäudereport ist auf der Webseite der dena zu finden.

Thematisch passende Artikel:

Update zum dena-Gebäudereport: PV boomt, Heizungstausch stockt

Die Energiewende im Gebäudesektor verläuft in unterschiedlichem Tempo: Während der Zubau gebäudenaher Photovoltaik-(PV)-Anlagen mit rund 26,9 Mio. neuen Modulen 2024 auf hohem Niveau blieb, wurden...

mehr