Neue Hauskonzepte für private Bauherrn

„Nachhaltige Lebenszyklushäuser“, so könnte das nächste Modewort im Ein- und Mehrfamilienhausbau lauten. Die Vorgaben des europäischen Verordnungsgebers (EPBD und ihre nationale Umsetzungen) führen dazu, dass „ein Haus als integriertes System aus Gebäudehülle und Gebäudetechnik geplant werden muss“. Dies verkündete Stefan Heer, CSO bei Viessmann anlässlich einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Wienerberger GmbH auf der Fachmesse BAU 2011 im Januar. Dort gaben die beiden Unternehmen eine Kooperation bekannt, bei der solche Häuser als „Tonhauskonzept“ vermarktet werden sollen.

Ziel der Kooperation ist es, Bauträger und Bauunternehmen dazu zu bringen, dieses als Grundsystem in zahlreichen Varianten erhältliche Konzept zu bauen und diese als bezahlbaren Standard vorrangig an Familien zu verkaufen. Bei diesem Konzept stehen neben einer nachhaltigen und zugleich flexiblen Bauweise niedrige Energiekosten und eine hohe Lebensqualität des Hausbewohners über möglichst viele Lebensphasen im Mittelpunkt. Als Architekt war Prof. Georg Sahner, Büro G.A.S. Sahner Architekten, BDA in das Projekt eingebunden.

Das Hauskonzept ist …

Basierend auf einer Grundplanung mit rund 130 m2 Wohnfläche wurden 24 Entwürfe für Einfamilien-, Doppel- oder Reihenhäuser, unter anderem monolithisch oder zweischalig, bis ins Detail erarbeitet. Durch die modulare Bauweise ist eine einfache Umsetzung möglich. Auf Wunsch können in Absprache mit dem Planer individuelle Details in den Einzelentwurf aufgenommen werden. Ausgewählte Veränderungen in der Grundrissgestaltung sind möglich. Mit geringem Aufwand können ganze Wohnbereiche abgetrennt oder zusammengeführt werden, zum Beispiel für eine Einliegerwohnung oder ein Home-Office. Die Entwürfe beinhalten die dafür notwendigen baurechtlichen und konstruktiven Voraussetzungen.

… in mehreren Varianten erhältlich

Speziell für die Errichtung aus dem von Wienerberger angebotenen hochwärmedämmenden Poroton-Ziegelsystem entwickelt, entsprechen alle Varianten der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009. Damit sind sie prädestiniert für den Bau von KfW-Effizienzhäusern 70. Das heißt, der Jahresprimärenergiebedarf (Qp) liegt 70 % und der Transmissionswärmeverlust (HT) 85 % unter dem EnEV-Standard. Auch KfW-Effizienzhäuser 55 und 40 oder Nullenergiehäuser sollen mit dem „Tonhauskonzept“ errichtet werden können. Die dafür erforderlichen Planungen sollen bis Ende des Frühjahrs vorliegen.

 

Partner gesucht

Konkret bedeutet dies für Nutzer des Konzepts, Bauunternehmen im Bereich des privaten Wohnungsbaus: Die Entwürfe können für die Dauer eines Jahres kostenfrei genutzt werden. Baustoffe für Dach und Wand werden von Wienerberger zur Verfügung gestellt. Weiterhin sind zeitintensive Leistungen bereits im Paket enthalten wie Entwurfs-, Bauantrags- und Ausführungspläne, Nachweise für die EnEV, inkl. sommerlichem Wärmeschutz, und Schallschutz sowie Leistungsverzeichnisse. Berechnungen mit haustechnischen Anlagenempfehlungen der Firma Viessmann oder auch Finanzierungsbeispiele ergänzen das Angebot.

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