Gebäudeautomation im Berliner Zoo

Zwischen Haifischbecken und Krokodilhalle

Nach dreimonatiger Bauzeit wurde die Modernisierung der Gebäudeautomationsanlagen im Zoo-Aquarium des Berliner Zoos im Herbst 2014 abgeschlossen. Zum Einsatz kam ein Gebäudeleit- und Energiemanagementsystem, das dabei helfen soll, alle energetischen Prozesse des Zoos zu überwachen, zu steuern und zu optimieren.

„Gemeinsam mit den Technikern im Aquarium haben wir ein Konzept zur energetischen Optimierung und Modernisierung der Gebäudeautomation entwickelt und in den zurückliegenden Wochen umgesetzt“, so Dirk Bernhardt, Niederlassungsleiter der Wisag Automatisierungstechnik GmbH & Co. KG in Berlin (www.wisag.de). „Kernstück ist dabei unser Gebäudeleitsystem ,Inscontrol-SL’.“ Neben der Bedienung und Überwachung ermöglicht diese vom Bundesministerium für Wirtschaft und Ausführkontrolle als förderfähig eingestufte Energiemanagementsoftware die Überwachung, Steuerung und Optimierung aller energetischen Prozesse. Zielsetzung ist die Senkung des Verbrauchs an Primärenergie zum Betreiben der gebäudetechnischen Anlagen bei einer optimalen Klimatisierung des Gebäudes.

 „Von besonderer Bedeutung für Techniker und Tierpfleger ist außerdem das Alarmmanagement des Systems. Um Störungen rechtzeitig zu erkennen und Gefahren im Besonderen für die wertvollen Tierbestände abzuwenden, werden priorisierte Alarmmeldungen sofort per E-Mail oder SMS an die zuständigen Mitarbeiter weitergeleitet“, so der Niederlassungsleiter. Neben dem Gebäudeleitsystem wurden auch die Automationsstationen im Bereich der Heizungs- und Klimaanlagentechnik modernisiert. Dabei bewährte sich die Gerätegenerationen übergreifende Systemkompatibilität. Somit brauchten die 1997 in Betrieb genommenen und immer noch voll funktionsfähigen Reglermodule nur gegen moderne, bau- und funktionsgleiche Systemkomponenten des Wisag-Automatisierungssystems „Aredat“ ausgetauscht werden.

 

GLT im Aquarium

Das Aquarium Berlin ist eines der bedeutendsten Schauaquarien Deutschlands. In dem historischen Gebäude mit über einhundertjähriger Geschichte können in Aquarien und Terrarien mehr als 17.000 Tiere aus über 1000 Arten beobachtet werden. Damit sich diese Tiervielfalt aus verschiedenen Kontinenten und unterschiedlichen Klimazonen wohlfühlt, ist eine komplexe und leistungsfähige Gebäudetechnik erforderlich. Dabei spielen hohe Ansprüche an die Lufttemperatur und -feuchtigkeit, aber unter anderem auch der richtige Salzgehalt und eine optimale Wassertemperatur eine wichtige Rolle. Nicht nur die Tiere schätzen einen artgerechten Lebensraum – auch die Besucher bevorzugen gut klimatisierte Ausstellungsräume mit einer stimmungsvollen Beleuchtung. Bereits seit mehr als fünfzehn Jahren werden die Heizungs- und Klimaanlagen sowie Teile der Beleuchtungstechnik deshalb durch Gebäudeautomationssysteme der Wisag gesteuert und überwacht.


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