Gebäudeautomation 2008 – ein Wachstumsmarkt

„Der Markt der Gebäudeautomation (GA) ist ein Wachstumsmarkt“, schätzten die befragten Unternehmen in der dritten Auflage der Gebäudeautomations-Marktübersicht 2008 ein. Die vom Institut für Energie und Gebäude der Georg-Simon-Ohm Hochschule Nürnberg in Kooperation mit der GEFMA (Deutscher Verband für Facility Management e.V.) durchgeführte Marktübersicht ermittelt im Vergleich zur Studie aus dem Jahr 2003 eine deutlich verbesserte Einschätzung des Zukunftspotentials der Gebäudeautomation.

In Zahlen ausgedrückt schätzen 96 % der befragten Unternehmen das Marktpotential der Gebäude­automation positiv ein – im Gegensatz zur Befragung aus 2003, in der 30 % der Unternehmen sich eher in einem rückläufigen Markt sahen. Diese Tendenz machte sich auch in den Geschäftszahlen der befragten Unternehmen bemerkbar, hier wurde durchwegs eine Steigerung des Umsatzes im Jahre 2007 im Vergleich zu 2006 verbucht. Die Mitarbeiterzahlen konnten mit dieser Entwicklung Schritt halten.

Grundlage für

Facility Management

Die Gebäudeautomation bildet die Grundlage und Bedienebene für das Stellen, Schalten, Steuern, Regeln und Überwachen der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) im Rahmen des Betreibens und erlaubt das Archivieren der TGA-Daten. Im Betrieb erhebt und verarbeitet sie in ihrer Funktion zahlreiche technische Daten, die als digitale, technische Informationen für die Leistungsprozesse des Facility Managements und für ein CAFM über geeignete Schnittstellen zur Verfügung gestellt werden können.

Im Facility Management ist die Gebäudeautomation (GA) eine entscheidende Voraussetzung für ein zeitgemäßes, komfortables, energie- und kostenoptimiertes Gebäudemanagement.

Daten und Informationen, die das Facility- oder Gebäudemanage­ment für Leistungsprozesse und Aufgaben im Lebenszyklus einer Liegenschaft oder eines Gebäudes benötigt, werden im Allgemeinen durch ein zentrales Planungs-, Steuerungs-, Informations- und Archivierungssystem CAFM (Computer Aided Facility Management) erfasst, verarbeitet, aufbereitet und archiviert. In einer GA werden viele dieser Daten und Informationen erhoben und verarbeitet und können über entsprechende Schnittstellen einem CAFM zur Verfügung gestellt werden.

Kenntnisse und Erfahrungen im Betrieb und der Instandhaltung der Gebäudeautomation sind so­wohl für einen Facility Manager als auch für den Planer von zentraler Bedeutung. Dabei sind für den Facility Manager in der Nutzungsphase Grundkenntnis­se über die Systeme, Planung, Aus­führung, Inbetriebnahme, Ab­nahme und Optimierung und über die Schnittstellen der Gebäudeautomation zum CAFM wichtig. Um zu einer optimalen Sys­temspezifikation zu kommen, ist es für den Planer ebenso wichtige Kenntnisse über die spe­ziel­len Anforderungen aus der Nutzungs­phase bereits bei seiner Planung zu berücksichtigen.

Aus diesem Grund gibt die neue GEFMA Richtlinie 450 „Gebäudeautomation im FM – Hinweise zu Planung, Ausführung und Betrieb“ für den Facility Manager wichtige Defi­ni­tio­nen, Hinweise und Empfehlungen für den Betrieb der Gebäudeautomation in komprimierter Form. Dabei werden sowohl die Eigenschaften als Bedien-, Überwach­ungs-, Auto­matisierungs- und Do­ku­men­ta­tionsebene als auch die er­forderlichen Instandhaltungs­leis­tungen für die Systeme der Ge­bäudeautomation selbst behandelt.

Studie zum Markt

Eine ergänzende Studie beleuchtet das Marktgeschehen. Aus Sicht der Hersteller konzentriert sich der Kunde bei der Auswahl vorrangig auf das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Qualität der Produkte. Die 2003 noch besonders wichtige Kompatibilität mit anderen Systemen und der preisliche Wettbewerb werden dadurch nicht nur ein-, sondern sogar überholt.

Bei den technischen Systemen stehen weiterhin BACnet und Ethernet als besonders zukunftsträchtig da. Zudem werden EIB/KNX im Vergleich zur Studie von 2003 wieder deutlich bessere Marktchancen eingeräumt, hier hat das System zu M-Bus und OPC aufgeschlossen. Verlierer sind hier neben FND, Modbus und Profibus hier auch LON. Bestätigt hat sich der Trend zu browserabhängigen Anwendungen und somit auch zur Entwicklung von internetbasierenden Anwendungen für die Gebäudeautomation. Den Trend zur vollständigen Kompatibilität der Systeme sehen die befragten Unternehmen jedoch wieder etwas kritischer als noch im Jahr 2003.

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