Branchenstudie des Bundesverband Wärmepumpe

Starkes Wachstum beim Wärmepumpenabsatz

Der Absatz von Heizungswärmepumpen stieg im Jahr 2022 laut der gemeinsamen Absatzstatistik des Bundesverband Wärmepumpe (BWP) und des Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) auf 236.000 Geräte und damit um 53 % gegenüber dem Vorjahr. Zur weiteren Beschleunigung des Wärmepumpenausbaus fordert der BWP eine rasche und konsequente Umsetzung der angekündigten Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) sowie weitere Maßnahmen zur Entlastung des Strompreises. Auch mit industriepolitischen Instrumenten solle der Markthochlauf ­unterstützt werden.

Von den 236.000 Heizungswärmepumpen waren 205.000 Geräte Luft-Wasser-Wärmepumpen (+ 61 % gegenüber dem Vorjahr), davon rund 104.000 Monoblock-Geräte (+ 68 %) und 65.000 Split-Geräte (+ 49 %). Sole-Wasser-Wärmepumpen legten um 15 % zu, 31.000 erdgekoppelte Anlagen wurden 2022 verkauft. Auch die Anzahl der speziell auf die Erwärmung von Trinkwasser ausgelegten Warmwasserwärme-pumpen hat sich im vergangenen Jahr stark erhöht: Um über 90 % auf 45.500 Geräte.

Nach diesem Wachstum brauche es nun eine ähnliche Steigerung in den Folgejahren. Deswegen fordert der Verband von der Bundesregierung, die in Aussicht gestellte Novelle des GEG schnell vorzulegen. Konkret geht es um die Regelung, dass ab dem kommenden Jahr jede neue Heizung mit mindestens 65 % Erneuerbaren Energien betrieben werden soll. Ebenso wichtig seien entsprechende Maßnahmen bei den Energiepreisen, um Verbrauchern die benötigte klare Orientierung zu bieten. Ein weiteres Instrument sei die effiziente Nutzung des Flexibilitätspotenzials von Wärmepumpen, etwa zum Ausgleich von Spitzenlasten im Stromnetz oder zur Speicherung von eigenem PV-Strom.

In Erwartung des weiteren Markthochlaufs gehe die Wärmepumpenindustrie derweil massiv in Vorleistung und investiere in den Ausbau bestehender Produktionsanlagen sowie in die Errichtung neuer Werke, so der Verband. Der Ausbau der Wärme-pumpenbranche gehe mit großen Chancen für den Industriestandort Deutschland einher, daher müssten von Deutschland und der EU industriepolitische Instrumente ergriffen werden. Die oftmals diskutierten Superabschreibungen sowie zinsgünstige Kredite könnten bspw. die Liquidität der Branche beim Aufbau neuer Fertigungs-kapazitäten sicherstellen und bestehende Anhängigkeiten reduzieren.

Branchenstudie erläutert Gründe für weiteres Marktwachstum

Einen Blick ins Detail gibt die neue Branchenstudie des BWP, die sich intensiv Einzelfragen des Kapazitätsaufbaus für die Wärmepumpe widmet. So müssen laut Studie regulative und marktliche Voraussetzungen für den Wärmepumpeneinsatz über die kommenden Monate und Jahre weiter verbessert werden. Darüber hinaus haben die Marktakteure große Herausforderungen zu bewältigen, die von der Sicherstellung von Lieferketten, über die Qualifizierung und den Zuwachs bei Fachkräften bis hin zum Ausbau der Stromnetze reichen.

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