Forderung nach Planungssicherheit und stabilen Förderbedingungen

VDMA Gebäudetechnik: Unsicherheit bremst Klimalösungen aus

Die Gebäudetechnikbranche ist der Lösungsanbieter für Energieeffizienz, Klimaschutz und nachhaltiges Bauen. Doch trotz technischer Innovationen ist der Branchenumsatz 2024 um rund 4 % auf 20,9 Mrd. € gesunken. Die rund 1.400 Unternehmen der Industrie konnten ihre Beschäftigtenzahl von 111.000 trotz widriger Rahmenbedingungen nahezu halten. „Die Technik und vielfältige Innovationen sind da, die Unternehmen sind bereit. Was fehlt, ist Planungssicherheit. In dieser Legislatur brauchen wir endlich einen klaren politischen Kurs – ohne Stop-and-Go“, fordert Harald Hotop, CEO Kludi GmbH & Co. KG und stellvertretender Vorsitzender des Lenkungskreises des VDMA Forums Gebäudetechnik.

Stabile Rahmenbedingungen für den Bau

Harald Hotop, CEO KLUDI GmbH & Co. KG, Stellvertretender Vorsitzender des Lenkungskreises des VDMA Gebäudetechnik.
Bild: Kludi

Harald Hotop, CEO KLUDI GmbH & Co. KG, Stellvertretender Vorsitzender des Lenkungskreises des VDMA Gebäudetechnik.
Bild: Kludi
Die Bau- und Gebäudebranche braucht laut des VDMA Berechenbarkeit – keine Förderstopps, keine ständigen Kurswechsel, keine neuen Zielmarken. „Vertrauen entsteht durch Kontinuität – nicht durch Bürokratieschleifen oder politische Hektik“, sagt Hotop. „So muss z. B. die Bundesförderung für effiziente Gebäude in der Höhe stabil bleiben.“ Die energetische Sanierung stagniert: Aktuell liegt die Quote bei 0,7 %, notwendig wären nach Angaben des Verbands mindestens 2 % jährlich. VDMA Gebäudetechnik setzt sich für ein Sanierungskonzept ein, das auf Kontinuität fußt, auch niedriginvestive Maßnahmen integriert und das Gebäudeenergiegesetz (GEG) weiterentwickelt.

Wichtig sei außerdem, dass die Baukonjunktur endlich wieder Fahrt aufnimmt. Der bestehende Bedarf an neuem, bezahlbarem Wohnraum ist enorm – doch ohne klare politische Leitplanken und verlässliche Prozesse blieben viele Vorhaben in der Warteschleife. Die Geschäftsführerin des VDMA Fachverbands Armaturen und des VDMA Sanitärtechnik und -design, Dr. Laura Dorfer, ergänzt: „Verlässliche Rahmenbedingungen sind das Fundament jeder Investition. Wer heute im Gebäudebereich investieren will, muss wissen, worauf er bauen kann – politisch, wirtschaftlich und rechtlich.“

Ganzheitlicher Blick auf Nachhaltigkeit

Gebäudetechnik umfasst weit mehr als Energieeffizienz. Sie ist entscheidend für Trinkwasserhygiene, Raumluftqualität, Barrierefreiheit, Sicherheit und Digitalisierung im Bestand. Diese Dimensionen müssen künftig integraler Bestandteil jeder GEG-Novelle sein, heißt es vom VDMA. „Unser Appell ist klar“, betont Harald Hotop abschließend: „Das GEG muss zum Instrument für Stabilität und Innovation werden. Die Branche steht bereit, ihren Beitrag zur klimaneutralen Zukunft zu leisten – wenn die Politik endlich für klare Rahmenbedingungen sorgt.“

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