Photovoltaik: Bundesnetzagentur veröffentlicht Zubauzahlen von März bis Mai 2011

Vergütungssätze werden zum 1. Juli voraussichtlich nicht sinken

In einer gerade veröffentlichten Pressemitteilung gibt die Bundesnetzagentur aktuelle Zahlen zum Photovoltaikzubau in Deutschland bekannt. In den für die künftige Degressionsberechnung relevanten Monaten März, April und Mai sind demnach etwa 700 MWp in Betrieb genommen worden. Für die Ermittlung der Degression wird dieser Zubau mit dem Faktor vier multipliziert, um die Installationen für das Gesamtjahr zu ermitteln. Mit den errechneten 2800 MWp bleibt Deutschland unter dem Schwellenwert von 3500 MWp.

Als Konsequenz entfällt die von Marktbeobachtern erwartete Degression zur Jahresmitte. Matthias Kurth, Präsident der Bundesnetzagentur sprach von einer „schnellst möglichen Klarheit“, die den Marktakteuren nun durch die Veröffentlichung der Zubauzahlen gegeben wird. Nun ist klar, von welchen Vergütungssätzen für das verbleibende Jahr auszugehen ist. In den vergangenen Wochen kam es immer wieder zu Verunsicherungen bezüglich der Förderhöhe für Photovoltaikanlagen. Für zusätzliche Unsicherheit sorgten auch die Diskussionen um die EEG-Novelle, die derzeit in Berlin verhandelt wird. Auch hier stehen weitere Kürzungen für die Solartechnologie im Raum. Durch die jetzt veröffentlichten Zahlen der Bundesnetzagentur sind zumindest die Kürzungen zur Jahresmitte vom Tisch.

Schwache Nachfrage in den ersten fünf Monaten

Das Anlagenregister deckt bisher „nur“ die Monate bis April ab. In diesen vier Monaten wurden 24921 Anlagen mit einer Gesamtleistung von 711 MWp gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um 39 % bezogen auf die Leistung, bzw. 51 % mit Blick auf die Anzahl der installierten Anlagen. Dieser Rückgang findet in allen Segmenten und in allen Regionen statt. „Wir hatten mit einem schwachen Jahresbeginn gerechnet und sind bislang von einer moderaten Degression zur Jahresmitte ausgegangen“, kommentiert Till von Versen, Analyst beim Marktforschungs- und Beratungshaus EuPD Research, die aktuelle Situation. „Die vorliegenden Zahlen bleiben allerdings hinter den Erwartungen zurück.“

Die Prognose der Bonner Marktforscher für die ersten fünf Monate lag bei 1500 MWp im Vergleich zu den vorläufig gemeldeten 1100 MWp. Der wesentliche Grund für den verhaltenen Jahresbeginn sind neben den erwähnten Verunsicherungen auch die sinkenden Preise. „Die Kunden verschieben ihre Installationen von Monat zu Monat, in der Hoffnung, dass die Preise weiter fallen“, so von Versen. Zwar nimmt der Markt im Augenblick an Fahrt auf, allerdings mit einer sechswöchigen Verzögerung, so die Analysten. Für Juni erwartet EuPD Research einen deutlichen Anstieg bei der gemeldeten Leistung. Im zweiten Halbjahr wird eine hohe Marktdynamik erwartet – diese wird durch die Nulldegression weiter beschleunigt. Das Wachstum werde in den kommenden Monaten einzig durch die Kapazitäten der Installateure begrenzt, so die Ansicht der Marktforscher.

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