Zentrale Heizungssteuerung für Fertigungshallen

Die Bombardier Transportation GmbH am Standort Siegen hat mehr als 100 Jahre Erfahrung in der Konstruktion und im Bau von Dreh­gestellen.

Einbau der Heizungssteuerung

In 23 Fertigungshallen in Netphen wurde von Mai 2009 bis Juni 2010 eine zentrale Heizungssteuerung für die erdgasbefeuerten Deckenstrahler eingebaut. Die von der Firma Steu­ber Elektrotechnik installierte Steuerung auf KNX-Basis sorgt u. a. für die erforderlichen Arbeitstemperaturen, aktive und passive Heiz­zeiten und hilft außerdem Energie zu sparen. Die Visualisierung wurde mit „IP-Control“ von Berker realisiert. Diese garantiert hohen Bedien­komfort und die bedarfsgerechte Steuerung der einzelnen Heizkreise.

Aktivierung der Hallenheizung

„Die Aktivierung der Hallenheizung erfolgt aus­schließlich dann, wenn tatsächlich eine Arbeits­schicht in der betreffenden Fertigungshalle geplant ist. Während der verbleibenden Zeit fährt die An­lage automatisch in einen Absenk­modus, d. h. die Hallentemperatur wird herunterge­fahren. Durch die Steuerung sparen wir im Jahr voraus­sichtlich bis zu zehn Prozent der Energie­kosten ein“, erläutert Klaus Pecher von Bombardier Transportation.

Ermöglicht wird die Aktivierung der Heizungen durch ein Meldesystem. Dies bedeutet, dass von jedem Meisterbereich bis zum Ende der laufenden Arbeitswoche der Schichtplan für die Folgewoche an eine zentrale Stelle ge­mel­det wird. Von dort aus erfolgt dann sowohl die Ein­stel­lung der Hallentemperatur als auch die schichtab­hängi­ge Aktivierung der einzelnen Heizkreise in den Hallen.

„Damit sichergestellt ist, dass bereits bei Arbeitsbeginn eine angemessene Temperatur vor­handen ist, wird eine einstündige Aufwärmzeit eingeplant. Wir als Anwender wünschten uns ein sehr flexibles Steuerungssystem, das z. B. auch Abschaltungen und Funktionsprüfungen bei Reparaturen der Anlage oder eine bedarfsgerechte, zeitbegrenzte Verlänge­rung von aktiven Heiz­phasen während einer Schicht gewährleistet. Diese Flexibilität wird durch die installierte Steuerung realisiert“, führt Klaus Pecher weiter aus.

 

Zentralsteuerung nach Maß

Pro Tag können laut Programmierung drei Schich­ten aktiviert werden. Die Schichtzeiten und die Mindesttemperaturen sind vorgegeben.

Die Soll-Temperatur ist über das Berker „IP-Control“ einstell­bar und zeigt darüber hinaus die Ist-Werte pro Heizkreis an. „Sollte eine Schicht länger dauern als geplant, kann in jeder Halle – von einem im Meisterbüro installierten Schalter – die Heizzeit indi­viduell um jeweils 2 h verlän­gert werden.

Wartung und Visualisierung

Für Wartungszeiten ist ein separates Wartungstool pro­grammiert. Im engen Dialog mit Bombardier wurde so eine maßgeschneiderte Zentralsteuerung geschaffen, die kaum Wünsche offen lässt“, freut sich Michael Greis, der als Elektrotechnikmeister die Abteilung Elektroinstallation der Firma Steuber leitet und das Projekt von Anfang an betreute.

„Als wir auf „IP-Control“ setzten, war diese Visualisie­rung vergleichsweise neuartig auf dem Markt, und wir hatten zahlreiche Fragen. Aber wir erhielten bei unserem ersten KNX-Projekt dieser Größenord­nung hervorragende Unterstützung durch Berker.“, erinnert sich Michael Greis, der in ständigem Austausch mit dem regionalen Vertriebsmitarbeiter von Berker stand.

 

Ausbau

zum Betriebsleitsystem

„Unterm Strich können alle Beteiligten eine positive Bilanz ziehen“, sagt Michael Greis in seinem Fazit. Deutlich wird dies durch die Fortsetzung der Zusammenarbeit bei neuen Produktionshallen am Standort Netphen.

Fazit

„KNX ist ein flexibles und zu­kunftsweisendes Bussys­tem, in das die Beleuch­tungs­steue­rung und der Sonnenschutz integriert werden können“, ergänzt Roland Walter vom Berker-Vertrieb Westfalen.

„Bis dahin liegt ein kontinuierlicher Prozess vor uns, aber den ersten Schritt haben wir erfolgreich absolviert. Es liegt auf der Hand, dass man nicht für jedes Steuerungs­thema ein neues Sys­tem einsetzen sollte, zumal Berker mit „IP-Control“ seine Kom­petenz in der integrierten Bedienung und Gebäudeautomation in der Praxis unter Beweis gestellt hat“, führt Michael Greis abschließend aus.

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