1970 ausgezeichnet – 2012 energetisch saniert

Sanierung eines Einfamilienhauses

Das 1970 vom Braunschweiger Architekten Prof. Dr. Berthold Gockell entworfene Gebäude in Seeheim (siehe Infokasten) wirkt mit dem ebenerdigen Wohngeschoss, dessen verglaste Südfassade einen herrlichen Blick auf die Bergstraße bietet, aber durch den Dachvorsprung vor zu viel Sonnenlicht geschützt ist, auch heute noch fortschrittlich. Dieses Gebäude wurde durch Jochen und Katja Dietz vom Vorbesitzer erworben. Derzeit laufen die Arbeiten an der energetischen Sanierung, das Flachdach erhält eine Dämmung von 25 cm und die Wände eine über 12 cm starke Außendämmung. Das im „Schöner-Wohnen-Stil“ der frühen 1970er Jahre preisgekrönte Gebäude wird im Zuge dieser Sanierungsarbeiten erneut zu einem innovativen Ort. Einer der Gründe hierfür sind die bei Skoberne im nahegelegenen Pfungstadt entwickelten Schornsteinsysteme. Der freistehende, gemütliche Atmosphäre verbreitende Holzofen mitten im großen Wohnzimmer ist an ein Edelstahlrohr angeschlossen, das durch „Porifix“-Schachtelemente von Skoberne (www.skoberne.de) bis übers Dach geführt wird. Für die Gas-Brennwerttechnik im Keller wird ein zweiter „Schornstein“ gebraucht. Dem Gestaltungsanspruch des 1970 in der Wüstenrot-Zeitschrift lobend erwähnten Objekts gemäß legt der Bauherr auf das Design des Hauses großen Wert. Deshalb wurde sogar ein zwischenzeitlich angebrachtes anderes System entfernt; aus Gestaltungsgründen kam kein sichtbarer Außenschornstein aus Edelstahl oder anderen Materialien in Frage.

  

In der Außendämmung verschwunden

Dafür war der „Skobifix WDVS“ – der Begriff „Skobifix“ steht für die bei Skoberne entwickelten „Brennwert-Schornstein“-Systeme – eine passende Lösung. Beim „Skobifixnano 30“ werden die Abgase in einer „Abgasanlage mit Feuerwiderstandsdauer von 30 Minuten“ in einem PPs-Rohr D 60 geführt. Ein Schacht aus einem Schaumkeramik-Material ummantelt das Rohr und dient dem Feuerwider­standsschutz. Der Ringspalt zwischen Kunststoffabgasleitung und Schacht hinterlüftet das System. Die Keramik ist ein langlebiges Material, das leicht und einfach zu bearbeiten ist – zugleich widerstandsfähig gegen äußere Beanspruchun­gen. „Warum sollte ein so platzsparendes System nicht auf der Außenwand des Hauses in einem Wärmedämmverbundsystem verschwinden, also einfach in die Außendämmung gepackt werden?“ So lautete die Ausgangsfrage bei Skoberne zur Entwicklung von „Skobifix WDVS“. Das System ist außen am Haus noch problemloser anzubringen als innen und beeinträchtigt die durchgängige Wärmedämmung nur unwesentlich. Mit dem Tiefenmaß 13 cm beim „Skobifixnano“ bzw. 15 cm beim „SkobifxXs“ lässt sich die Abgasanlage komplett in der Wärmedämmung verstecken.

 

Von unten bis oben

Innovation beginnt an der Basis – beim „Skobifix WDVS“ – ganz unten beim patentierten Deckenanschlusselement zwischen Brennwertfeuerstätte im Keller und dem Schacht, der nicht auf dem EG-Fußboden aufsetzt, sondern außen am Haus auf Winkelkonsolen ruht, die links und rechts mit der Wand verbunden sind. Der Anschluss zwischen Feuerstätte und Schacht lässt sich variieren – genau in der Flucht der Verbindungsleitung. Alle Prüfungen kann der Schornsteinfeger vom Feuerstättenraum aus ausführen und muss nicht aufs Dach. Mit einer koaxialen Dachdurchführung kann die Mündung mit „Skobifix WDVS“ schnell hergestellt und in die Dachfläche eingedichtet werden, die über die Hauswand hinausragt. Die Abdichtung erfolgt durch die Universal-Schrägdachpfanne je nach Dachneigung (5 bis 55 °). Die Außenhaut des Hauses ist nicht lange geöffnet. Durch Öffnungen in der Wet­ter­haube wird die Verbrennungsluft angesaugt und an der abgasführenden Kunststoffleitung vorgewärmt. Die abgasführende Kunststoffleitung ist im Bereich der Dachdurchführung zusätzlich als UV-Schutz schwarz gefärbt. Zuletzt folgt die Außendämmung, die den „Brennwert-Schorn­stein“ völlig integriert. Dass dabei keine Wärmebrücken entstehen, liegt am Dämmmaterial „Skobifix“. Begünstigend kommt hinzu, dass die Abgasleitung in der Heizperiode selbst Wärme abstrahlt. Temperaturberechnungen der Fassade haben ergeben, dass der Schacht als Wärmebrücke unwesentlich ist. „Skobifix WDVS“ ist zum Patent angemeldet.

 

Objekt des Interesses

Schornsteinfegermeister Uwe Hess mit Bezirk im nahegelegenen Rüsselsheim sah sich das Bauprojekt der Familie Dietz im Verlauf der Arbeiten genauer an. Der stellvertretende Obermeister der Schornsteinfegerinnung Darmstadt-Südhessen und Sachverständige, der zusätzlich als Energieberater des Handwerks tätig ist, wollte nach eigenen Worten „die hier beispielhaft gelöste, gesetzlich vorgeschriebene Demontierbarkeit von Abgasleitungen in Augenschein nehmen“: Die Kunststoffrohre können im Fall des Falles bzw. nach jahrzehntelanger Lebensdauer einfach aus dem Schacht herausgezogen werden.

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