Verband für Bauen im Bestand (BiB) stellt neue Kostengliederung vor

BIB 276 ermöglicht Kostensicherheit bei Bestandsentwicklung

Vorrangiges Ziel des Verbandes für Bauen im Bestand e. V. (BiB) ist es, die Vorbehalte der Immobilienbranche gegenüber dem Bauen im Bestand, die in vielen „ja, aber…“ geäußert werden, auf eine sachliche Arbeitsgrundlage zu stellen. Deswegen hat der BiB seit seiner Gründung im Februar dieses Jahres die verschiedenen „ja, aber…“ identifiziert und sie Themenbereichen zugeordnet.

Sarah Dungs, 1. Vorsitzende des BiB.
Bild: Julius Gnoth

Sarah Dungs, 1. Vorsitzende des BiB.
Bild: Julius Gnoth
Sarah Dungs, 1. Vorsitzende des BiB: „Eines der häufigsten Argumente gegen das Bauen im Bestand ist das ´ja, aber die Kosten im Bestand sind nicht transparent planbar´. Deswegen ist das Thema Kostensicherheit eines der vordringlichsten, für das wir jetzt eine Lösung bieten. Es ist die erste Initiative unseres noch jungen Verbandes.“

Derzeit werden die Kosten im Bauwesen nach der DIN 276 berechnet. Die Norm ist für den Hochbau von Neubauprojekten erstellt worden und ermöglicht aus Sicht des BiB nur ungenügend die Bestandskostenerfassung. Die Ermittlung der Kosten in der Bestandsentwicklung erfordert zusätzliche Kostengruppen, wie planerische und gutachterliche Bestandsvoruntersuchungen, die Berücksichtigung der laufenden Bewirtschaftung oder Rück- und Reparaturleistungen.

„Daher sind wir der Überzeugung, dass es eine Kostengliederung für Bauen im Bestand geben muss, die die Besonderheiten und Risiken bei Bestandsprojekten herausstellt und erfasst. Und genau diese haben wir in unserem ersten Design Thinking Workshop mit Mitgliedern erstellt“, so die 2. Vorsitzende des BiB, Diana Anastasija Radke.

Die so erarbeitete und genannte BIB 276 ist als Leitlinie für den Bestand gedacht. Sie deckt Besonderheiten bei Bestandsentwicklungen ab und lehnt sich dabei an die DIN 276 an. So werden bspw. Kostengruppen der neuen BIB der DIN zugeordnet, um nach wie vor in bekannten und anerkannten Strukturen zu planen und zu berichten. Dass diese Zuordnung nicht immer eindeutig möglich ist, verdeutlicht die Notwendigkeit einer eigenen Kostengliederung für den Bestand. Die BIB 276 versteht sich als händelbare Arbeitstabelle sowie praktische Checkliste, die als roter Faden für den Bestandsumbau genutzt werden kann.

„Wir sind der Überzeugung, dass Machen immer besser ist als Nicht-Machen. Deswegen ist uns bewusst, dass unsere erste BIB eine Arbeitserleichterung für Bestandentwicklungen darstellt, jedoch aktuell noch nicht die DIN 276 als formell anerkannte Norm ergänzen kann“, erläutert Vorstandsmitglied Annabelle von Reutern.

Die BIB 276 ist kostenfrei auf der Website des Verbandes verfügbar.

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