Ingenieure fordern: Vorrang für Sanierung der vorhandenen Infrastruktur
11.06.2025500 Mrd. € will die Bundesregierung in den kommenden Jahren in Infrastrukturen und Verteidigung investieren. Die Bayerische Ingenieurekammer-Bau hat in einer Umfrage unter ihren Mitgliedern ermittelt, wo die Expertinnen und Experten für den Bau den größten Investitionsbedarf sehen. Klares Ergebnis: Die Sanierung vorhandener Infrastrukturen muss Vorrang haben.
Die Umfrageergebnisse unter den Mitgliedern der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau zum Infrastrukturpaket der Bundesregierung.
Bild: BayIka-Bau
29 % der Abstimmenden sind der Meinung, dass die Sanierung der Infrastrukturen am drängendsten ist und hier der Schwerpunkt liegen sollte. Investitionen in klimaresilientes Bauen sind nach Meinung der Ingenieurinnen und Ingenieure ebenfalls von hoher Bedeutung (18 %). Den Fokus auf die kritischen Infrastrukturen zu legen, halten 17 % für besonders wichtig. Die Umfrage wurde von der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau vom 1. bis 31. Mai 2025 durchgeführt.
Gelder für Sanierungsmaßnahmen dringend benötigt
„Die Baubranche ist bereit für die anstehenden, großen Aufgaben, um unser Land zukunftsfähig zu machen. In der Tat müssen wir massiv in die vielfältigen Infrastrukturen investieren, auch um die Versäumnisse vergangener Jahre und Jahrzehnte aufzuholen. Die Gelder des Infrastrukturpaktes sind besonders in der Sanierung der bestehenden Infrastrukturen gut angelegt – und dringend nötig. Sanierungsmaßnahmen belasten zugleich die Umwelt weniger als Neubauprojekte und sind deswegen auch unter Aspekten des Klimaschutzes dem Neubau vorzuzihen“, stellt Prof. Dr.-Ing. Norbert Gebbeken, der Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau, fest.
Die Bereitstellung hinreichender finanzieller Mittel für intakte Infrastrukturen war eine der zentralen Forderungen der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau im Vorfeld der Bundestagwahl. Die weiteren Forderungen sind auf der Webseite der Bayerische Ingenieurekammer-Bau zu finden. „Wichtig ist, dass die Investitionen schnell umgesetzt werden und wir uns nicht durch unverhältnismäßig lange Genehmigungs- und Vergabeprozesse selbst im Weg stehen“, sagt Gebbeken. „Aus fachlicher Sicht halten wir es für zwingend erforderlich, die Expertise von Ingenieurinnen und Ingenieure früh in die Entscheidungs- und Planungsprozesse einzubinden. So erhalten wir schnell gute Ergebnisse.“