BEG: Neue Förderung für serielles Sanieren

dena: schnellere Markteinführung serieller Sanierungslösungen

Ab 2023 gibt es für serielles Sanieren einen Förderbonus von 15 %.
Bild: dena

Ab 2023 gibt es für serielles Sanieren einen Förderbonus von 15 %.
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Ab dem 1. Januar 2023 tritt im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) ein Bonus von 15 % für serielles Sanieren in Kraft. Dieser ist mit dem Bonus für die energetisch schlechtesten Gebäude (Worst-Performing-Building-Bonus, WPB-Bonus) auf bis zu 20 % kumulierbar. Dazu Christian Stolte, Bereichsleiter Klimaneutrale Gebäude bei der Deutschen Energie-Agentur (dena): „Ein Großteil der Mehrfamilienhäuser, die in den 50er bis 70er Jahren gebaut wurden, stecken im Sanierungsstau. Sie verbrauchen bis zu fünfmal mehr Energie als technisch notwendig. Einen Ausweg bieten serielle Sanierungslösungen nach dem Energiesprong-Prinzip. Mit ihnen können rund 500.000 dieser Mehrfamilienhäuser mit circa drei Millionen Wohnungen schneller und günstiger klimaneutral werden.“

Die Grundlagen des Energiesprong sind ein neu gedachter, digitalisierter Planungs- und Bauprozess sowie Vorfertigungen nach dem Baukastenprinzip – und das abseits der Baustelle. Das Marktentwicklungsteam der dena bietet hierzu Unterstützung an: Es berät Wohnungsunternehmen und Energieberatende bei der Auswahl und Bündelung geeigneter Gebäude und Quartiere, die mit dem neuen Förderbonus seriell saniert werden sollen. Dazu stellt das Team Tools und Arbeitshilfen zur Verfügung und vernetzt Interessenten sowie Bauunternehmen.

„Serielle Sanierungslösungen haben derzeit noch hohe Anfangskosten. Mit dem neuen Bonus sind sie bei deutlich schnellerer Umsetzung kostentechnisch vergleichbar mit konventionell durchgeführten Sanierungen“, so Stolte weiter. „Damit ist die serielle Sanierung auf einen NetZero-Standard für viele Wohnungsunterneh-men bereits jetzt an der Schwelle zur Wirtschaftlichkeit. Die dadurch steigende Nachfrage ist wiederum Grundlage für die Kostensenkung: Mit höheren Stückzahlen für vorgefertigte Fassaden-, PV-Dachelemente sowie Energiemodule mit Wärmepumpen treten Skaleneffekte ein.“

Weitere Informationen finden Interessenten unter www.energiesprong.de.

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