Der Omniturm in Frankfurt am Main

Wohnungsstationen für Wohnetagen

Tishman Speyer, Eigentümer, Entwickler, Betreiber und Fondsmanager von Immobilien, hat mit dem Omniturm einen extravaganten und funktionalen Wolkenkratzer in Frankfurt am Main geschaffen. Das 190 m Gebäude ist das erste Hochhaus in Deutschland mit echter Mischnutzung: Neben öffentlich zugänglichen Bereichen mit Gastronomie, Co-Working-Spaces und Event-Flächen in den unteren Stockwerken bietet das Gebäude reichlich Platz für Büros sowie für privaten Wohnraum. „Der Omniturm ist, wie der Name sagt, ein Turm für viele. Er bringt Menschen zusammen“, sagt Ingo Langner, Technical Manager bei Tishman Speyer.

Die Gebäudetechnik des Turms ist auf Nachhaltigkeit ausgerichtet: So kommt z. B. eine energiesparende LED-Beleuchtung zum Einsatz, die Aufzüge werden per smarter Technik gesteuert. Für die umgesetzten Maßnahmen hat das Gebäude die LEED-Zertifizierung in Platinum des U.S. Green Building Councils erhalten.

Temperatur ist subjektiv

In dieses Konzept musste sich auch die Technik für das Heizen und Kühlen der Wohnungen nahtlos einfügen. Insgesamt 147 Wohnungen mit Flächen zwischen 25 und 150 m2 liegen zwischen der 15. und 22. Etage. Hier bricht das Gebäude aus seiner vertikalen Richtung aus. „Hüftschwung“ nennen die Architekten der dänischen Bjarke Ingels Group diesen extravaganten Mittelteil mit den hervorstehenden Terrassen.

Die Ansprüche der Mieter sind sehr individuell: „Schließlich ist das Wohlfühlklima ein sehr subjektives Empfinden“, so Ingo Langner. „Es brauchte ein System, mit dem wir den Mietern maximale Flexibilität bei der Einstellung der gewünschten Raumtemperatur bieten konnten.“ Der Technikexperte von Tishman Speyer betont, dass auch die Dimensionen der Anlage eine wichtige Rolle bei der Wahl des passenden Anbieters spielten: „Selbstverständlich müssen wir bei der Vermietung der Wohnungen auch wirtschaftlich denken: Jeder Quadratmeter weniger bedeutet weniger Mieteinnahmen.“

Die Uponor-Tochter KaMo stellte ein Konzept für kompakte Wohnungsstationen für die Wärme- und Kälteverteilung vor – und bekam den Zuschlag. Sie nutzen einen Fernwärmeanschluss, die Kühlung erfolgt über Aggregate. Die Wohnungsstationen sind mit einem Wärmetauscher für Kühlen, einem für Heizung und einem für die Warmwasserbereitung ausgestattet. Das ermöglicht eine bedarfsgerechte Energieverteilung an die einzelnen Verbraucher. Sechs-Wege-Kugelhähne verhindern eine Durchmischung der Heiz- und Kühlseite. Eine Fußbodenheizung wärmt im Winter und kühlt im Sommer, Warmwasser wird im Durchlaufprinzip und damit hygienisch erzeugt.

Einfache Installation

Die Raumtemperatur lässt sich über einen Tastschalter komfortabel anpassen, dasselbe gilt für den Wechsel vom Heiz- in den Kühlmodus. Zudem ist die dezentrale Warmwasserversorgung effizient, weil sie im Vergleich zu zentralen Systemen mit niedrigeren Temperaturen im Verteilsystem auskommt – das spart Energie und senkt die Kosten. KaMo lieferte die Wohnungsstationen für die Unterputzmontage komplett vormontiert und mit fertig verdrahteter Regelungstechnik. Verantwortlich für die reibungslose und effiziente Installation war das Team um Tobias Schwarzer vom Heizungsfachbetrieb Klum in Bad Camberg. Die Stationen hatte KaMo jeweils gespiegelt aufgebaut, sodass sie wechselseitig vom Steigstrang aus angeschlossen werden konnten. Gleichzeitig erfüllte KaMo mit den Wohnungsstationen den Wunsch nach Kompaktheit: Die Stationen kommen mit 850 mm x 1.800 mm aus.

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