Strom im Überfluss fördert elektrische Mobilität

Ein F+E-Projekt verbindet Gebäude und Auto

Photovoltaik wandelt Sonnenlicht in elektrische Energie. BHKW machen aus Gas Strom und Wärme. Doch die Sonne scheint, wann sie will. Und die BHKW erzeugen im Winter unserer Breiten üblicherweise neben der erforderlichen Wärme mehr Strom, als im Betrieb eines kleinen oder mittleren Unternehmens verbraucht wird. Viele Forscher denken über die Frage nach, wie der überschüssige Strom zwischengespeichert werden kann.

„Besser als speichern ist direkt nutzen“, sagte sich Thomas Krause vom Fachbereich „Maschinenbau und Facilities Management“ der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen. Er ist der führende Kopf eines Teams der Westfälischen Hochschule, das sich an einem Verbundprojekt beteiligt, das die TGA mit dem „Tank“ von Elektrofahrzeugen verheiraten will.

Unter der Federführung von Prof. Dr. Friedbert Pautzke und Christian Hain vom Institut für Elektromobilität der Hochschule Bochum sind als Pilotnutznießer die „H&V Energietechnik“ (Nordkirchen) und das Autohaus/die Fahrschule Rüschkamp (Lünen) beteiligt. Neben Thomas Krause als wissenschaftlichem Mitarbeiter sind von der Westfälischen Hochschule außerdem Andreas Recktenwald sowie die Professoren Alfons Rinschede und Manfred Büchel beteiligt.

PV und BHKW aufeinander abstimmen

Technisch geht es darum, die „Lastgänge“ der PV-Anlagen und der BHKW so zu steuern, dass sie an die Bedarfskurven von Elektrofahrzeugen passen. Von Vorteil dabei ist, dass der Gebäudetechniker die Lastkurven der BHKW beeinflussen kann, während sich die Lastkurve der PV-Anlagen allein aus Astronomie, Klima und Wetter ergibt. Ein Problem unter mehreren ist dabei, „dass wir von den Fahrzeugherstellern nur ungefähre Angaben über die Restspeichermenge in den Batterien von Elektrofahrzeugen bekommen. Hier tüfteln wir an präziseren Werten, um die Ladezyklen je nach Restfüllstandsanzeiger der Batterie besser steuern zu können“, so Thomas Krause.

Gesamtziel des Projekts, das noch bis Ende 2014 von der EU und vom Land Nordrhein-Westfalen gefördert wird, ist es, ein technisches Gesamtsystem vorzustellen, das dem Gewerbetreibenden zuverlässig Auskunft darüber gibt, ob es sich lohnt, die eigene Energieversorgung dafür zu nutzen, im eigenen Fahrzeugpark mit Benzin oder Diesel betriebene Fahrzeuge durch Elektrofahrzeuge zu ersetzen.

Als idealen Verbindungsweg zwischen den Daten der Gebäudetechnik und den Fahrzeugdaten denkt das Entwicklerteam auch an den Einsatz eines Smartphones.

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