Wasser als Schnittstelle

Dornbracht erforscht virtuelle Wassererlebnisse

Neue Welten und Erfahrungen jenseits der Wirklichkeit: Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) gehören zu den zentralen Technologietrends, die aktuell von sich reden machen. Auch für das Erleben von Wasser bieten sie großes Potential. Unter dem Titel „Is Memory Data?“ stellte der Armaturenhersteller Dornbracht während der Mailänder Designwoche Fuorisalone 2019 ein experimentelles Format vor: das Dornbracht Research Lab. Im Rahmen der Design Biennale Zürich wird das Projekt erneut gezeigt.

Mit dem ersten Research Lab hat Dornbracht einen neuen Weg für die Produkt- und Markenentwicklung eingeschlagen. „In Zeiten immer kürzer werdender Entwicklungszyklen müssen wir iterativ und disziplinübergreifend an Themen arbeiten“, erklärt der geschäftsführende Gesellschafter Andreas Dornbracht. „Das Research Lab ermöglicht es uns, bewusst ergebnisoffen zu experimentieren und aus unseren Beobachtungen weiterführende Fragestellungen abzuleiten.“

Das Format, das an die langjährigen Culture Projects von Dornbracht anschließt, dabei jedoch einen noch progressiveren Ansatz verfolgt, ist als fortlaufende Serie konzipiert. Vier Begriffe fassen das Konzept zusammen: „Exploration. Experiment. Experience. Engage­ment.“ So spielen neben dem experimentell-forschenden Charakter auch der Dialog mit dem Nutzer und das partizipatorische Moment eine wichtige Rolle.

Auftakt Mailand: eine Reise in die Zukunft des Bads

Wie können neue Technologien die Begegnung mit dem Element Wasser transformieren, bereichern oder gar ersetzen? Diese Fragestellung war Ausgangspunkt des ersten Dornbracht Research Labs.

Zentrales Exponat war die VR-basierte Installation „Hyper Fountain“: Ein augenscheinlich provisorischer Aufbau, bestehend aus einem simplen Plastikeimer und einem Wasser­schlauch, der sich jedoch mit Aufsetzen der VR-Brille in eine futuristische Szenerie verwandelte. Der Eimer wurde zum Marmorbecken, der Wasserschlauch zu einer „Supernova“-Armatur von Dornbracht.

In diesem virtuellen Szenario konnten die Besucher mit neuen, unerwarteten Darreichungs- und Erscheinungsformen von Wasser experimentieren. Während Wasser aus dem Schlauch über die Hände strömte, erlebten sie in der virtuellen Realität Schmetterlinge und Spinnen, flüssiges Gold, Münzen und andere surreale Texturen (http://www.ismemorydata.com/).

Zwischen Realität und Virtualität

„Interessant war für uns zu beobachten, wie das menschliche Gehirn diese widersprüchlichen Reize auflöst“, erklärt Creative Director Mike Meiré, der das Dornbracht Research Lab initiiert und konzipiert hat. „Viele Besucher haben plötzlich Dinge physisch wahrgenommen, die in der Realität nicht da waren, z.B. das Kitzeln kleiner Spinnen auf der Haut. Oder sie haben auch dann noch Wasser über ihre Hände fließen gespürt, wenn es längst ausgestellt war.“

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