TÜV Süd erweitert Konzernzentrale mit Neubau

Ein Gebäude für mehr Nachhaltigkeit und moderne Arbeitswelten

Der TÜV Süd entwickelt seine Konzernzentrale im Münchner Westend mit einem Neubau weiter. Seit 1983 hat der weltweit tätige Konzern seinen Hauptsitz auf einem rund 24.000 m2 großen Gelände an der Westendstraße in München. Die bisherige Gebäudestruktur kann schon seit Jahren nicht mehr alle Mitarbeiter des Standortes fassen. Die an der Rückseite des Geländes stehenden Altbauten werden deswegen ab Oktober 2021 abgerissen und durch einen nachhaltigen Neubau mit rund 600 modernen Arbeitsplätzen ersetzt.

Der geplante TÜV Süd-Neubau entlang der Rüdesheimer Straße in München.
Bild: Rendeffect GmbH

Der geplante TÜV Süd-Neubau entlang der Rüdesheimer Straße in München.
Bild: Rendeffect GmbH

„Die Investition ist ein Bekenntnis zu unserem Standort München und zu einer nachhaltigeren Zukunft“, erklärt Prof. Axel Stepken, Vorsitzender des Vorstands der TÜV Süd AG und ergänzt: „Mit dem neuen Gebäude schaffen wir attraktive, moderne Arbeitsplätze. Darüber hinaus legen wir großen

Wert darauf, dass unser neues Gebäude die höchsten Nachhaltigkeitsanforderungen erfüllt. Der Neubau wird möglichst umweltfreundlich bewirtschaftet. So senken wir unseren Energieverbrauch und reduzieren Emissionen.“


Weiterentwicklung des Standorts

Auf der Rückseite des TÜV SÜD-Grundstücks im Münchner Westend stehen zwei alte Gebäude mit lange nicht mehr genutzten Prüfhallen, die abgerissen und durch einen Neubau ersetzt werden. Bis zum Jahr 2024 entsteht hier ein hochmodernes Gebäude mit rund 20.000 m2 Fläche und bis zu 600 Arbeitsplätzen. Der Neubau mit innovativer Fassade soll bewusst im Kontrast zum Hauptgebäude mit Backsteinverklinkerung stehen. Für die Weiterentwicklung des Standortes investiert TÜV Süd rund 70 Mio. €. Das Gebäude wurde vom Münchner Architekturbüro Brückner Architekten entworfen.


Fokus auf Nachhaltigkeit

Ein besonderes Augenmerk liegt auf einer nachhaltigen Bauweise und Bewirtschaftung. Das neue Gebäude soll möglichst effizient im Betrieb sein, um möglichst wenig CO2 auszustoßen, und gemäß dem Nachhaltigkeitsstandard "DGNB Gold" zertifiziert werden. So wurde bspw. die Sonneneinstrahlung und ihr Intensitätsverlauf genau analysiert, um die Fassade und die Innenraumgestaltung hinsichtlich Sonne, Wärme und Verschattung zu optimieren. Die hochwärmegedämmte Holzfassade enthält bodentiefe Fenster sowie fest integrierte Photovoltaik-Paneele. Die Anordnung der Fenster und der Photovoltaik-Module wurde über einen Algorithmus berechnet und festgelegt, sodass Sonneneinstrahlung für die Belichtung der Innenräume und die Energieerzeugung optimal genutzt werden kann. Der außenliegende Sonnenschutz wird zentral und je nach Sonnenstand und Einstrahlungsintensität gesteuert, um Tageslichtausbeute und Hitzeschutz optimal an den Bedarf der Innenräume anzupassen.

Auf dem Dach gibt es weitere Photovoltaik-Module für die Stromerzeugung, die für einen hohen Anteil an regenerativer Energieversorgung sorgen. Um das Gebäude möglichst nachhaltig betreiben zu können, erfolgen Kühlung und Heizung größtenteils über eine Wärmepumpe und den eigenen Grundwasserbrunnen und werden mit Fernwärme ergänzt. Somit erfolgt die Energieversorgung nahezu emissionsfrei. Die LED-Beleuchtung und ökologisch unbedenkliche Innenraummaterialien, wie beispielweise ein mit dem Blauen Engel ausgezeichneter Teppich aus biobasiertem und recyceltem Material, sind weitere Bestandteile der umweltfreundlichen Ausstattung und Bewirtschaftung.


Moderne Arbeitswelten

Im Innenraum sollen moderne Arbeitswelten umgesetzt werden, um den neuen Arbeitsrealitäten der TÜV Süd-Mitarbeiter mit flexiblen Arbeitszeiten und -orten gerecht zu werden. Begegnungs- und Ruhebereiche und sogenannte Phone-Booth-Bereiche ermöglichen sowohl kommunikativen Austausch, als auch ungestörtes und separiertes Arbeiten. Um die Geräuschentwicklung zu regulieren, werden alle Innenräume mit schalldämmenden Raumtrennern ausgestattet. Energetisch effiziente Heiz-Kühl-Segel sorgen in allen Jahreszeiten für eine angenehme Temperatur in den Räumen.


Qualitätssicherung & Ablaufoptimierung durch digitalen Zwilling

Für das neue Gebäude wird zur Qualitätssicherung bei der Planung und beim Bau Building Information Modeling (BIM) eingesetzt, das der TÜV Süd schon seit einigen Jahren für Kundenprojekte verwendet. Die Planer entwickeln ein digitales Modell mit allen relevanten Daten des Gebäudes und der Technischen Gebäudeausrüstung. Auf diese Weise können schon in der Planungsphase die Einhaltung der Bauvorschriften überprüft und die Funktion und das Zusammenspiel der einzelnen Elemente simuliert und für den späteren Betrieb optimiert werden.

Zudem können durch die zentrale Datenhaltung die Gewerke in der Bauphase optimal aufeinander abgestimmt werden. In der Bauphase wird der Baufortschritt kontinuierlich mit dem digitalen Zwilling abgeglichen. Auf diese Weise entsteht ein aktuelles digitales Gebäudemodell, das auch für die Nutzungsphase des Gebäudes für das gesamte Facility Management verwendet werden kann. Verantwortlich für die Umsetzung des digitalen Gebäudezwillings ist die TÜV Süd Advimo GmbH, die das BIM-Modell gemeinsam mit dem bauausführenden Projektteam der TÜV Süd Business Services GmbH entwickelt.


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