Lünendonk-Trendstudie 2012

Technische Dienstleistungen im Gesundheitswesen zu 25 % fremdvergeben

Ist die Servicegesellschaft in Form der umsatzsteuerlichen Organschaft für Krankenhäuser und Kliniken eine sterbende Idee? An der Beantwortung dieser Frage haben viele Marktteilnehmer, Beobachter und Entscheider ein vitales Interesse. Erstmals haben die Analysten der Lünendonk GmbH, Kaufbeuren, dieses Thema in einer aktuellen Trendstudie „Facility Service im Gesundheitswesen: Servicegesellschaften und umsatzsteuerliche Organschaften sowie weitere Facetten der Zusammenarbeit“ aufgegriffen. Große Bedeutung kommt dabei der Auslagerung von peripheren, also nichtmedizinischen Leistungen zu.

„Wachsender Kostendruck, Fachkräftemangel und steigende Qualitätsanforderungen bewegen die Gesundheitseinrichtungen in Deutschland verstärkt dazu, alle Strukturbereiche unter dem Effizienz-Gesichtspunkt zu betrachten“, sagt Jörg Hossenfelder, Geschäftsführender Gesellschafter Lünendonk und Co-Autor der Trendstudie. „Es geht um das Generieren von Einsparpotentialen sowie um das Steigern der Qualität. Vor diesem Hintergrund haben wir uns in der Analyse sowohl mit den Servicegesellschaften und umsatzsteuerlichen Organschaften als auch mit weiteren Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit Service-Unternehmen gewidmet.“  

Hintergrund der Trendstudie

Facility Services gehören nicht unmittelbar zum Kerngeschäft des Gesundheitswesens, sind aber als Teil der peripheren Dienstleistungen eng mit der Hauptaufgabe der medizinischen und pflegerischen Patientenbetreuung verflochten. Aufgrund der Kostensituation sehen sich beispielsweise Krankenhäuser veranlasst, effizienter zu arbeiten – bei gleichbleibender Qualität. Denn die wachsende Anspruchshaltung der Patienten beeinflusst die Entscheidung für eine Klinik. Neben der medizinischen Behandlung bestimmt die Qualität einer Vielzahl von Diensten fundamental deren Wahrnehmung. Dabei reicht die Spannweite von der Essensversorgung bis hin zum wahrgenommenen Management der Gebäudeinfrastruktur und -technik.

60 % der Services bereits fremdvergeben

„Rund 60 % der infrastrukturellen Dienstleistungen in deutschen Krankenhäusern sind nach Schätzungen bereits an externe Dienstleister ausgelagert“, so Jörg Hossenfelder. Die aktuelle Lünendonk-Studie 2012 „Führende Facility-Service-Unternehmen in Deutschland“ bestätigt diesen Trend: Danach hat sich das Gesundheitswesen im abgelaufenen Geschäftsjahr mit 12,4 % zum zweitwichtigsten Marktsektor der FM-Branche entwickelt.

Komplexe Anforderungen erfordern spezifisches Know-how

„Dies ist ein weiterer Beleg dafür, dass es in diesem Segment für Dienstleister nicht nur aufgrund der Alterspyramide Wachstumspotential gibt“, kommentiert Hossenfelder. Jedoch verlangen die komplexen Anforderungen innerhalb der Gesundheitsbranche ein hohes Maß an spezifischem Know-how seitens der Facility-Service-Anbieter.

Künftige Herausforderungen

Aktuell ist die mit Abstand am häufigsten eingekaufte Facility-Service-Dienstleistung im Gesundheitswesen die Gebäudereinigung mit mehr als einem Drittel. Technische Leistungen wie Klima, Heizung, Sanitär, Aufzüge, etc. kommen auf 25 %. Catering und Sicherheitsdienste liegen bei 11 %; Transport- und Logistikdienste bei 5 % mit leicht wachsender Tendenz.

Die komplette Trendstudie kann auf den Internetseiten www.luenendonk.de sowie beim Medienpartner kma (www.kma-online.de) kostenfrei heruntergeladen werden. Weitere Informationen zum Facility Management finden Sie auch unter www.facility-management.de.

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