Lehren und forschen in Gütersloh

Beckhoff Automation unterstützt Stiftungsprofessur

„Kompetenzentwicklung statt auswendig lernen“ war das Motto der Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Jörg F. Wollert am 13. Januar 2012. Seit dem 1. Oktober 2011 ist Prof. Dr. Jörg F. Wollert Professor für Elektrotechnik und Automatisierung am Studienort Gütersloh der Fachhochschule Bielefeld.

Hier lehrt er in den praxisintegrierten Studiengängen Mechatronik/Automatisierung und Wirtschaftsingenieurwesen und forscht im Bereich intelligenter mechatronischer Systeme. In beiden Studiengängen bietet Beckhoff neben der betrieblichen Ausbildung Studierenden der praxisintegrierten Bachelor-Studiengänge Praxisplätze an. Insgesamt sind 45 Studenten in zwei Jahrgängen bei Beckhoff beschäftigt.  

Zuvor war der Elektrotechnik-Ingenieur Wollert zwölf Jahre lang als Professor für Softwaretechnik und Rechnernetze an der Hochschule Bochum tätig. Dort hat er neben zahlreichen Forschungsprojekten auch Erfahrungen mit dualen Studien-

gängen gesammelt, die den in Gütersloh angebotenen praxisintegrierten Programmen sehr ähnlich sind. Die Fachhochschule Bielefeld konnte somit einen in Lehre und Forschung sehr erfahrenen Professor gewinnen.

Zum Wechsel nach Ostwestfalen entschied sich Professor Wollert ganz bewusst: „Gütersloh und die Region Ostwestfalen stehen traditionell für eine starke Industrie im Maschinenbau, insbesondere in der Automatisierungstechnik. Viele führende Firmen der Automatisierungstechnik, mit denen ich seit vielen Jahren zusammenarbeite, haben ihren Sitz in OWL. Darüber hinaus ist das praxisintegrierte Studienkonzept am Standort Gütersloh überzeugend. Diese Kombination bietet eine ideale Grundlage für eine nachhaltige anwendungsorientierte Forschung und eine praxisorientierte Ausbildung auf hohem Niveau.“

Die Stiftungsprofessur wird maßgeblich von der Beckhoff Automation finanziert. Der geschäftsführende Inhaber Hans Beckhoff sieht dies als wertvolle Investition in die Zukunft: „Die Ausbildung des Ingenieurnachwuchses hier vor Ort ist uns wichtig, um den Menschen vor Ort Perspektiven in anwendungsorientierten Technologien für Betriebe in der Region anzubieten und damit langfristig die Stärken unseres Standortes auszubauen. Deshalb investieren wir gern in die akademische Ausbildung junger Menschen.“  

Auch der Dekan des Fachbereichs Ingenieurwissenschaften und Mathematik der Fachhochschule Bielefeld, Prof. Dr. Lothar Budde, ist froh über die Verstärkung am Studienort Gütersloh: „Ich freue mich sehr, dass wir einen so lehrerfahrenen und forschungsstarken Kollegen für die Weiterentwicklung des Studienorts Gütersloh gewinnen konnten.“

Studieren schafft Kompetenzen und macht Spaß  

„Lehren mit dem Fokus der reinen Wissensvermittlung reicht heute nicht mehr aus. Zur langfristigen Sicherung ihrer Innovationskraft benötigen die Unternehmen Ingenieure mit einem fundierten Fachwissen und einer hohen Problemlösungskompetenz“, so Prof. Wollert und führt weiter aus: „Die technologische Evolution bringt eine enorme Wissensexplosion mit sich. Selbst konservative Schätzungen gehen von einer Verdopplung des Wissens innerhalb von 15 Jahren aus. Es ist daher unrealistisch in sechs oder sieben Semestern vollumfängliches Wissen für einen Ingenieur zu vermitteln.“ Prof. Wollert leitet daraus ab, dass ein modernes Studium mehr als nur Fachwissen vermitteln sollte. Der Studierende muss in die Lage versetzt werden, komplexe Problemstellungen zu erfassen und für diese Lösungen zu entwickeln. Neben reinem Fachwissen sind hierzu zusätzlich Methoden- und Sozialkompetenz erforderlich. Zur langfristigen Sicherung der Problemlösungskompetenz müssen die Studierenden zudem die Kompetenz zur Selbstbeschaffung von Wissen erlangen und zum lebenslangen Lernen bereit sein.

„Die praxisintegrierten und dualen Studiengänge bieten die idealen Rahmenbedingungen, diese Kompetenzen zu erlernen. Neben der reinen Wissensvermittlung bieten sie genügend Freiräume für die Schaffung von Lernsituationen, die dem Berufsleben sehr nahe kommen und den Studierenden den Transfer ihres Wissens in sinnvolle Lösungen erleichtern. Diese Studienformen sind damit ein Erfolgsgarant für wettbewerbsfähige Ingenieure und Ingenieurinnen der Zukunft“, fasst Prof. Wollert zusammen.


In Zusammenarbeit mit der Fachhochschule Bielefeld bietet die Beckhoff Automation GmbH (www.beckhoff.de/jobs ) die praxisintegrierte Ingenieursausbildung an. Das Konzept sieht eine enge Verknüpfung von betrieblicher Praxis und Hochschulstudium vor.

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