Interesse an Energiemanagement wächst weltweit

Untersuchungsergebnisse von Johnson Controls

85 % der Bauherren und Gebäudebetreiber auf der ganzen Welt erhöhen ihre betriebliche Effizienz durch Energiemanagement, so das Ergebnis einer Untersuchung von Johnson Controls. Das bedeutet eine Steigerung um 34 % in den letzten zwei Jahren. Einsparungen bei den Energiekosten und finanzielle Anreize sind die wichtigsten Gründe für diese Entwicklung, aber über die Hälfte der Befragten gab auch an, dass sie dadurch auch ihr Image in der Öffentlichkeit verbessern und den Wert ihrer Immobilien steigern möchten. Die 2012 unter 3500 Bauherren und Betreibern weltweit durchgeführte Umfrage „Johnson Controls Energy Efficiency Indicator“ (www.institutebe.com ) schließt unter anderem 944 europäische Teilnehmer aus Großbritannien (331), Deutschland (307) und Frankreich (296) ein.

 

„Bauherren investieren in Energieeffizienz, weil sie die finanziellen Vorteile erkannt haben“, so Dave Myers, President von Johnson Controls, Building Efficiency, der ergänzt: „Die diesjährige Umfrage zeigt, dass Veränderungen im Gange sind. Das bisherige Mantra der Besitzer gewerblicher Immobilien lautete „Lage, Lage, Lage“. Jetzt heißt es „Lage, Effizienz, Lage“.“

 

In Deutschland gaben 29 % der Befragten an, dass Steuererleichterungen, Anreize und Rabatte für die Umsetzung von Maßnahmen am meisten zur Verstärkung der Investitionen in Energieeffizienz beigetragen haben. Dieses Ergebnis unterstreicht die wichtige Rolle der Regierungspolitik bei der Entscheidungsfindung von Bauherren und Gebäudebetreibern.

 

„Knapp 75 % der gewerblichen Immobilien in Europa sind über 20 Jahre alt und energietechnisch nicht mehr auf dem aktuellen Stand. Bauherren und Gebäudebetreiber wünschen sich, dass der Gesetzgeber die Kosten energetischer Umbauten durch Anreize und Rabatte senkt“, so Dave Myers. „In Asien tragen außerdem Bauordnungen und Gerätestandards dazu bei, dass Neubauten energietechnisch effizienter werden.“

 

Die Entwicklungsländer geben bei den Investitionen das Tempo vor: Hier plant der größte Anteil der Befragten – 81 % in China und 74 % in Indien – die Investitionen in Energieeffizienz oder erneuerbare Energien zu erhöhen. Das Schlusslicht bildet Europa, wo lediglich 39 % in den nächsten zwölf Monaten eine Erhöhung der Investitionen planen.

 

96 % der Befragten haben mindestens eine Maßnahme zur Verbesserung ihrer Gebäudeeffizienz umgesetzt, hauptsächlich in den Bereichen Beleuchtung, Heizung/Klimatisierung und den zugehörigen Steuerungen sowie Wassersparmaßnahmen. Die Hälfte der Befragten aus der Privatwirtschaft nutzen die Kosteneinsparungen durch die verbesserte Energieeffizienz, um ihre unternehmerischen Gesamtkosten zu senken, 40 % investieren in weitere Energiesparmaßnahmen.

 

Die Anzahl der „Green Building“-Zertifikate oder freiwilligen Bewertungssysteme nimmt immer mehr zu. 44 % der Befragten planen, Bestandsimmobilien zertifizieren zu lassen, nach 35 % im Vorjahr. Weitere 43 % planen, Neubauprojekte zertifizieren zu lassen. In Europa haben 55 % der Befragten mindestens ein zertifiziertes „Green Building“, in Deutschland sind es 54 %. 35 % der Befragten in Europa planen Neubauten auch künftig zertifizieren zu lassen (31 % in 2011). 44 % gaben an auch bestehende Gebäude zu zertifizieren (36 % in 2011).

 

„Die Mieter sind bereit, für Büros in energieeffizienten Gebäuden mehr zu bezahlen“, erklärt Dave Myers. Die Untersuchung ergab, dass knapp ein Viertel der Befragten bereit ist, einen Aufschlag für Mietfläche in einem zertifizierten „Green Building“ zu zahlen.

 

Anthony Malkin, Besitzer des Empire State Building in New York City, bestätigte in seinen Ausführungen beim 23. jährlichen North American Energy Efficiency Forum die Ergebnisse der Umfrage:  „Das Energieeffizienz-Nachrüstungsprogramm des Empire State Building hat uns ein Modell an die Hand gegeben, das Bauherren und Gebäudebetreibern zeigt, wie sie Energieeffizienz bei Umbauten berücksichtigen, Kosten senken und den Wert ihrer Immobilien erhöhen können, während sie gleichzeitig den Mietern ein besseres Umfeld bieten, die Nebenkosten für die Mieter senken und den Besitzern höhere Profite einbringen.“ Ein Jahr nach einem Umbauprojekt hat das Empire State Building die garantierten Energieeinsparungen sogar noch übertroffen und ist auf dem besten Wege, die Energiekosten um 38 % zu senken und damit jährlich 4,4 Mio. US-$ einzusparen.

 

Ergebnisse aus Deutschland

Das Interesse an Energieeffizienz stieg unter den Führungskräften in Deutschland sprunghaft um 26 % an: 81 % gaben an, dass Energiemanagement in ihrem Unternehmen sehr oder extrem wichtig ist (2011: 55 %).

49 % der deutschen Befragten haben im vergangenen Jahr in Energieeffizienz investiert, 45 % in erneuerbare Energien. Regierungsprogramme wie Einspeisevergütungen könnten ein Grund für die hohen Investitionen in erneuerbare Energien sein.

Budgetbeschränkungen scheinen in Deutschland eine größere Rolle zu spielen als in vielen anderen Ländern: 20 % der Befragten gaben an, im nächsten Jahr weniger in Energieeffizienz und erneuerbare Energien investieren zu wollen. Allerdings gaben weit mehr Führungskräfte an, dass ihre Investitionen gleich bleiben (38 %) oder sogar steigen (33 %) werden.

Die wichtigsten Strategien zur Reduzierung der CO2-Emissionen waren in Deutschland die Verbesserung der Energieeffizienz in Gebäuden (17 %) und die Installation lokaler erneuerbarer Energiequellen (15 %).

Die drei wichtigsten Maßnahmen zur Energieeffizienz in den vergangenen 12 Monaten waren Verbesserungen bei der Beleuchtung (56 %), HLK und/oder zugehörige Steuerungen (48 %) und Verbesserungen der Gebäudehülle (34 %).

Die wichtigsten Hindernisse für eine Verbesserung der Energieeffizienz waren in Deutschland fehlende Mittel für die Umsetzung von Verbesserungen (24 %), gefolgt von Unsicherheit in Bezug auf Einsparungen oder Leistung (22 %) und die unterschiedlichen Anreize für Vermieter und Mieter (14 %).

Deutschland ist bei der Analyse des Energieverbrauchs führend: 64 % messen und erfassen die Daten mindestens wöchentlich, 26 % überprüfen und analysieren ihre Daten mindestens wöchentlich, in beiden Fällen mehr als im globalen Durchschnitt von 56 bzw. 20 % und deutlich mehr als 2011.

Unter den Befragten in Deutschland stuften 64 % ihre Einrichtungen als gewerblich ein, 11 % als institutionell (Regierungsgebäude, Krankenhäuser und Schulen) und 25 % als industriell. 58 % der Befragten verwalteten eine Fläche von mehr als 46.451 m2.

Die sechste jährliche Umfrage unter knapp 3.500 Bauherren und Gebäudebetreibern weltweit wurde vom Johnson Controls’ Institute for Building Efficiency, von der International Facility Management Association und vom Urban Land Institute durchgeführt.

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