Das 15. Sanitärtechnische Symposium der Fachhochschule Münster

400 Teilnehmer diskutieren über Trinkwasserqualität

Trinkwasser muss hygienisch einwandfrei aus dem Wasserhahn kommen. Wenn dennoch Keime oder beispielsweise Blei enthalten sind, so liegt die Ursache oft an ungeeigneten Materialien in den Trinkwasserleitungen. Beim 15. Sanitärtechnische Symposium der Fachhochschule Münster (www.fh-muenster.de) haben sieben Experten in ihren Vorträgen zur „Trinkwasserhygiene zwischen Werkstoffdiskussion und Gefährdungsanalyse" referiert. Initiiert hatten diese, bis auf den letzten Platz ausgebuchte, Fortbildungsveranstaltung Prof. Dr. Franz-Peter Schmickler und sein Team vom Fachbereich Energie - Gebäude - Umwelt. Rund 400 Fachleute und technisches Personal aus Planungsbüros, Bauämtern, Krankenhäusern, Altenheimen und Überwachungsbehörden waren hierzu auf den Steinfurter Campus gekommen.

Die Auswahl geeigneter Werkstoffe zählt zu den wichtigsten Aspekten in der Trinkwasserinstallation. Sie müssen nicht nur verschiedenen technischen Ansprüchen genügen, sie müssen vor allem auch hygienisch unbedenklich sein. Welche Anforderung an die Beschaffenheit von Trinkwasser gestellt wird, erklärte Benedikt Schaefer vom Umweltbundesamt in seinem Vortrag. „Weltweit betrachtet, haben 1,1 Mrd. Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser", sagte Benedikt Schaefer. Um die Gesundheit der Menschen zu schützen, sei es wichtig, die Richtlinien für die Trinkwasserqualität weltweit einzuhalten.

Dass dabei auch die Werkstoffe in der Trinkwasserinstallation ganz entscheidend sind, betonte Dr. Johann-Wilhelm Erning von der Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung aus Berlin. „Auch in alten Gebäuden müssen die Werkstoffe der Trinkwasserinstallation einen sicheren Betrieb garantieren und die Wasserqualität muss stimmen."

Welche Probleme in der Trinkwasserinstallation durch Korrosion und Blei entstehen können, erklärte Dr. Angelika Becker vom Rheinisch-Westfälischen Institut für Wasserforschung aus Mülheim. Über die Gefährdungsanalyse von Trinkwasser sprachen Dr. Georg-J. Tuschewitzki vom Hygiene-Institut des Ruhrgebiets und Prof. Dr. Carsten Bäcker von der Fachhochschule Münster in ihren Vorträgen.

Was Löschwasserversorgung und Trinkwasserhygiene miteinander zu tun haben, erfuhren die Besucher bei Lars Biskupek von der Gloria Feuerlöschsysteme GmbH. Danach beschrieb der Rechtsanwalt Thomas Herrig aus Berlin die rechtlichen Konsequenzen der Gefährdungsanalyse. Abschließend stellten sich alle Referenten in einer Diskussion den Fragen der Teilnehmer.

Thematisch passende Artikel:

Ausgabe 01/2010

Planerforum zur Trinkwasserinstallation

Das Geberit Planerforum 2010 setzt sich mit der neu zu fassen­den DIN 1988-30 auseinan­der. Neun Veranstaltungen in ganz Deutschland bringen mit den Köpfen des 11. Sanitär­technischen Symposiums...

mehr
Ausgabe 04/2016

BTGA-Informationsveranstaltung

Gefährdungsanalysen für Trinkwasser-Installationen

Der BTGA wird am 3. Mai 2016 in Frankfurt am Main eine weitere Veranstaltung zum Thema „Trinkwasser-Installation“ anbieten. Themenschwerpunkte werden die „Gefährdungsanalyse“ und die „Neuerungen...

mehr
Ausgabe 7-8/2015

Die Trinkwasserqualität erhalten

Dem bestimmungsgemäßen Betrieb auf der Spur

Der Begriff bestimmungsgemäßer Betrieb umschreibt eine Betriebsweise der Trinkwasserinstallation, bei der das Trinkwasser den Anforderungen der TrinkwV entspricht. Er umfasst nach DIN...

mehr
Ausgabe 5/2023

Trinkwasser-Installationen: ganzheitliche Betrachtungsweise

Erläuterungen zur Neuauflage der VDI 6023

Binnen einer Dekade kann viel passieren. Vor rund zehn Jahren sorgte bspw. beim Thema „Erhalt der Trinkwassergüte“ in der Fachwelt die seinerzeit novellierte Trinkwasserverordnung (TrinkwV) für...

mehr

Trinkwasserhygiene in Gebäuden

VDI/DVGW 6023

Herausgeber der Richtlinie VDI/DVGW 6023 "Hygiene in Trinkwasser-Installationen; Anforderungen an Planung, Ausführung, Betrieb und Instandhaltung" ist die VDI-Gesellschaft Bauen und Gebäudetechnik...

mehr