Forschungsprojekt am ZSW

Reparatur und Wiederverwendung von Photovoltaik-Modulen

Mit dem Start des Projekts RENEW ermitteln das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) sowie mehrere Partner an der Reparatur und Wiederverwendung von Photovoltaik (PV)-Modulen. Neben dem ZSW sind die Unternehmen 2nd Life Solar, HaWe Engineering und Elmed Dr. Ing. Mense beteiligt. Das dreijährige Projekt wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert. Ziel ist es, gebrauchte PV-Module effektiver und mit hohem Durchsatz zu prüfen sowie neue Reparaturmöglichkeiten zu entwickeln, um die Entsorgungsmenge der Module zu reduzieren. Die Projektpartner wollen in dem Vorhaben neue Standards bei der Charakterisierung von gebrauchten PV-Modulen ermöglichen. Dadurch biete sich ein hohes Verwertungspotenzial, heißt es vom ZSW.

Auf dem Firmengebäude des Umweltdienstleisters Buhck, die Teil von 2nd Life Solar GmbH sind, werden gebrauchte PV-Modulen genutzt.
Bild: Buhck Gruppe

Auf dem Firmengebäude des Umweltdienstleisters Buhck, die Teil von 2nd Life Solar GmbH sind, werden gebrauchte PV-Modulen genutzt.
Bild: Buhck Gruppe
Das Akronym RENEW steht für die Reparatur und Wiederverwendung von PV-Modulen. Es gilt, die Module so lange wie möglich in Betrieb zu halten, was die Nachhaltigkeit erhöhe und die Kosten von PV-Strom senke. Die Erfahrung mit feldgealterten Modulen des ZSW-Solarlabors Solab zeige, dass bei einem Großteil der Module, die abgebaut und durch neue sowie leistungsstärkere Einheiten ersetzt werden, auch nach mehr als 20 Jahren Betriebszeit kaum Leistungsdegradationen zu sehen sei, wie das ZSW erklärt. Insbesondere bei Standorten mit gemäßigtem Klima wie Mitteleuropa sei dies der Fall. Nach Erfahrungen des Projektpartners 2nd Life Solar seien momentan noch rund 70 % der aussortierten Module direkt betriebsfähig. Um diese Zahlen verbessern zu können, werden im Projekt verschiedene Reparaturlösungen untersucht.

Maximilian Engel, Projektkoordinator des RENEW-Projekts am ZSW, erklärt: „Der Markt für gebrauchte Module wächst rasant, denn die Ausbauziele für die Photovoltaik sind hochgesteckt. Hierfür brauchen wir jedes Modul – ob neu oder gebraucht – bis zum Ende seiner Betriebsfähigkeit im Betrieb. Auch wenn ich mich über die momentan hohe Ausbaugeschwindigkeit freue, dürfen wir nicht den nachhaltigen Umgang mit den dazu verwendeten Ressourcen vernachlässigen. Hierzu gilt es, gebrauchte Module effizient und damit kostengünstig mit hohem Durchsatz zu qualifizieren und gegebenenfalls zu reparieren, um sie weiter in Betrieb zu halten.“ Neben dem Einsatz in kleineren Inselanlagen sowie als Balkonkraftwerke bestehe die Möglichkeit, aufgrund der hohen Menge an feldgealterten Modulen auch ganze PV-Parks mit gebrauchten Modulen auszustatten.

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