Essmann: Interview mit Ralf Dahmer

Unter neuer Führung auf Wachstumskurs

Ralf Dahmer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Essmann Group, hat klare Vorstellungen zur Weiterentwicklung der Unternehmensgruppe. Seit Juli 2013 liegt sein Hauptaugenmerk auf der Neuausrichtung der Gruppe hin zu einem führenden Anbieter für modulare Produktsysteme in den Bereichen Licht, Luft und Sicherheit. Dazu will er die Kernkompetenzen der Gruppenunternehmen Essmann und STG-Beikirch noch stärker zusammenführen und gemeinsame Synergien nutzen. Welche Entwicklungen einer der europaweit führenden Hersteller von Produkten und Systemlösungen für Belichtung, Be- und Entlüftung sowie Rauch- und Wärmeabzug aktuell und zukünftig außerdem verfolgt, erklärt Ralf Dahmer im Interview.

 

Herr Dahmer, seit dem 1. Juli 2013 sind Sie als CEO gesamtverantwortlich für die Essmann Group. Wie bewerten Sie die ersten Monate und welche weiteren Ziele verfolgen Sie?

 

Ralf Dahmer: Zurückblickend auf die vergangenen Monate können wir trotz eines sehr schwierigen ersten Quartals mit dem Gesamtjahr 2013 sehr zufrieden sein. Wir legten im Vergleich zu 2012 sowohl im Umsatz als auch vor allem im Ergebnis deutlich zu. Auf Monatsbasis verzeichneten wir im Auftragseingang und im Auftragsbestand Rekorde. Dies führte dazu, dass wir massiv in den Ausbau der Fertigungskapazitäten investiert haben. Damit kommen wir zugleich unserem Ziel und gleichzeitigen Ansporn näher, die Zufriedenheit unserer Kunden weiter zu steigern und unsere Verlässlichkeit als Partner noch besser als bisher unter Beweis zu stellen.

Dazu zählt neben den Investitionen in die Fertigungskapazitäten auch die Erhöhung des Servicegrades. Für unsere Partner und Kunden haben wir z. B. einen Online-Konfigurator entwickelt, der alle aktuellen Lichtkuppel-Varianten, Aufsetzkränze, HDS-Systeme, Dachaus- und -einstiege sowie Anschlusstechniken beinhaltet. Unsere Kunden bekommen mit der Auswahl eines Artikels sofort die passende Produktbeschreibung samt tagesaktueller Lieferzeit angezeigt. Gleichzeitig prüft der Konfigurator die Plausibilität der gewählten Komponenten. Mit dieser Lösung erhalten unsere Kunden eine schnelle und 100-prozentige Sicherheit bezüglich der technischen Möglichkeiten, Lieferzeiten und Preise!

Der Konfigurator ist nur eine Neuerung. Zudem starten wir im Jahr 2014 mit einer umfassenden Innovationsoffensive. Unser neues komplett thermisch getrenntes Lichtband setzt bspw. Maßstäbe in punkto Handling und Energieeffizienz. Neue Glasprodukte wie unsere „Glaspyramide plus“ und die Echtglaskuppel „Lichtkuppel comfort plus“ befinden sich aktuell in der Markteinführung.

STG-Beikirch präsentiert auf der „fensterbau frontale“ in Nürnberg zudem eine hochinnovative Generation intelligenter Fensterantriebe, die hinsichtlich Geräuschentwicklung und Energieeffizienz ebenfalls neue Maßstäbe setzt.

Insofern belegen wir schon in den ersten Monaten dieses Jahres, dass wir mit unseren Neuheiten und unserem Servicekonzept aktuelle Trends aufgenommen haben bzw. diese entscheidend mit prägen. Einhergehend mit der allgemeinen konjunkturellen Entwicklung schauen wir deshalb positiv eingestellt auf die nächsten Monate und in die nähere Zukunft.

 

Wie sehen Ihre Zukunftsstrategien aus, um sich auf dem starken Schwankungen unterliegenden Bausektor zu behaupten und sich gleichzeitig vom Wettbewerb zu differenzieren? Wo sehen Sie künftig besonders gute Wachstumsperspektiven für die von Ihnen adressierten Märkte?

 

Ralf Dahmer: Mit den Unternehmen Essmann und STG-Beikirch verfügt die Essmann Group über eine im Markt einzigartige Wertschöpfungs- und Servicekette. Unsere Kunden profitieren von der Kombination unserer Kernkompetenzen im Bereich Lichtkuppel und Lichtband und der dazugehörigen Antriebs- und Steuerungstechnik. Abgerundet wird unser Kompetenzprofil durch eine eigene Serviceorganisation, die unseren Kunden noch mehr Sicherheit in der Zusammenarbeit bietet.

Darauf basierend haben wir unsere strategischen Ziele bis 2017 formuliert. Ein Fokus wird sein, dass wir uns zusätzlich zu den bisherigen Kernkompetenzen zu einem Systemanbieter weiterentwickeln wollen. Dazu gehören auch Zukunftsmärkte wie Rauchschutz-Druck-Anlagen (RDA) in Treppenhäusern sowie die Energie- und Produktivitätsoptimierung der gesamten Gebäudehülle. Hierzu dürfen Sie in den nächsten Monaten noch einiges von Essmann und STG-Beikirch erwarten.

 

Vor dem Hintergrund der Diskussionen um Ressourcenschonung, Sicherheit und ganzheitliches Denken und Handeln: Welchen Beitrag leistet das Unternehmen Essmann dazu?

 

Ralf Dahmer: Im Hinblick auf diese Aspekte haben wir aktuell auch unsere Compliance-Richtlinien angepasst. Unsere Prämisse besteht darin, unseren Kunden einen eindeutigen Mehrwert zu bieten – sei es in Form von Produktvorteilen, Vorteilen bei der Handhabung oder in Form einer ganzheitlichen Beratung. Die Schnittstellenoptimierung im Prozess mit unseren Kunden zählt ebenso dazu wie der Beitrag zur Energieeffizienz, den unsere Produkte leisten müssen. Jede Neuentwicklung von Produkten oder Prozessen orientiert sich an den genannten Prinzipien und wird erst bei umfassender Berücksichtigung zur weiteren Bearbeitung freigegeben.

Die Faktoren Ressourcenschonung, Sicherheit und Ganzheitlichkeit werden bei uns auch schon in der Ausbildung in den jeweiligen Berufen thematisiert. Auf diese Weise lernen unsere jungen Mitarbeiter schon frühzeitig, über den Tellerrand hinauszublicken und ressourcenschonend zu handeln.

Obwohl diese Aspekte bereits unsere Unternehmensphilosophie bestimmen, haben wir sie in dem Projekt „Verschwendungsfreie Kernprozesse“ nochmals konkret beschrieben. Unsere Prozesse sind dadurch ressourcenschonend und wirken sich zugleich effizienzsteigernd aus. Für uns das perfekte Beispiel dafür, dass Ressourcenschonung und Effizienzoptimierung gemeinsam und erfolgreich umgesetzt werden können.


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