Kostenvorteil durch Systemeffizienz

Biomasseheizwerk in Kallmünz

Der jährlich erscheinende Bericht über die Betriebsdaten geförderter bayerischer Biomasse-Heizwerke beleuchtet die betriebswirtschaftlichen und technischen Status der 126 bayerischen Heizwerke. Dabei erhält das Heizwerk Kallmünz, in dem ein „KWB Powerfire“ (300 kW) seinen Dienst verrichtet, Bestnoten bei Rentabilität und Technik.

Im kürzlich erschienen C.A.R.M.E.N. e.V.-Jahresbericht erzielt die Biomasseheizanlage in Kallmünz um 23 % niedrigere Wärmegestehungskosten als der Durchschnitt der 126 Heizwerke in Bayern. Dieser Kostenvorteil resultiert unter anderem aus der weit überdurchschnittlich hohen Anlagensystemeffizienz und dem vergleichsweise geringen Hilfsenergiebedarf der Anlage. So lag der Jahresnutzungsgrad der KWB Anlage im Jahr 2011 bei 88 %, während im Durchschnitt der 126 Anlagen 80 % ermittelt wurden. Der Hilfsenergiebedarf in Kallmünz unterschritt den Mittelwert der restlichen Heizwerke sogar um 40 % (0,8 % verglichen mit 1,3 %). Auch die ermittelten Vollaststunden bewegten sich weit überdurchschnittlich bei 4780 VI-h (Durchschnitt: 2550 VI-h).

Alleine die höhere Systemeffizienz erspart dem Betreiber jährlich Brennstoffkosten von rund 4800 €. Der niedrige Stromverbrauch der Anlage senkt die Betriebskosten des Heizwerks um weitere 1200 € pro Jahr (bei 17,7 ct/kWh netto), so dass sich, verglichen mit dem Durchschnitt der betrachteten Anlagen, eine jährliche Kostenreduzierung von 6000 € im Jahr ergibt.

Ausgedehnt auf eine Nutzungsdauer von 20 Jahren generiert die Anlage insgesamt 120.000 € mehr als eine Durchschnittsanlage aus dem Jahresbericht. „Die hohe Wirtschaftlichkeit unserer Anlagen schafft einen wertvollen Handlungsspielraum für etwaige Modernisierungen, fängt Brennstoffpreisschwankungen effektiv ab und beschert den Betreibern eine insgesamt deutlich höhere Wirtschaftlichkeit“, fasst KWB-Geschäftsführer Andreas Lingner zusammen.


Erfolgsfaktoren: Technik, Abstimmung und Betriebsführung

Neben der hochwertigen Anlagentechnik sind auch die Abstimmung der Systemkomponenten und eine optimale Betriebsführung für den wirtschaftlichen Erfolg einer (großen) Biomasseheizung ausschlaggebend. In diesem Zusammenhang profitieren die Anlagenbetreiber von der engen Abstimmung zwischen dem Planer, dem Heizungsbau und der Marke KWB ( www.kwbheizung.de).

Das Biomasseheizkraftwerk versorgt derzeit ein Altenheim, ein Heim für betreutes Wohnen, ein Kinderheim ein Schulandheim, eine Großküche und eine Wäscherei mit Wärme. „In Zukunft kann das Heizkraftwerk weiter ausgebaut werden“, erklärt der verantwortliche Heizungsbauer Dipl. Ing (FH) Hans Lehner. „Die Räumlichkeiten wurden bereits auf eine Erweiterung ausgelegt“, erklärt der KWB-Partner, „so dass ein weiterer Kessel ausreichend Platz fände.“

Das betreffende Heizkraftwerk in Kallmünz wird von der Biomassegenossenschaft Kallmünz e.G. betrieben. Deren Geschäfte werden von Max Schmalzbauer geführt. „Unsere 20-köpfige Genossenschaft hat aus wirtschaftlichen Überlegungen heraus die Idee eines Biomasseheizkraftwerks geboren“, erinnert sich der Energiewirt. Die Anlage laufe letztendlich so effizient, so Max Schmalzbauer, weil durch den umfassenden KWB-Wartungsvertrag, die dauerhafte Betreuung durch den KWB-Werkskundendienst geregelt, und damit größte Betriebssicherheit gewährleistet ist. Auch brennstoffseitig hat die Biomassegenossenschaft maximale Kontrolle: Zusammen besitzt die Genossenschaft etwa 20.000 ha Wald. Daraus schöpft sie auch den Brennstoff für das Heizkraftwerk. „Etwa 2200 m³ verbraucht die Anlage jährlich – gemessen an fast 4800 Vollaststunden ein sehr guter Wert“, lobt Max Schmalzbauer.

Die Biomassegenossenschaft Kallmünz zeigt sehr anschaulich, wie aus ehemals Forst- und Landwirten in Zeiten der Energiewende so genannte Energiewirte werden: Von einem reinen Rohstofflieferant haben sie sich zum Wärme-Komplettdienstleister für alle angeschlossenen Liegenschaften entwickelt.


Informationen, die noch weiter ins Detail gehen, können der Publikation „Betriebsdaten geförderter bayerischer Biomasse-Heizkraftwerke“ (www.carmen-ev.de) entnommen werden.


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