Aktuelles zum Marktanreizprogramm (MAP)

Hausbesitzer erhalten ab sofort wieder staatliche Zuschüsse für energieeffiziente und umweltfreundliche Heiztechnik. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat am 7. Juli 2010 beschlossen, die geltende Haushaltssperre für das Marktanreizprogramm für erneuerbare Energien im Wärmemarkt (MAP) aufzuheben.


Statements


Der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) begrüßt, dass ab sofort wieder Fördermittel für den Einbau von Solarheizungen zur Verfügung stehen.

Auch der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V. begrüßt die Fortführung des MAP. Während beim Heizen mit Solarthermie und Biomasse laut der neuen Förderrichtlinie einzelne Technologien von der Förderung komplett ausgenommen sind, profitieren sämtliche Wärmepumpen-Typen auch weiterhin von Inves-titionszuschüssen. Allerdings sei ein klarer Paradigmenwechsel zu verzeichnen: Von einem breitenwirksamen Förderinstrument entwickele sich das MAP zu einer sehr eng angelegten Innovationsförderung, so Karl-Heinz Stawiarski, Geschäftsführer des BWP. Die deutlich gestiegenen Effizienzanforderungen könne man im Altbau nur erfüllen, wenn man mit dem Heizungsaustausch eine teure energetische Gesamtsanierung auf Neubauniveau verbinde. Das bedeute wiederum einen hohen finanziellen Aufwand, der in keinem Verhältnis zu den Fördermitteln stehe, erklärt Stawiarski: „Die Anreize durch die Förderung nehmen spürbar ab. Dabei sind gerade in der Altbauförderung deutliche staatliche Anreize zwingend erforderlich.“ Anlagen in Neubauten sind nun generell von der Förderung ausgeschlossen. Dort gilt allerdings bereits seit 2009 eine Nutzungspflicht für erneuerbare Wärme; für die Sanierung ist eine solche bundesweite Nutzungspflicht bislang nicht in Sicht.


Beate Schmidt, ÖkoFEN Geschäftsleitung Marketing und Vertrieb, sieht die Freischaltung des MAP nur als ersten Schritt in die richtige Richtung:  „Wir sind froh, dass seitens der Politik realisiert wurde, wie wichtig das MAP nicht nur für Industrie, Handwerk und Bauherren ist, sondern dass durch die hohen Mehrwertsteuereinnahmen, die dadurch in die Staatskassen zurückfließen, die Investition in das Förderprogramm um ein Vielfaches übertroffen werden. So positiv es zu bewerten ist, dass das Bundesfinanzministerium nun seine Entscheidung mit  Beschluss vom 7. Juli korrigiert hat, so wichtig bleibt es für die Zukunft, stabile und  verlässliche Rahmenbedingungen bei den Förderungen zu schaffen. Durch die Stop-and-Go-Förderpolitik sind auch die ambitionierten Klimaschutzziele der Bundesregierung, bis zum Jahr 2020 14 %des Wärmeverbrauchs in Deutschland aus erneuerbaren Quellen zu decken, gefährdet. Diese werden nur auf der Basis verlässlicher Förderpolitik, wie sie beispielsweise durch haushaltsunabhängige Förderinstrumente erzielt werden können, erreichbar sein.
Der verhältnismäßig geringe Betrag von 115 Mio. €, der nun wieder für das MAP zur Verfügung steht, ist hier nur als ein erster Schritt in die richtige Richtung zu sehen. Aufgrund des reduzierten Mitteleinsatzes mussten Fördertatbestände in der aktuell veröffentlichten Richtlinie gestrichen werden, so dass Verbraucher gut beraten sind, das MAP zeitnah in Anspruch nehmen.“


Mit der Aufhebung der Haushaltssperre für das Marktanreizprogramm (MAP) beschränkt die Bundesregierung ihre Fördermaßnahmen auf den Einsatz erneuerbarer Energien. Energieeinsparende Technologien wie kleine Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung (Mini-KWK) bleiben außen vor, weil das Mini-KWK-Förderprogramm nicht fortgeführt wird. Ehrgeizige Energieeinsparziele und die Erhöhung des Stromanteils aus der umweltschonenden Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) geraten so in der Debatte über die Förderpolitik unter die Räder. „Die Bundesregierung muss nun Antworten auf die Frage geben, wie sie zur Erhöhung des KWK-Stromanteils beitragen will, wenn sie ihre eigenen Klimaschutzziele nicht gefährden will“, forderte Klaus-Peter Dietmayer, Mitglied des Präsidiums der ASUE. Angekündigt hatte sie die Verdopplung des KWK-Stromanteils auf 25 % bis 2020. Bis zum Stopp des Mini-KWK-Förderprogramms wurde deshalb bis Ende 2009 auch der Einsatz kleiner KWK-Anlagen mit Zuschüssen unterstützt. Es wurden 10.200 Förderanträge gestellt, und gut 7000 Anlagen sind seitdem in Betrieb gegangen. „Ohne finanzielle Anreize wird die Nachfrage einbrechen und dieser Pfad der effizienten Energienutzung blockiert werden. Für die Entwicklung neuer Gerätelinien kann das das Aus bedeuten, denn insbesondere neue Technologien sind auf ihrem Weg in den Markt auf verlässliche, konsistente Rahmenbedingungen angewiesen“, erklärte Klaus Peter Dietmayer.


Förderbedingungen


Luft/Wasser-Wärmepumpen müssen für eine Förderung nach dem MAP nun mindestens eine Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3,7 erzielen, Sole/Wasser- und Wasser/Wasser-Wärmepumpen JAZ 4,3. Bei der letzten Aktualisierung der Förderbedingungen im Februar 2010 lagen die Effizienzanforderungen für den Altbau noch bei 3,7 bzw. 3,3 für Luft/Wasser-Wärmepumpen. Anträge die nach dem 3. Mai 2010 gestellt und abgelehnt wurden, müssen auf Basis der neuen Förderbedingungen neu gestellt werden.

Erst in den letzten Tagen hatte das Finanzministerium auf Druck der Öffentlichkeit und aller Fraktionen im Bundestag seinen Widerstand aufgegeben und den Weg für die Wiederaufnahme der Förderung frei gemacht. Mit der Wiederaufnahme des MAP stehen in diesem Jahr bislang gesperrte Mittel von 115 Mio. €  für die Förderung effizienter, klimafreundlicher und sparsamer Heiztechnik zur Verfügung.

Hausbesitzer können ab dem 12. Juli 2010 über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) MAP-Zuschüsse beantragen.

Die Förderkonditionen gelten zunächst bis Ende 2011.


„Verbraucher sollten jetzt in eine Heizungsmodernisierung investieren, zumal die Energiepreise nach der Weltwirtschaftskrise voraussichtlich weiter ansteigen werden. Damit senken sie nachhaltig und langfristig ihre Heizkosten“, erklärt Dr. Marc Andree Groos, Geschäftsführer Vaillant Deutschland aus Herstellersicht.

 Um sicherzustellen, dass Vaillant Kunden maximale Förderungen für ihre Investition in umweltschonende Heiztechnologie nutzen können, bietet der Remscheider Heiztechnikspezialist das „Vaillant Förder-Wunder“ an. Als kostenfreie Serviceleistung übernimmt das Unternehmen dabei für seine Fachhandwerkspartner und deren Kunden das Ausfüllen und Einreichen sämtlicher Förderanträge.

Laut Finanzplan des Bundes soll eine Förderung erneuerbarer Wärmetechnologien auch in den nächsten Jahren auf ähnlichem Niveau fortgeführt werden. Die ab dem 12. Juli gültige Richtlinie soll in dieser Form bis Ende 2011 aktuell bleiben und eine verlässlichere Förderbasis darstellen.

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