Digitalisierung

ZVEI fordert Deutschlandtempo fürs Stromnetz

Bei der Digitalisierung der Netze und Smart Meter Ausbau müsse das Tempo erhöht werden, kritisiert der ZVEI.
Bild: Clipdealer

Bei der Digitalisierung der Netze und Smart Meter Ausbau müsse das Tempo erhöht werden, kritisiert der ZVEI.
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Der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) fordert im Rahmen der Digitalisierung des Stromnetzes ein höheres Tempo. „Der Umbau unseres Stromnetzes hin zum Klimaneutralitätsnetz muss auf Deutschlandtempo beschleunigt werden“, fordert Anke Hüneburg, Bereichsleiterin Energie im ZVEI im Rahmen der aktuell stattfindenden Branchenmesse e-World Energy & Water. Dabei komme es insbesondere auf eine präzise Planung sowohl auf Maßnahmenseite als auch auf Produktionsseite an. Allein im Verteilnetz seien laut Bundesnetzagentur bis 2032 knapp 93.000 km Leitung zu optimieren, verstärken, ersetzen oder neu zu bauen. „Angesichts dieser enormen Herausforderungen benötigen die Hersteller von Netzkomponenten Klarheit über Art und Größe der erforderlichen Produktionskapazitäten. Das bedeutet: Wir müssen endlich wissen, was in unseren Netzen verbaut ist, und was und wie viel benötigt wird, um sowohl den physischen Ausbau wie auch die Digitalisierung der Netze optimal angehen zu können“, so Hüneburg weiter. Mit hohem Interesse würden daher auch die für Frühjahr 2024 angekündigten Netzausbaupläne der Verteilnetzbetreiber erwartet.

Es läuft zu schleppend

Die derzeit noch unsichere Bedarfslage gehe unmittelbar zulasten der Investitionsplanungen. Der ZVEI fordert, auch den politischen Rahmen hinsichtlich besserer Investitionsbedingungen zu präzisieren: „Mit Blick auf den Brüsseler Beschluss zum ‚Net-Zero-Industry-Act‘ sollte die Bundesregierung jetzt die Spielräume nutzen, die dieses Gesetz bietet. Insbesondere braucht es Investitionsanreize zum Aufbau weiterer Produktionskapazitäten für alle Netzkomponenten“, resümiert Hüneburg.

Anreize brauche es zudem auch auf Endkundenseiten, um auf dem Weg zum Stromnetz der Zukunft voranzukommen. Hüneburg: „Die Flexibilisierung des Stromverbrauchs ist hier der Schlüssel – und damit einhergehen muss der Wandel des derzeit auf reine Versorgungssicherheit ausgelegten Netzes zum ‚Dienstleistungsnetz‘.“ Mit Blick auf die Ausgestaltung der Paragrafen 14a und 14c des Energiewirtschaftsgesetzes müsse dafür der Servicegedanke auch bei Netzbetreibern stärker angereizt werden, bspw. durch die Honorierung von Vorreitern. „Eine Anpassung der Netzbetreiber-Rolle durch die Bundesnetzagentur könnte hier den entscheidenden Impuls geben“, sagt sie. „Versorgungssicherheit, Effizienz und angewandte Flexibilisierung müssen künftig Hand in Hand gehen.“ Auch auf technischer Seite beim Rollout intelligenter Messsysteme sei weiter Tempo gefragt.


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