Speichertechnologie als Baustein der Energiewende

Erste Mitgliederversammlung des BVES

Die Erweiterung der Mitgliederbasis, die Organisation und Unterstützung neu gegründeter Arbeitsgruppen am Standort Berlin durch die Verstärkung des dortigen Teams sowie der Ausbau von Kooperationen und Partnerschaften mit anderen Verbänden und Interessengruppen. Das waren wichtige Beschlüsse der ersten Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Energiespeicher (www.bves.de), die am Rande der Energy Storage Konferenzmesse in Düsseldorf am 18. und 19. März 2013 stattfand. 56 Vertreter von über 40 Mitgliedsunternehmen sowie neun persönliche Mitglieder nahmen an der Versammlung teil. Unter ihnen Repräsentanten von Technologieherstellern, Projektentwicklern, Systemintegratoren, Beratungsunternehmen und weitere Branchenführer im Bereich Cleantech.
 
Einig waren sich die anwesenden Mitglieder, dass der Bundesverband mit seinen Anliegen möglichst schnell eine hohe politische Aufmerksamkeit erreichen muss. Als Ziel des BVES benannte die Versammlung, die Energiespeicherung zu einer etablierten Energieressource zu machen, um so die Anwendung von Technologien zu erneuerbaren Energien zu beschleunigen und eine effizientere, verlässlichere, preisgünstigere und sicherere Stromversorgung zu fördern. Um die Positionen des BVES auch nach außen deutlich zu machen, sollen einzelne Arbeitsgruppen tätig werden. Die Arbeitsgruppe Kommunikation wird sich bereits im April 2013 zu seiner ersten Sitzung treffen.    
In seinen anschließenden Ausführungen betonte BVES-Präsident Prof. Dr. Eicke R. Weber, Leiter des Fraunhofer Instituts für Solare Energiesysteme ISE, dass eine Energiewende hin zur effizienten Nutzung von 100 % erneuerbarer Energie ohne gute Vernetzung und den Ausbau von dezentralen wie auch zentralen Speichersystemen nicht möglich sei. „Besonders der Ausbau der Speichersysteme hat bisher noch nicht die nötige Aufmerksamkeit in der Forschung wie auch in der Markteinführung gefunden, so Prof. Eicke Weber. Es sei bedauerlich, erklärte er, dass das von Bundesumweltminister Altmaier vorgeschlagene Marktanreizprogramm für dezentrale Stromspeicherung in Verbindung mit Photovoltaiksystemen noch nicht als Gesetz verabschiedet wurde.
Gründungspräsident Prof. Eicke Weber stellte anschließend im kleinen Kreis eine Modellrechnung für eine kostenoptimierte, 100-%ige Versorgung Deutschlands mit erneuerbarer Energie vor. Um das zu erreichen sei der Ausbau von Wind und Photovoltaik mit einer Leistung von je 200 GW erforderlich. Damit verbunden sein müsse allerdings auch der Ausbau kurzfristiger, auch dezentraler und langfristiger Speichersysteme. Als langfristige Speicher kämen besonders Pumpspeicherwerke und regelbare Talsperren, die Erzeugung von Wasserstoff (Überschussstrom aus Wind und Sonne) sowie Wärmespeicherung infrage. Dieses kostenoptimierte Szenario zeige, so meinten einige Experten, dass Strom zu den heutigen Energiekosten möglich sein wird. Abschließend stellten die anwesenden Mitglieder fest, dass die Speichertechnologie ein wesentlicher Baustein der Energiewende sei, dem bisher viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wurde.

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