Hygieneeigenschaften bodengleicher Duschflächen

Aus den Ergebnissen einer TÜV-Studie

Investoren, Hoteliers und Klinikbesitzer, die die Bäder ihrer Häuser neu planen oder sich zu einer Renovierung entschlossen haben, treffen eine langfristige Entscheidung – schließlich soll die Investition sich wirtschaftlich rechnen und nachhaltig sein. Neben Design und Komfort spielen vor allem die Materialqualität und Einbausicherheit bei der Produktauswahl eine entscheidende Rolle. Falsche Entscheidungen und daraus resultierende Mängel können richtig ins Geld gehen – besonders im sensiblen Duschbereich. Gut beraten ist hier, wer auf das richtige Material und eine fachmännische Installation von Markenprodukten setzt. Eine durchgeflieste Dusche ist laut einer neuen Untersuchung des TÜV Rheinland die riskanteste Wahl für den Nassbereich: Poröse Fugen bergen nicht nur die Gefahr von Durchfeuchtungsschäden, sondern zeigen ebenso wie raue Fliesen zum Teil massive Hygienemängel. Geschlossene und fugenlose Oberflächen wie beispielsweise emaillierte Duschflächen konnten hingegen überzeugen, da sie kaum Angriffsfläche für Schmutzanhaftungen und Schimmelbildung bieten.

Öffentliche oder gewerblich genutzte Bäder sind hygienisch sehr sensible Bereiche, denn Wasser, Wärme und eine hohe Luftfeuchtigkeit begünstigen das Wachstum von verschiedenen Mikroorganismen wie Bakterien oder Schimmel. In Hotels, Kliniken oder Pflegeeinrichtungen ist dies nicht nur ein gesundheitliches Risiko für die Gäste, sondern auch ein wirtschaftlicher Nachteil für den Betreiber oder Eigentümer durch höhere Kosten für Reinigung und Pflege der Bäder. Umso wichtiger ist es, der Materialwahl bei der Badplanung erhöhte Aufmerksamkeit zu schenken und Produkte einzusetzen, die besonders hygienisch und pflegeleicht sind.

Eine Untersuchung der TÜV Rheinland GmbH aus dem Juni 2012 hat sich den Hygieneeigenschaften von Duschflächen gewidmet und belegt, dass ein Duschbereich mit fugenloser Oberfläche (z. B. aus Stahl-Email) deutlich hygienischer und pflegeleichter ist als eine geflieste Dusche: Schon nach einer einfachen Reinigung mit einem handelsüblichen, nicht desinfizierenden Neutralreiniger reduzierte sich der Oberflächenkeimgehalt auf der emaillierten Duschfläche um 94,43 %, während sich der Oberflächenkeimgehalt der gefliesten Duschfläche nach der Reinigung um weniger als 77 % verringerte.

Als große Schwachstelle erwiesen sich insbesondere die Fugen durchgefliester Duschen. Der TÜV-Bericht stellt fest, dass in gefliesten Duschbereichen „durch die Absorptionsfähigkeit des Fugenmaterials über längere Zeit ein feuchtes Milieu erhalten bleiben kann, das wiederum auf lange Sicht eine Vermehrung von Mikroorganismen stärker begünstigt als eine vollständig trocknende, glatte Oberfläche“, wie sie bei emaillierten Duschen vorhanden ist. Zudem sammeln sich in Fliesenfugen und auf rauen Fliesenoberflächen Wasser und Schmutz (wie beispielsweise Haare oder Hautschuppen) leichter als auf glatten Materialien.

Da Fliesenfugen durch eine normale Reinigung nicht ausreichend gesäubert werden, empfiehlt sich die Verwendung von desinfizierenden Reinigungsmitteln. Diese mindern zwar häufig die Verunreinigung der Fugen, rufen aber auch ein neues Problem hervor: Scharfe Reiniger können Fliesenfugen angreifen, sie porös werden und Risse entstehen lassen. Mögliche Folgen sind Durchfeuchtungsschäden unterhalb der Dusche. Die TÜV-Untersuchung belegt schon nach einem Untersuchungszeitraum von 29 Tagen: „Bei Duschwanne 1 (10 x 10 cm Fliesen mit Standard-Fugenmasse) konnten im Laufe der Untersuchung kleine Risse im Fugenmaterial festgestellt werden. Eine nach DIN EN 14527 [4] vorgeschriebene erkennbar glatte Oberfläche ist nicht vollständig erfüllt.“

Was das für ein Hotel mit mehreren Hundert Zimmern bedeuten kann, lässt sich leicht ausrechnen. Auch Kliniken, deren Bäder höchste Hygienestandards und somit eine chemische Desinfektion erfordern, sind mit gefliesten Duschbereichen schlecht beraten. Für beide Einrichtungen eignen sich demgegenüber emaillierte Duschflächen, denn diese sind laut Prüfungsbericht „erkennbar glatt und frei von nicht erreichbaren Ecken, welche die Reinigbarkeit beeinträchtigen könnten“. Durch ihre fugenlose, porenfreie Oberfläche sind emaillierte Duschflächen somit nicht nur einfacher zu reinigen, mit ihnen ist die Gefahr von Durchfeuchtungsschäden nahezu ausgeschlossen – selbst bei Nutzung von chemischen Desinfektionsmitteln.

Hygienemängel und Durchfeuchtungsschäden im Nassbereich – diese potenziellen Gefahren sollten Investoren und Bauherren im Hotel- und Klinikbereich im Rahmen der Badplanung nicht unterschätzen. Wer gleich auf das richtige Material für die Duschfläche setzt, kann sich leicht Ärger ersparen, wie die TÜV-Untersuchung belegt. Kombiniert mit der Wahl eines Qualitätsanbieters, der im Idealfall eine langjährige Garantie auf seine Produkte gibt, ist mit einer emaillierten Duschfläche ein hygienisches und dauerhaft sicheres Duschvergnügen gewährleistet – und darüber freuen sich nicht nur die Gäste.

Mehr Informationen zur Studie finden Sie auf der Ratgeber-Website: www.bodengleiche-dusche.de/hygiene/welche-duschen-bestehen-den-hygienetest/

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