Forschungsrat Kältetechnik e.V.

Neufassung des Energieeffizienz-Positionspapiers

Der Forschungsrat Kältetechnik e.V. fördert die technisch-wissenschaftliche Forschung und die praktische Anwendung der Ergebnisse auf dem Gebiet der Kälte- und Wärmepumpen-technik. Mitglieder des Forschungsrats sind Unternehmen der Industrie-, Gewerbe-, Transport- und Haushaltskälte, der chemischen Industrie, der Ölindustrie sowie Forschungs-institute und Branchenverbände. Im Juni 2008 publizierte der Forschungsrat Kältetechnik e.V. (FKT) das erste Positionspapier zum Einsparpotential von treibhausrelevanten Emissionen aus dem Bereich der Kälte- und Klimatechnik. Auf Initiative des Forschungsrats Kältetechnik und unter Federführung der Fachabteilung Kälte- und Wärmepumpentechnik im VDMA hat die deutsche kältetechnische Branche im Juli 2008 einen nationalen Arbeitskreis „Energieeffizienz von Kälteanlagen“ zur Entwicklung und Ausarbeitung des VDMA- Einheitsblattes 24247 „Energieeffizienz von Kälteanlagen“ gegründet. VDMA 24247 wurde in 2011 veröffentlicht und beschreibt den aktuellen Stand der Technik. Der Standard dokumentiert die bereits ohne weiteren Entwicklungsaufwand umsetzbaren Maßnahmen zur Reduzierung des Energieverbrauchs bzw. zur Steigerung der Gesamtenergieeffizienz. VDMA 24247 wird in den Studien zur Vorbereitung der gesetzlichen Umsetzung der ErP- Richtlinie zitiert und als Basis für weitergehende Maßnahmen herangezogen. Weiterhin wurden die Ergebnisse zur Energieeinsparung vielfach publiziert und die bereits umgesetzten Maßnahmen aus diesem Arbeitskreis anlässlich verschiedener Veranstaltungen und auf Fachkongressen einer breiten öffentlichen Diskussion unterzogen. Auf Initiative des Forschungsrats Kältetechnik hat der VDMA eine neue statistische Erhebung des Energieverbrauchs durchgeführt sowie aktuelle Marktzahlen zur deutschen kältetechnischen Industrie zusammengetragen. Mit der Aktualisierung des Positionspapiers dokumentiert der Forschungsrat Kältetechnik die seit 2008 im Bereich der Kältetechnik erreichten Einsparungen und zeigt auf, wo weiterer Handlungs- und Forschungsbedarf besteht. Der Arbeitskreis „Energieeffizienz von Kälteanlagen“ hat darüber hinaus einen Katalog mit Vorschlägen für Politikmaßnahmen erarbeitet.


Bereits im ersten Positionspapier zum Energie-Einsparpotential in der Kältetechnik sind die Grundlagen für die Emissionen aus dem Bereich der Kältetechnik dokumentiert. Aktuelle Zahlen liefern einen Anstieg des Energiebedarfs von 78.317 GWh/a im Jahr 1999 auf 85.163 GWh/a im Jahr 2009, wobei lediglich im Bereich der Haushaltskälte eine Marktsättigung und eine absolute Energieverbrauchs-Reduzierung zu verzeichnen sind. Andere Bereiche der Kältetechnik zeigen hinsichtlich der Anzahl der Kältesysteme weiterhin z.T. ein deutliches Wachstum, z.B. gekühlte Lebensmittel, Pkw-Klimatisierung. Es ist zu erwarten, dass global gesehen bis ca. 2050 das Bevölkerungswachstum sowie der Bedarf an gekühlten Lebensmitteln stark steigen wird. Eine absolute Energieverbrauchs-Reduzierung ohne eindeutige Politik- und Regulierungsmaßnahmen erscheint wenig realistisch.


Der Forschungsrat Kältetechnik hat abgeschätzt, dass die technischen Möglichkeiten vorhanden sind, um das Energieeinsparpotential von 40 % bis 2020 zu erreichen, jedoch unter der Voraussetzung, dass die Politik flankierende Maßnahmen ergreift. Der Forschungsrat Kältetechnik, der Arbeitskreis „Energieeffizienz von Kälteanlagen“ des VDMA, das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE), das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) und das Fraunhofer-Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien (IREES) haben in einem Workshop Empfehlungen ausgearbeitet, die grundsätzlich durch Regulierungsmaßnahmen umgesetzt werden sollten. Die dargestellten Maßnahmen und Hindernisse wurden im Rahmen der DKV- Jahrestagung 2011 vorgestellt und in einer Podiumsdiskussion als grundsätzlich sinnvoll eingestuft. Das mit diesen Maßnahmen erreichbare Einsparpotenzial bestätigt die Ziele.

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