Energieoptimiertes Bauen als Exportschlager

Passivhaus-Experte Dieter Herz berichtet aus den USA

Deutsches Know-how ist beim Thema energieeffizientes Bauen in den USA überaus gefragt und hat das Potential zum Exportschlager. Mit dieser Erkenntnis kehrte Dieter Herz von der Nordamerikanischen Passivhaus-Tagung in Maine zurück. Der Geschäftsführer vom Planungsbüro Herz & Lang in Weitnau (Allgäu), der er als einer der bekanntesten Passivhaus-Experten im deutschsprachigen Raum gilt, war vom Veranstalter zusammen mit dem Dr. Wolfgang Feist vom Passivhaus Institut Darmstadt zur Konferenz mit internationaler Beteiligung eingeladen worden.

„Alles was deutsch ist, gilt als absolut hochwertig“, so der Eindruck von Dieter Herz nach den Gesprächen mit Baufachleuten aus allen Teilen der Vereinigten Staaten, aber auch aus China und Kanada. Da in Deutschland seit vielen Jahren schon Erfahrungen mit der Passivhaus-Bauweise gesammelt worden sind, sei das Wissen der dortigen Experten weltweit überaus gefragt, hat Dieter Herz festgestellt. „Das Passivhaus steht für hochwertigste Lösungen im Gebäudebau und gilt als Haus der Zukunft – nicht nur bei uns in Deutschland oder anderen europäischen Ländern, sondern auch in den USA und in China.“ Insbesondere in China sieht Dieter Herz enorme Marktpotenziale für die Passivhaus-Idee und damit auch für deutsche Firmen. „Wir sollten diese Chancen, unseren Wissensvorsprung besser nutzen und weiter ausbauen. Und dazu gehört auch, dass die Passivhausbauweise in Deutschland stärker gefördert und damit noch weiter entwickelt wird als bisher“, so die Forderung von Dieter Herz, der in Maine u.a. über seine Erfahrung beim Passivhaus-Consulting von Großprojekten wie dem Lodenareal in Innsbruck berichtet. Dort hat die Neue Heimat Tirol mit Unterstützung des Planungsbüros Herz & Lang 354 Sozialwohnungen in Passivhaus-Standard errichtet.

Auch in den USA werden immer mehr energieoptimierte Gebäude errichtet, „die zumindest in Richtung Passivhaus gehen“, so Dieter Herz. Allerdings gehe die Schere, wie in vielen anderen Bereichen der amerikanischen Lebensweise, auch in diesem Punkt weit auseinander – sprich: obwohl immer mehr Bauherren auf höhere Energiestandards setzen würden, insbesondere bei Großprojekten, werde in der weitaus überwiegenden Zahl aller Fälle in den USA „immer noch sehr billig und in geringer Qualität gebaut,  weil die Energiepreise dort noch um bis zu 75 % niedriger sind als in Europa“, so die Einschätzung des Fachmanns aus Deutschland.

Dass es auch anders geht und eine hochwertige Bauweise auch wirtschaftlich sinnvoll ist, will eine Investorengruppe im New Yorker Stadtteil Harlem beweisen. Dort soll ein elfgeschossiges Gebäude in Passivhausstandard entstehen – mit Unterstützung des Planungsbüros Herz & Lang. Und auch mit Anfragen aus China kehrte Dieter Herz ins Allgäu zurück. Dort wird von einem US-Architekten  ein neues Museum geplant, in Passivhausbauweise – so wie das Ravensburger Kunstmuseum, bei dem Herz & Lang ebenfalls beteiligt war.

„Das Passivhaus“, erklärt Dieter Herz, „ist die beste Lösung für alle Klimazonen – es schützt gegen Kälte in nördlichen Regionen und gegen Hitze in tropischen Erdteilen. Wir haben damit einen Exportschlager in unseren Köpfen und Schubladen.“

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